

Deutscher Apotheker Verlag - PROD
Ein Patient mit komplexen Gerinnungsstörungen
H.P. ist ein 33-jähriger Patient mit sekundärem Antiphospholipid-Syndrom (APS) bei systemischem Lupus erythematodes (SLE), Immunthrombozytopenie, Hypertonie und unipolarer Depression, die sich zuletzt verstärkt hat. Er spielt mehrfach pro Woche Tennis und ist verheiratet. Im Rahmen einer Medikationsanalyse wird vom Patienten der Wunsch nach einer höheren Dosierung des Antidepressivums geäußert. Von Rolf Mesters, Dorothee Dartsch und Olaf Rose Show more

Eine Patientin mit Restless-Legs-Syndrom
Else Rippert ist eine 77-jährige alleinstehende Patientin mit Hypertonie, Diabetes mellitus Typ 2 und einer Postzoster-Neuralgie mit Fazialisparese. Zu ihren Hauptbeschwerden zählen unruhige Beine, Schlafstörungen und Depression. | Von Damaris Mertens-Keller, Tobias Warnecke, Olaf Rose und Hartmut Derendorf
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Goldstandard RCT
Von Monika Dircks und Mirjam Gnadt | Im ersten Teil dieser Serie wurde dargelegt, warum randomisierte kontrollierte Studien (RCT) als Goldstandard für die Wirksamkeitsprüfung von Arzneimitteln gelten. Im nächsten Schritt geht es darum, die Qualität und die Anwendbarkeit der Ergebnisse solcher Studien beurteilen zu können. Einige wichtige Aspekte werden im folgenden Beitrag vorgestellt. Dabei wird mehrmals auf das Consort-Statement („Consolidated Standards of Reporting Trials“) verwiesen. Dieser Leitfaden gibt den Autoren ausführliche Empfehlungen, wie sie Publikationen über randomisierte kontrollierte Studien verfassen sollten [1].Show more
Die Auswahl des richtigen Studientyps
Jeder Apotheker kennt die folgende Situation: Ein Pharmareferent preist sein Produkt an und präsentiert neueste Studien, die dessen Wirksamkeit belegen (sollen). Die beigelegte Werbung in einer pharmazeutischen Fachzeitschrift untermauert diese Aussage mit Daten, die keine Bedenken am Nutzen des Medikaments aufkommen lassen. Oder doch? Wenn ja, wie kann man die vorgelegten Daten und Studien kritisch bewerten? Dazu gibt diese dreiteilige Serie grundlegende Hinweise. Im ersten Teil stellen wir die üblichen Studientypen vor und legen dar, wie sie sich hinsichtlich ihres Nutzens und ihrer Aussagekraft voneinander unterscheiden [1]. | Von Monika Dircks und Mirjam GnadtShow more

Eine multimorbide Patientin mit Herzinsuffizienz
Frau T.S. ist eine 72-jährige adipöse Patientin mit chronisch
obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), globaler Herzinsuffizienz NYHA
III, Hypertonie, Hypercholesterolämie und Diabetes Typ 2. Infolge des
Diabetes leidet sie an Polyneuropathie. Das Hüftgelenk auf der rechten
Seite wurde vor vier Jahren durch eine Endoprothese ersetzt. Aktuell
fühle sie sich dauerhaft müde und antriebslos und sei nur eingeschränkt
belastbar. Es sei „alles so sinnlos“, sagt sie. Sie leide unter ihrem
Übergewicht und moderaten bis starken Rückenschmerzen. Wegen
Schwindelattacken ist sie früher bereits gestürzt. Aus der Angst heraus,
dass sie wieder stürzen könnte, bewegt sie sich wenig. Sie neigt zur
Ödembildung in den Extremitäten.
Von Dorothee C. Dartsch, Olaf Rose, Christian Fechtrup und Hartmut Derendorf
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Dreifacher Herzschutz
Von Olaf Rose | Die Mineralocorticoid-Rezeptor-Antagonisten Spironolacton und Eplerenon bilden neben Betablockern und ACE-Hemmern bzw. Sartanen eine wichtige Säule in der Therapie der Herzinsuffizienz. Doch sie können unterschiedliche Probleme verursachen, die im Rahmen von Medikationsanalyse und -management zu beachten sind.Show more
Arzneimittel gegen den Morbus Parkinson
Das Parkinson-Syndrom ist mehr als nur eine Störung des motorischen Systems. In den letzten Jahren sind die affektiven (Depression), kognitiven (Demenz) und hyperdopaminerg-psychotischen (impulsassoziierte Verhaltensstörungen wie Spielsucht) Störungen in den pharmako-therapeutischen Fokus gerückt. Darüber und über Neuerungen der Pharmakotherapie berichtet dieser aktualisierende Beitrag. | Von Thomas HerdegenShow more

Schlaflos oder abhängig?
Benzodiazepine und verwandte Wirkstoffe gelten als wichtige und sichere Arzneimittel und sind weit verbreitet. Zahlreiche Untersuchungen belegen jedoch, dass sie bei einer sehr großen Anzahl an Patienten nicht Leitlinien-konform länger als acht Wochen verordnet werden. Bei langfristiger Einnahme führen sie zu Abhängigkeit und schwerwiegenden Nebenwirkungen, von denen insbesondere alte Menschen betroffen sind. Qualifizierte pharmazeutische Beratung in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt kann wesentlich zu einer verbesserten Arzneimitteltherapiesicherheit und gesteigerter Lebensqualität betroffener und gefährdeter Patienten beitragen.
Von Ernst Pallenbach

Eine Patientin mit Schlafstörungen
L.N., eine 47-jährige Patientin, leidet an starken Schlafstörungen. Sie
berichtet, dass sie während der Woche fast gar nicht schlafen kann,
Probleme mit dem Einschlafen hat und nachts auch mehrmals aufwacht. Sie
schaut sich oft bis spät in die Nacht hinein Sendungen im Fernsehen an.
Am Wochenende versucht sie den Schlaf nachzuholen und schläft dann auch
tagsüber viel. Seit ca. zwei Monaten nimmt sie regelmäßig Temazepam
gegen die Schlafstörungen ein. Erst kürzlich wurde die Dosierung von
10 mg auf 20 mg erhöht. Sie leidet zudem an Depressionen, COPD, Migräne,
Sodbrennen und allergischer Rhinitis. Im Gespräch fällt auf, dass sie
häufig die Einnahme ihrer Medikamente vergisst. L.N. raucht täglich etwa
fünf Zigaretten und trinkt sechs bis acht Tassen Kaffee über den Tag
verteilt.
Von Ina Richling, Frank Richling, Olaf Rose und Hartmut Derendorf
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Risiken von Viagra & Co
Die am weitesten verbreitete Indikation der Phosphodiesterase-5(PDE-5)-Inhibitoren ist die erektile Dysfunktion, die meist Männer im höheren Lebensalter betrifft. Darüber hinaus finden die Wirkstoffe Einsatz bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie (siehe POP-Fall S. 46). Aufgrund ihrer gefäßerweiternden Wirkung sollte der Einsatz der PDE-5-Inhibitoren vor allem bei Patienten mit kardiovaskulären Grunderkrankungen sorgfältig abgewogen werden. Zudem können eine Reihe von Arzneimittel-Interaktionen auftreten, da die Wirkstoffe intensiv über Cytochrom P450-Enzyme metabolisiert werden
Von Bettina Krieg

Eine Patientin mit pulmonaler arterieller Hypertonie
Frau K.S. ist eine adipöse 43-jährige Patientin mit Bluthochdruck,
Diabetes mellitus und leichtem Asthma. Als Hauptbeschwerden gibt sie
intermittierende Luftnot und Schwindel an. Sie berichtet, dass sie sich
vor ein paar Tagen nach dem Duschen sehr matt gefühlt habe und sich
starke Kreislaufprobleme mit Luftnot entwickelt hätten. Die Luftnot sei
zuvor schon öfter aufgetreten. Zudem fühle sie sich sehr müde und
schlapp und leide unter gelegentlichem Herzrasen. Ab und zu seien ihre
Knöchel geschwollen. Die Symptome träten auch unter alltäglicher
körperlicher Belastung auf, jedoch nicht in Ruhe. Für die Luftnot wurde
ihr Salbutamol-Spray verschrieben, allerdings empfindet die Patientin
keinerlei Besserung der Atemnot nach Inhalation.
Von Ina Richling, Olaf Rose, Christian Fechtrup und Hartmut Derendorf
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Ein älterer Patient mit Typ-2-Diabetes und metabolischem Syndrom
Herr F.F. ist ein 66-jähriger Patient mit Typ-2-Diabetes bei metabolischem Syndrom. Der HbA1C-Wert hat sich zuletzt deutlich verschlechtert. Als Hauptbeschwerden gibt F.F. Schmerzen, Ödembildung, Dyspnoe und Mobilitätseinschränkung an.
Von Olaf Rose, Marcus Lautenschläger, Christian Fechtrup und Hartmut Derendorf
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Therapie des Typ-2-Diabetes im Wandel
Von Emina Obarcanin und Olaf Rose | In die Therapie des Typ-2-Diabetes sind in den letzten Jahren zahlreiche neue Wirkstoffe eingeführt worden. Verwirrend ist das Kommen und Gehen vieler neuer Medikamente nach der Nutzenbewertung von IQWiG und G-BA. Welche Rolle spielen die neuen Wirkstoffe und Regimes in der Therapie und welche Vor- und Nachteile weisen sie auf?Show more
Epilepsie und Antikonvulsiva
Epileptische Anfälle sind häufige Erkrankungen. Die Gabe von Antikonvulsiva ist die wichtigste therapeutische Maßnahme, um die pathologische Erregung im Gehirn zu unterdrücken. Diese sehr heterogene und vielfältige Gruppe von Medikamenten stellt eine große Herausforderung für das Apothekerteam dar. Die kompetente Beratung erfordert das Grundverständnis des Krankheitssyndroms sowie Kenntnisse über die vielfältigen Wirkstoffe, ihre Nebenwirkungen und ihr Interaktionspotenzial.
Von Thomas Herdegen

Patientin mit Mammakarzinom
Frau K. ist eine 63-jährige Brustkrebspatientin. Die Lymphknoten sind bereits von dem Karzinom betroffen. Fernmetastasen liegen nicht vor. Anhand der bestimmten TNM-Klassifikation und Immunhistochemie der Tumorbiologiefaktoren wurde die Behandlungsstrategie festgelegt. Aktuell wird die Patientin mit einer neoadjuvanten Chemotherapie behandelt. Nach der voraussichtlich brusterhaltenden Operation wird sich eine Strahlentherapie anschließenShow more

Patient ≠ Patient
Von Verena Stahl | Tamoxifen könnte bei bestimmten Brustkrebspatientinnen nicht ausreichend wirksam sein und somit die tägliche Einnahme über Jahre mit damit verbundenen potenziellen Nebenwirkungen nicht rechtfertigen. Die Rede ist von Frauen, die Tamoxifen in nicht ausreichendem Maße in seine Wirkformen metabolisieren können, weil sie langsame Metabolisierer am CYP2D6 sind. Bisherige Studienergebnisse sind jedoch widersprüchlich.Show more
Eine ältere Patientin unter Polymedikation
Erika Rottmann* ist eine 73-jährige, multimorbide Patientin. Frau Rottmann und ihr Arzt äußern den Wunsch, die inzwischen sehr umfangreiche medikamentöse Therapie aufarbeiten zu lassen. Es besteht auch die Erwartungshaltung, dass einige Medikamente abgesetzt werden können. Als Hauptbeschwerden gibt Frau Rottmann starke Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, in beiden Beinen, der rechten Hüfte sowie im rechten Knie an. Eine Belastungsdyspnoe, Mobilitätseinschränkung und Knöchelödeme werden als beeinträchtigend genannt.

Dauerbrenner PPI
In der langen Arzneimittelliste vieler Patienten sind Protonenpumpeninhibitoren oft vertreten. Die Dauertherapie mit Omeprazol und Co. erfolgt jedoch meist unkritisch und stellt häufig eine Verschleppung einer Akuttherapie oder eine Verordnung außerhalb des Indikationsbereichs dar. Gerade bei älteren Patienten unter Multimedikation sollte regelmäßig eine Überprüfung der Indikation und der Dauer der Verordnung stattfinden, da Protonenpumpenhemmer immer wieder im Verdacht stehen, bei langfristiger Einnahme relevante Nebenwirkungen zu verursachen.
Von Verena Stahl

Ein Jugendlicher nach Nierentransplantation
Matthias Hoffmann ist ein 15-jähriger Patient, der vor drei Monaten
nierentransplantiert wurde. Das Organ zeigte eine gute
Funktion. Nach vier Wochen wurde wegen Verdachts auf eine
Abstoßungsreaktion eine hochdosierte Cortison-Therapie begonnen, die mit
dem Antimykotikum Noxafil® (Posaconazol Suspension) begleitet wurde. Die Therapie mit Voriconazol musste wegen Hautreaktionen umgestellt werden. Da Matthias die Suspension nicht gern einnimmt, bittet die Mutter die
Apothekerin herauszufinden, ob es dieses Medikament nicht auch als
Tablette gibt. Außerdem möchte sie noch eine Spülung gegen
Zahnfleischentzündung für ihren Sohn, da das Zahnfleisch sehr
angeschwollen und gerötet ist.
Von Isabel Waltering, Susanne Koling, Olaf Rose und Hartmut Derendorf unter Mitarbeit von Mathias Freitay
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Drohende Abstoßung
Welche Auswirkungen Veränderungen in der Galenik mit sich bringen, lässt sich sehr gut am Beispiel des Immunsuppressivums Tacrolimus veranschaulichen. Derzeit sind vier verschiedene orale Formulierungen im Handel erhältlich: die unretardierte Hartkapsel (z. B. Prograf®), die retardierte Hartkapsel (Advagraf®), die Retardtablette mit MeltDose®-Technologie (Envarsus®) und das Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (Modigraf®). Die Umstellung von einer auf eine andere Formulierung erfolgte in der Vergangenheit unbeabsichtigt und mit verheerenden Auswirkungen, sollte aber nur mit Bedacht unter strenger Kontrolle der Blutspiegel erfolgen. / Von Verena StahlShow more

Schizophrenie und Neuroleptika
Die Verordnungen der Neuroleptika nehmen kontinuierlich zu, unter anderem bedingt durch einen vermehrten Einsatz bei affektiven Störungen wie zur Augmentation der unipolaren Depression und bei bipolaren Störungen sowie bei älteren Patienten im Zusammenhang mit Schlafstörungen, psychomotorischer Unruhe, Agitation und Wahn. Dadurch steigt auch der Beratungsbedarf in der Apotheke. In den letzten Jahren haben große Metaanalysen detaillierte und vergleichende Einsichten über Vor- und Nachteile von konventionellen und atypischen Neuroleptika erbracht. Das hat Folgen für den Evidenz-basierten Umgang mit Neuroleptika, dem in diesem Pharmako-logisch! update Rechnung getragen wird. Darüber hinaus will dieser Beitrag helfen, die Relevanz von Nebenwirkungen (QT-Zeit-Verlängerung) und Arzneimittelinteraktionen (zum Beispiel mit Antidepressiva) richtig einzuordnen.
Von Thomas Herdegen

Ein Patient mit Harnwegsinfekt
Arthur Rabenstein ist 71 Jahre alt. Er ist vor etwa einem halben Jahr in die Nähe seiner Tochter gezogen und kommt seitdem regelmäßig bei Ihnen in der Apotheke vorbei, um seine Medikamente zu holen. Das Angebot, für ihn eine Medikationsanalyse zu erstellen, interessiert ihn, bisher ist dies jedoch noch nicht erfolgt. Heute kommt Herr Rabenstein in Ihre Apotheke, um ein Rezept über Ciprofloxacin 500 mg (20 Filmtabletten, 2 × täglich 500 mg) einzulösen und klagt über die starken Beschwerden, die sein Harnwegsinfekt (HWI) verursacht. Er wünscht von Ihnen eine Beratung, was er tun kann, um den akuten Infekt möglichst schnell auszukurieren. Seit drei Tagen trinkt der Kunde täglich mindestens zwei Liter pro Tag zur „Keimausschwemmung“ ...
Von Kirsten Dahse, Johanna Lerner, Olaf Rose und Hartmut Derendorf

Fosfomycin oder Nitrofurantoin?
Die leitliniengerechte Therapie der unkomplizierten Zystitis bei prämenopausalen Frauen sieht Fosfomycin-Trometamol und Nitrofurantoin als gleichwertige Alternativen der ersten Wahl vor. In den meisten Fällen fällt die Entscheidung aus vielerlei Gründen zugunsten von Fosfomycin-Trometamol. Klinische Mikrobiologen stellen diese Praxis nun infrage, was angesichts der potenziell gefährlichen Nebenwirkungen von Nitrofurantoin AMTS-Fragen aufwirft.
Von Markus Zieglmeier

Morbus diureticus
Der weit verbreitete Einsatz von Diuretika in den Indikationsgruppen arterielle Hypertonie, Herzinsuffizienz und Nierenerkrankungen betrifft vor allem die älteren Bevölkerungsschichten. Nebenwirkungen einer Diuretika-Therapie haben aber gerade bei geriatrischen Patienten gravierende Auswirkungen, weshalb Mediziner der Klinischen Pharmakologie Mannheim vom „Morbus diureticus“ sprechen.
Von Verena Stahl

Ein Patient mit Hypertonie
Der Patient Herr Kopp ist 52 Jahre alt. Er geht zu einem Routinebesuch
zu seinem Hausarzt. Er ist in Behandlung wegen seines neu
einzustellenden Hypertonus Grad 2. Neuerdings berichtet er von
depressiver Stimmung, Interessenverlust, Antriebslosigkeit und klagt
über massive Schlafstörungen, da er mehrmals in der Nacht zur Toilette
gehen muss. Seine Hypertonie wird seit ungefähr zwei Monaten mit
Metoprolol und Hydrochlorothiazid (HCT) behandelt. Wegen eines
Bandscheibenvorfalls vor einem Jahr ist er in seiner Beweglichkeit
deutlich eingeschränkt. Er hat viele Schmerzmittel einnehmen müssen und
hat seither auch Magenbeschwerden.
Von Martina Hahn, Christian Fechtrup, Olaf Rose und Hartmut Derendorf

Eine Schizophrenie-Patientin
Agatha Gabriel ist eine 42-jährige Frau mit ungepflegtem
Erscheinungsbild. Sie beschreibt, dass Insekten in ihr krabbeln. Vor
einiger Zeit erfolgte eine Festnahme durch die Polizei, da ein heftiger
Streit zwischen ihr und der Kassiererin entbrannte. Sie gab auf der
Wache an, dass man ihr in dem Supermarkt schon öfter manipuliertes Essen
verkauft habe und ihr zudem dort einen Sender implantiert habe, mit dem
sie nun kontrolliert und überwacht werden würde...
Von Olaf Rose, Dolf Hage und Hartmut Derendorf

Gefährdete Schizophrenie-Patienten
Patienten mit schizophrenen Spektrumsstörungen weisen gegenüber der Allgemeinbevölkerung eine zwei- bis dreifach erhöhte Sterblichkeit und eine um 10 bis 30 Jahre verkürzte Lebenserwartung auf. Neben nicht-natürlichen Todesursachen (Suiziden, Unfällen mit Todesfolge) verkürzen besonders kardiovaskuläre Erkrankungen das Leben der Betroffenen. Trotz vorhandener Empfehlungen zum strengen Monitoring des kardiovaskulären und metabolischen Risikos werden Patienten diesbezüglich nicht adäquat überwacht und unzureichend therapiert.
Von Verena Stahl

Depression und Antidepressiva
Seit dem Pharmako-logisch!-Beitrag zur Depression im Jahre 2010 (DAZ 2010, Nr. 5) ist einige Zeit vergangen. In den letzten Jahren haben sich die Therapiekonzepte der Depression geändert: die Pharmakotherapie bei Therapieresistenz wird strukturierter, atypische Neuroleptika halten ihren Einzug auch in die Therapie der unipolaren Depression und neue Antidepressiva zielen auf „neue“ Zielsymptome bei der Depression wie Motivationsverlust oder Anhedonie (Freudlosigkeit). Die atypischen Neuroleptika gewinnen zunehmend an Bedeutung sowohl bei bipolaren als auch bei unipolaren Störungen. Dieses Update fasst den aktuellen Stand des Vorgehens bei Therapieresistenz, der Nebenwirkungen von Antidepressiva sowie der Arzneimittelinteraktionen von Antidepressiva und Neuroleptika zusammen. Schließlich widmet sich ein Abschnitt dem Burn-out-Syndrom, das zwar zu Depressionen führen kann, anerkannterweise aber keine psychiatrische Erkrankung ist und sich von affektiven Störungen abgrenzen lässt.
Von Thomas Herdegen

Ein Asthma-Patient mit Analgetika-Intoleranz
Gerhardt Möller, ein 61-jähriger Patient, möchte sich Ibuprofen-Tabletten gegen Kopfschmerzen und ein Mittel gegen Sodbrennen kaufen, da er in letzter Zeit zunehmend Symptome wie Sodbrennen und saures Aufstoßen verspürt. Herr Müller berichtet, dass er seit vielen Jahren an Asthma bronchiale, Bluthochdruck und chronischen Kopfschmerzen leidet. Er nimmt täglich zwei Tabletten ASS 300 mg ein, weiß aber nicht wofür. Für Herrn Möller soll eine Medikationsanalyse erstellt werden.
Von Ina Richling, Frank Richling, Olaf Rose, Hartmut Derendorf
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