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- DAZ 33/2017
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Arzneimittel und Therapie
Endocannabinoid-Epoxide wirken antiinflammatorisch
... und werden aus Omega-3-Fettsäuren gebildet
Epidemiologische Studien sprechen für einen Benefit einer Omega-3-Fettsäure-reichen Ernährung. So fördern Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) antiinflammatorische Vorgänge, die sich wiederum positiv auf neurologische und kardiovaskuläre Parameter auswirken. Wie die Wirkungen im Einzelnen zustande kommen, ist noch nicht vollständig geklärt. Eine amerikanische Forschergruppe konnte nun bislang unbekannte bioaktive Metaboliten nachweisen, die mit den entzündungshemmenden Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren in Verbindung gebracht werden. Dabei handelt es sich um Endocannabinoid-Epoxide, die in mehreren Stufen aus EPA und DHA und unter Beteiligung von Cytochrom P450 gebildet werden.
Bisher unbekannte Klasse von Endocannabinoiden
Für einige dieser Endocannabinoid-Epoxide konnten im Laborversuch entzündungshemmende Wirkungen gezeigt werden, die durch Abnahme von Interleukin 6 (IL-6) und einem Anstieg von Interleukin 10 (IL-10) charakterisiert waren. Des Weiteren wurden in vitro antiangiogenetische Effekte sowie vasodilatatorische Wirkungen der Endocannabinoid-Epoxide nachgewiesen. Da die Konzentration der Endocannabinoid-Epoxide, die im Gewebe von Ratten und in menschlichem Blut bestimmt werden konnte, mit der anderer Cannabinoide vergleichbar ist, vermuten die Forscher, dass Endocannabinoid-Epoxide bei neuroinflammatorischen und zerebrovaskulären Erkrankungen eine Rolle spielen.
Möglicherweise können auf der Grundlage dieser Erkenntnisse auch Medikamente zur Therapie inflammatorischer und zerebrovaskulärer Erkrankungen entwickelt werden. |
Quelle
Mc Dougle D et al. Anti-inflammatory ω-3 endocannabinoid epoxides. Proc Natl Acad Sci USA 2017;114(30):E6034-E6043, doi: 10.1073/pnas.1610325114
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