Pharmazie

Deutscher Apotheker Verlag - PROD
Welche Grippeimpfstoffe schützen am besten vor Influenza?
Mehr Schutz, mehr Reaktionen? Ein neuer Review zeigt die Vorteile moderner Grippeimpfstoffe: Hochdosierte und rekombinante Vakzinen schützen besser als Standardimpfstoffe – könnten aber schlechter verträglich sein.Show moreNicht jeder verträgt alles
Lebensmittelunverträglichkeiten im Erwachsenenalter (Ernährungs-Update 2012)
Neben Lebensmittelallergien, die wir in der letzten Folge unserer Serie "Ernährungs-Update" vorgestellt haben (DAZ 2012, Nr. 9, S. 98ff), gibt es noch eine Reihe weiterer Lebensmittelunverträglichkeiten. Dazu zählen Lebensmittelintoleranzen sowie toxische Reaktionen, die im nachfolgenden Beitrag näher beleuchtet werden.Show more
Impfungen bei Tieren
Einfache und sichere Methode, Tiere vor Leiden zu schützen
Sabine Wanderburg | Auch gegen Impfungen für Tiere wird in der Publikumspresse immer wieder Stimmung gemacht. "Unsere Tiere werden zuviel geimpft" und "Impfungen schaden mehr als sie nutzen" sind häufige Behauptungen. Dabei übersehen die Impfkritiker, dass erst die lange verbreitete Impfpraxis die Infektionskrankheiten weitgehend eingedämmt und damit eine Diskussion über die Notwendigkeit von Impfungen ermöglicht hat. Doch viele Tierbesitzer sind verunsichert und fragen sich, ob und gegen welche Krankheiten sie ihren Hund, ihre Katze oder ihr Pferd impfen lassen sollen. Darum sollen hier die wichtigsten Fragen beantwortet werden: Gegen welche Krankheiten sollte jedes (!) Tier geimpft werden (Core-Komponenten)? Gegen welche Krankheiten kann (!) im Einzelfall geimpft werden, wenn ein Tier gefährdet ist (Non-Core-Komponenten)?Show moreRaucherentwöhnung während der Schwangerschaft: Nicotinpflaster sind nicht effektiver als Placebo
Nicotinpflaster zur Entwöhnung von rauchenden Schwangeren sind nicht wirksamer als ein Placebo. Zu diesem Ergebnis kommt eine englische Studie, deren Aussagekraft aufgrund niedriger Compliance-Raten allerdings begrenzt ist.Show moreChronische Rückenschmerzen multimodal behandeln: Schmerztherapie wirkt kausal
Rückenschmerz ist keine Diagnose, sondern ein Überbegriff für Beschwerden mit vielfältigen Ursachen. Es gibt keine Standardtherapie, aber Standards für ein individuelles multimodales Therapiekonzept. Der Schlüssel zur medikamentösen Behandlung liegt im Schmerzmechanismus, der unterschieden wird nach nozizeptiven, neuropathischen und gemischten Schmerzen. Neue medikamentöse Entwicklungen wie Tapentadol kombinieren Wirkmechanismen und eignen sich besonders für die häufig gemischten Schmerzformen.Show more
Hochdosiertes Vitamin C mit Strahlentherapie kombinieren?
Hirntumore erfolgreicher behandeln
Hirntumorzellen scheinen wesentlich sensibler auf eine Bestrahlung zu reagieren, wenn ihnen hochdosiertes Vitamin C appliziert wird, so das Ergebnis von In-vitro-Studien. Die Autoren konnten zeigen, dass 5 mM Ascorbinsäure kombiniert mit einer Strahlung von 6 Gy durch das Herbeiführen von Doppelstrangbrüchen in der DNA mehr Tumorzellen abtöten kann, als Vitamin C oder Bestrahlung allein.Show more
Erste Fixkombination aus Naproxen und Esomeprazol
Analgesie mit Magenschutz inklusive
Mit Vimovo® steht eine Tablette mit veränderter Wirkstofffreisetzung zur Verfügung, die magensaftresistent beschichtetes Naproxen und filmbeschichtetes Esomeprazol enthält. Indiziert ist die Fixkombination zur symptomatischen Behandlung von Arthrose oder rheumatoider Arthritis bei Patienten, bei denen das Risiko für eine Entstehung von gastrischen oder duodenalen Ulcera besteht, die durch nicht-steroidale Antirheumatika hervorgerufen werden können und bei denen eine Behandlung mit geringeren Naproxen-Dosen oder mit anderen NSAR nicht ausreicht. Ab dem 2. April soll das Produkt verfügbar sein.Show moreCYP2C19-Genotyp und Clopidogrel
Gentests vor einer Clopidogrel-Therapie?
Im März 2010 veröffentlichte die FDA eine Boxed Warning zur Sicherheit von Clopidogrel, in der auf ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse bei CYP2C19 Langsam-Metabolisierern hingewiesen wird. Seitdem wird der Nutzen von Tests zur Bestimmung des CYP2C19-Genotyps kontrovers diskutiert. Den Ausgaben für einen teuren Gentests steht die Rate kardiovaskulärer Ereignisse gegenüber, die durch eine Anpassung der Therapie gesenkt werden könnte. Eine aktuelle Metaanalyse kommt nun zu dem Schluss, dass keine Empfehlung für eine routinemäßige Durchführung dieser Gentests ausgesprochen werden kann.Show moreZulassungserweiterung für Prucaloprid?
Serotonin(5-HT4)-Rezeptoragonist auch für Männer
Anfang 2010 kam mit Prucaloprid (Resolor®) ein neuartiges Prokinetikum zur Behandlung der Obstipation auf den Markt. Das Präparat führt zu einer Steigerung der Darmmotilität und verstärkt die motorische Aktivität des Darms. Es war bislang nur zur Behandlung der schweren chronischen Verstopfung bei Frauen zugelassen, bei denen Abführmittel eine unzureichende Wirkung gezeigt hatten. Von Shire wurde jetzt eine Zulassungsstudie auf den Weg gebracht, die den selektiven Serotonin-5-HT4 -Rezeptoragonisten zur Behandlung der chronischen Obstipation ausschließlich an Männern testen soll.Show more
Prostatakrebs-Früherkennung
Europäische Megastudie zum PSA-Screening sieht leichte Vorteile gegenüber USA
Das Prostatakarzinom ist in Deutschland die häufigste bei Männern diagnostizierte Krebserkrankung. Die jährliche Mortalität beträgt etwa 11.000. In der Diagnostik hat sich der PSA-Test als Marker etabliert, der allerdings kein spezifischer Tumormarker ist. Umstrittenes Ziel des PSA-Screenings ist die Erhöhung der Lebenserwartung durch Früherkennung von Prostatakrebs. Wie eine randomisierte Megastudie jetzt zeigt, senkt ein alle vier Jahre in Europa durchgeführter PSA-Test die Mortalität beim Prostatakarzinom leicht. Ein Einfluss auf die Gesamtsterblichkeit war jedoch auch nach elf Jahren nicht erkennbar.Show moreNeues rund um die Haut
Bericht von der GD-Jahrestagung
Das wissenschaftliche Hauptprogramm bei der 16. Jahrestagung der Gesellschaft für Dermopharmazie (GD) am 2. März in Berlin folgte wie gewohnt dem Prinzip, Neuigkeiten aus den verschiedensten Bereichen der Dermopharmazie vorzustellen und dabei einen möglichst breit gefassten Überblick zu bieten. Dazu gehörten wieder die pharmazeutische Technologie, die pharmazeutische Chemie, die Dermatotherapie und Dermokosmetik. Die wissenschaftlichen Tagungsleiter waren Prof. Dr. Christel Müller-Goymann, Braunschweig, und Prof. Dr. Dr.-Ing. Jürgen Lademann, Berlin.Show moreNeuer Therapieansatz bei Dyslipidämie
Kombination aus CETP-Inhibitor Evacetrapib plus Statin
Die Kombination aus dem CETP-Inhibitor Evacetrapib und einem Statin führte in einer Phase-II-Studie zu einer beeindruckenden Verbesserung des Lipidprofils. Das HDL-Cholesterol konnte nahezu verdoppelt und das LDL-Cholesterol deutlich reduziert werden. Ob sich diese Veränderungen auch in einem klinischen Benefit niederschlagen, müssen weitere Studien zeigen.Show morePositive Zahlen zum Welttuberkulosetag
Kein Grund zur Entwarnung, aber zu vorsichtigem Optimismus: Nach dem Global Tuberculosis Control Report 2011 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Zahl der weltweiten Tuberkulosefälle erstmals rückläufig. 2010 hat es weltweit 8,8 Millionen Neuerkrankungen gegeben, und auch die Zahl der Todesfälle ist mit 1,1 Millionen Menschen niedriger als in den Vorjahren, allerdings ohne Berücksichtigung der 350.000 Todesfälle nach einer Koinfektion mit dem HI-Virus. Die WHO ging bislang von einem weiteren globalen Anstieg der Tuberkulose-Erkrankungen aus.
Show moreHeparin routinemäßig für Patienten mit Krebs?
Venöse Thromboembolien (VTE) sind häufige Komplikationen bei onkologischen Patienten und führen zu erhöhter Morbidität, Mortalität und durch längere Hospitalisation auch zu erhöhten Kosten. Zusätzlich zu potenziellen chirurgischen Interventionen wird auch eine Chemotherapie zunehmend als Risikofaktor für Thrombosen gesehen. In einer Studie wurde nun der Einsatz des niedermolekularen Heparins Semuloparin in der onkologischen Therapie untersucht. Es reduzierte Thrombosen und Embolien bei Karzinompatienten, hatte aber keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben.
Show moreBaut Vitamin E Knochensubstanz ab?
Das fettlösliche Vitamin E (Tocopherole) gehört zu den essenziellen Vitaminen, die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Es schützt mehrfach ungesättigte Fettsäuren in Membranlipiden, Lipoproteinen und Depotfett vor einer Zerstörung durch Oxidation. Einen besonders hohen Gehalt weisen pflanzliche Öle wie Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl, Palmöl und Olivenöl auf. Zu einem unerwarteten Ergebnis kommt jetzt eine japanische Studie an Mäusen, nach der verstärkt Knochensubstanz abgebaut wurde, wenn die Tiere alpha-Tocopherol als Nahrungszusatz erhielten.
Show moreArzneimittelsicherheit in der Onkologie
Komplexe Therapiepläne, eine Polymedikation und immer älter werdende Krebspatienten erschweren eine sichere Arzneimitteltherapie in der Onkologie. Daher sind Wege gesucht, die zu einer sicheren Pharmakotherapie führen. Prof. Dr. Ulrich Jaehde, Bonn, stellte beim 30. Deutschen Krebskongress in Berlin am 24. Februar 2012 ein Modell zur Verbesserung der Arzneimitteltherapie vor.
Show moreNeuer Wirkstoff gegen feuchte Makuladegeneration
Das rekombinante Fusionsprotein Aflibercept (Eylea®) ist für die intravitreale Injektion bei der feuchten Form der altersbedingten Makuladegeneration von der australischen Therapeutic Goods Administration zugelassen worden. Empfohlen wird eine Dosierung von 2 mg pro Monat in den ersten drei Behandlungsmonaten, gefolgt von jeweils einer Injektion alle zwei Monate.
Show moreRisiken von Hypnotika nicht unterschätzen
Eine Koinzidenz zwischen der Einnahme von Schlafmitteln und einem erhöhten Sterberisiko hatten bereits frühere Studien gezeigt. US-amerikanische Wissenschaftler haben jetzt die Daten von mehr als 10.500 Patienten ausgewertet, die über unterschiedliche Zeiträume unterschiedliche Mengen verschiedener Hypnotika erhalten hatten, und sie mit denen entsprechender Kontrollgruppen verglichen. Danach hatten die Patienten – abhängig von der Dosis – ein bis zu fünffach erhöhtes Sterberisiko. Auch das Risiko für eine Krebserkrankung war um 35% erhöht.Show moreEribulin zur Therapie des Mammakarzinoms
Seit Anfang 2011 ist Eribulin (Halaven®) zur Therapie des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinoms zugelassen. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AdkÄ) bewertete den Arzneistoff im Oktober 2011. Zwar werde in der Mono-Chemotherapie eine signifikante Verlängerung des Gesamtüberlebens beobachtet, die höhere Toxizität von Eribulin im Vergleich zu den Kontrollen relativiert diesen Vorteil jedoch.Show moreKönnen Statine die Entwicklung von Depressionen verhindern?
Zur Vorbeugung von Herzinfarkten und Schlaganfällen gehören Statine zu den häufig verwendeten Medikamenten. In einem Stufenplanverfahren hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vor etwa einem Jahr zur "Abwehr von Gefahren durch Arzneimittel, Stufe II" als Nebenwirkung von einigen Statinen auch Depressionen festgelegt. Eine deutsch-amerikanische Studie kommt jetzt zu einem unerwarteten Ergebnis. Patienten mit Herzerkrankungen, die Statine einnahmen, hatten ein niedrigeres Risiko für Depressionen als solche ohne Statine.Show moreVerhüten mit dem Ring: Nur alle vier Wochen an Kontrazeption denken
"Pille" vergessen? Das passiert nicht selten, manchmal mit weitreichenden Folgen. Einfacher soll die konsequente Verhütung mit einem vaginalen Verhütungsring sein, wie er seit Mitte Februar von Pfizer unter dem Handelsnamen Circlet® angeboten wird. Zu Beginn des Zyklus für 21 Tage eingesetzt, macht er die tägliche Einnahme eines oralen Kontrazeptivums überflüssig. Neben einer hohen Compliance gibt es noch weitere Vorteile: Resorption und Wirkung sind unabhängig von Störungen des Magen-Darm-Trakts wie Erbrechen und Diarrhö.Show moreUpdate für Statine
Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA fordert, sicherheitsrelevante Ergänzungen und Änderungen der Statin-Fachinformationen vorzunehmen [1]. Betroffen sind die Rubriken Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung. Vor dem Hintergrund der Myopathiegefahr wurden zudem in einer weiteren Sicherheitsmeldung neue Kontraindikationen und Dosisgrenzen bei bestimmten Kombinationstherapien erlassen [1, 2].Show moreJeder is(s)t anders
Alexander Ströhle | Einer Analyse des Soziologen Ulrich Beck zufolge hat sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts "ein gesellschaftlicher Individualisierungsschub von bislang unerkannter Reichweite und Dynamik vollzogen" [3]. Mit der vermehrt molekular ausgerichteten biowissenschaftlichen Forschung und der Implementierung der sogenannten "-omik"-Disziplinen (Genomik, Proteomik) ist nun auch die Biomedizin in den Sog der Individualisierungstendenz geraten. Ausdruck hierfür ist die "personalisierte Medizin", d. h. die auf eine individuelle Person abgestimmte und optimierte Prävention, Diagnostik, Prognose und (Pharmako-)Therapie [70]. Der Trend hin zu individualistischen Ansätzen hat zwischenzeitlich auch die Ernährungswissenschaft und -medizin erfasst. Eine die biochemische Individualität berücksichtigende, auf das Genprofil des Einzelnen zugeschnittene Nährstoffzufuhr – das sind u. a. die Verheißungen einer "personalisierten Ernährung" [39]. Science oder Fiction?
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