SARS-CoV2-Vakzinierung

STIKO aktualisiert Corona-Impfempfehlung

Stuttgart - 12.01.2024, 12:12 Uhr

Personen über 60 Jahren sollten im Herbst ihren Coronaschutz auffrischen, (dusanpetkovic1/AdobeStock)

Personen über 60 Jahren sollten im Herbst ihren Coronaschutz auffrischen, (dusanpetkovic1/AdobeStock)


Die Ständige Impfkommission hat ihre Empfehlungen zur Impfung gegen SARS-CoV2 aktualisiert: Risikogruppen sollen jährlich im Herbst geimpft werden. Bei Gesunden unter 60 Jahren reicht die Basisimmunität.

Die meisten Bürgerinnen und Bürger sind mindestens zweimal gegen das Coronavirus geimpft und haben auch bereits eine oder mehrere vom SARS-CoV2-Erreger ausgelöste Erkrankung überstanden. Laut Ständiger Impfkommission (STIKO) ist damit die Basisimmunität erreicht. Gesunden Menschen unter 60 Jahren reicht diese Basisimmunität, um ausreichend vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt zu sein. Ältere Menschen und Personen mit Grunderkrankung sollten jährlich mit einem an die kursierende Virusvariante angepassten Vakzin ihren Schutz auffrischen. Welchen Personengruppen wird eine Impfung empfohlen?

Mehr zum Thema

Zur Impfung sollte ein mRNA- oder proteinbasierter Impfstoff verwendet werden, der eine von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlene Variantenanpassung aufweist. Eine Basisimmunität gegen SARS-CoV2 wird durch mindestens drei Antigenkontakte erreicht, wobei mindestens einer dieser Kontakte durch eine Impfung gegeben sein sollte. Es ist nicht notwendig, eine Infektion laborchemisch abzuklären.

Eine Infektion sollte nur als Antigenkontakt gewertet werden, wenn eine Impfung mindestens drei Monate zurückliegt. Ebenso sollte frühestens drei Monate nach einer Infektion geimpft werden. Fehlende Antigenkontakte sollten durch eine COVID-19-Impfung komplettiert werden, so die STIKO.

Wenn bisher weder SARS-CoV-2-Infektionen noch COVID-19-Impfungen stattgefunden haben, sollte, abweichend von der Zulassung, zur Erlangung der Basisimmunität dreimal geimpft werden. Zwischen den ersten beiden Impfstoffdosen sollten mindestens vier bis zwölf Wochen liegen und zwischen der zweiten und der dritten Impfung mindestens sechs Monate. 

Über eine Basisimmunität sollten alle Personen über 18 Jahren verfügen, sowie jüngere Menschen mit einer Grunderkrankung oder Immundefizienz, Personen ab sechs Monaten, die mit Risikopatienten, die nach einer Impfung keine ausreichende Immunantwort zeigen, zusammenwohnen oder engen Kontakt haben sowie Frauen im gebärfähigen Alter und Schwangere.

Ohne Grunderkrankung unter 18 Jahren keine Impfung empfohlen

Säuglingen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen ohne Grundkrankheit wird derzeit aufgrund der überwiegend milden Verläufe und des sehr geringen Hospitalisierungsrisikos in dieser Altersgruppe keine COVID-19-Impfung empfohlen, stellt die STIKO klar.

Säuglinge und Kleinkinder, die über ein halbes Jahr alt sind und eine Grunderkrankung haben, die mit einem schweren COVID-Verlauf einhergehen kann, sollten eine Basisimmunität wie oben beschrieben aufbauen. Für Kinder unter zwölf Jahren können die Vakzine Cominarty oder Spikevax eingesetzt werden. Bei beiden Impfstoffen wurde kein erhöhtes Risiko für eine Myokarditis für diese Altersgruppe festgestellt.

Risikogruppen jährlich im Herbst auffrischen

Folgende Personengruppen sollen nach STIKO zusätzlich zur Basisimmunität jährlich im Herbst eine Impfung mit einem mRNA- oder proteinbasierten Impfstoff entsprechend der Zulassung mit einer aktuell von der WHO empfohlenen Variantenanpassung erhalten:

  • Personen im Alter von über 60 Jahren,
  • Bewohnende in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe,
  • Personen ab dem Alter von sechs Monaten mit einer Grundkrankheit, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf einhergeht,
  • Personen jeden Alters mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko in der medizinischen und/oder pflegenden Versorgung mit direktem Kontakt zu Patientinnen und Patienten oder Bewohnenden sowie
  • Familienangehörige und enge Kontaktpersonen ab dem Alter von sechs Monaten von Personen, bei denen nach einer COVID-19-Impfung keine schützende Immunantwort zu erwarten ist. Für immungesunde Personen dieser Indikationsgruppen, die im laufenden Jahr bereits eine SARS-COV-2-Infektion hatten, ist die jährliche COVID-19- Impfung im Herbst in der Regel nicht notwendig. 

Gesunden Erwachsenen unter 60 Jahren und gesunden Schwangeren wird keine jährliche Auffrischimpfung empfohlen.


Juliane Russ, M.Sc., Volontärin


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

EMA und WHO empfehlen Anpassung der Corona-Impfstoffe

COVID-19: Ab Herbst wird monovalent gegen JN.1 geimpft

Corona-Impfsaison startet mit angepasstem COVID-19-Impfstoff

An die Spritze, fertig, los

STIKO hat Entwurf mit neuen Empfehlungen für den Impfkalender vorlegt

Keine generelle COVID-19-Impf­empfehlung für unter 18-Jährige

An die Spritze, fertig, los

Start der COVID-19-Impfsaison

Wissenswertes zu proteinbasierten COVID-Impfstoffen

Zulassungsantrag von Skycovion zurückgezogen

Was bei Grippe- und COVID-19-Impfungen in der Apotheke beachtet werden sollte

Erst fragen, dann piksen

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.