- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 31/2003
- Primäre pulmonale ...
Arzneimittel und Therapie
Primäre pulmonale Hypertonie: Bosentan verbessert Überleben
Bosentan ist ein oraler Endothelin-Rezeptorantagonist, der für die Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) zugelassen ist. Diese Patienten haben einen hohen Blutdruck in der Lunge, wobei exzessive Mengen von Endothelin in den Lungen- und Blutgefäßen produziert werden. Dies kann Symptome wie Kurzatmigkeit, chronische Müdigkeit und Brustschmerzen verursachen.
In den USA und Europa leiden gegenwärtig rund 100 000 Patienten an pulmonaler arterieller Hypertonie. Für diese Patienten ist die frühzeitige Diagnose wichtig. Die ersten Symptome der Erkrankung sind unspezifisch (z. B. Kurzatmigkeit) und werden entweder nicht erkannt oder anderen Erkrankungen zugeordnet. Daher kann die Diagnosestellung oftmals verzögert sein.
Bosentan ist wirksam
Bosentan hat seine Wirksamkeit in der Behandlung der pulmonalen Hypertonie in zwei plazebokontrollierten Zulassungsstudien gezeigt. Die Substanz führte zu statistisch signifikanten Verbesserungen des primären Wirksamkeits-Endpunktes in Bezug auf die körperliche Belastbarkeit: Die Patienten erreichten einen signifikant größeren und klinisch bedeutsamen Zuwachs der Gehstrecke im Vergleich zu Plazebo.
Die klinischen Studien belegten außerdem die Wirksamkeit von Bosentan durch eine signifikant reduzierte Dyspnö (Kurzatmigkeit), eines der am meisten beeinträchtigenden Symptome für PAH-Patienten. Darüber hinaus ist eine Behandlung mit Bosentan mit einer signifikanten Verzögerung der Krankheitsprogression, der Zeit bis zur klinischen Verschlechterung, verbunden.
Eine klinische Verschlechterung ist definiert als der kombinierte Endpunkt von Tod, Hospitalisierung oder Therapieabbruch wegen Verschlechterung der PAH, oder Beginn einer Epoprostenol-Therapie. Tracleer® ist derzeit in den USA, der Europäischen Union, Kanada, Australien, Israel und der Schweiz für die Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) zugelassen und verfügbar.
169 Patienten mit primärer pulmonaler Hypertonie
Für eine aktuelle Studie wurden die Krankenakten von 169 Patienten mit primärer pulmonaler Hypertonie (PPH), die mit Bosentan behandelt und bis zu 39 Monaten beobachtet wurden, ausgewertet. Die Daten stammen aus zwei randomisierten, doppelblinden, plazebokontrollierten Studien, die zur Zulassung von Tracleer® geführt hatten sowie deren offenen Verlängerungsstudien.
Die Studie schloss alle Patienten mit der primären Form der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PPH) ein, die im Anschluss an die beiden Zulassungstudien die Tracleer®-Behandlung fortführten. 79% der Patienten waren weiblich, und 91% der Patienten waren schwer krank (WHO-Klasse III oder IV). Nach der Datenanalyse wurde das beobachtete Überleben über 36 Monate mittels einer Kaplan-Meier-Statistik bestimmt.
Anschließend fand ein Vergleich mit den nach einer verifizierten Formel berechneten, zu erwartenden Überlebensraten einer historischen Kontrolle aus dem PPH-Register des National Institutes of Health statt. Mit dieser Gleichung wird das zu erwartende Überleben auf Basis mehrerer Messparameter, einschließlich des pulmonal-arteriellen Drucks, berechnet.
Die Datenanalyse zu den Zeitpunkten nach 24 und 36 Monaten ergab für die Bosentan-Patienten eine Überlebensrate von 89% bzw. 86% im Vergleich zu einer berechneten, zu erwartenden Überlebensrate von 56% bzw. 48%. Die Unterschiede zwischen den beobachteten und den zu erwartenden Werten nach 6, 12, 18, 24 und 36 Monaten waren statistisch signifikant (p < 0,001). 113 der 169 Patienten wurden über 24 Monate oder länger beobachtet; von diesen Patienten nahmen 90% nach 24 Monaten weiterhin Bosentan ein, entweder als Monotherapie oder in Kombination mit alternativen Therapien.
Wichtige Sicherheitsinformation
In klinischen Studien wiesen ca. 11% der mit Bosentan behandelten Patienten anormale, jedoch reversible Erhöhungen der Leberenzym-Werte auf. Daher ist eine monatliche Kontrolle der Leberwerte erforderlich. Wegen des Risikos von Fruchtschädigungen dürfen Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter, die keine zuverlässige Methode zur Empfängnisverhütung anwenden, Tracleer® nicht einnehmen. hel
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.