Zeit für Clinical Reasoning

In der letzten DAZ haben wir geschrieben: In vielen Fällen ist es besser, sich auf ein aus der Sicht des Patienten, des Pharmazeuten oder des Arztes relevantes Problem zu fokussieren und dieses zu lösen, als potenzielle Probleme an den Haaren herbeizuziehen. Das ist leichter gesagt als getan, zumindest wenn es darum geht, eine Einschätzung zu treffen, was für die anderen relevant sein könnte. Hierfür ist der Versuch unumgänglich, den Patienten und seine Arzneimitteltherapie durch die Brille des anderen zu sehen. Was möchte der Patient, was ist ihm wichtig, was kann er umsetzen? Wonach richtet sich der Arzt bei seiner Verord­nung – Erfahrung, Leitlinien, Vorgaben der kassenärztlichen Vereinigung? Welche Änderungen der Therapie kön­nen die Situation verbessern und sind der größtmögliche gemeinsame Nenner? Mit welchen Argumenten lassen sich die Vorschläge stützen? Das sind komplexe Fragen, die einer besonderen Herangehensweise bedürfen. „Clini­cal Reasoning“ lautet das Stichwort. Es hilft beim Umgang mit der Unsicherheit, welches die beste therapeutische Strategie für einen Patienten ist. Die DAZ-Serie „POP – Patienten-orientierte Pharmazie“ mit den dort behandelten Fällen ist ideal für diese Herangehensweise geeignet. Die neuen POP-Fälle werden das Clinical Reasoning aufnehmen und so auch im Bereich des Medikationsmanagements zur Anwendung kommen lassen. | Von Dorothee Dartsch und Olaf Rose Show more
Klinische Pharmazie
28.10.2020, 23:00 Uhr