Arzneimittel und Therapie
Deutscher Apotheker Verlag - PROD
Vom Migränemittel zum Stimmungsaufheller?
Viele Migränepatienten leiden neben ihren wiederkehrenden Kopfschmerzen gleichzeitig unter Depressionen. Hinzukommt, dass beide Erkrankungen einander verstärken können. Ein Arzneimittel, das beide Krankheiten adressiert, wäre daher vorteilhaft für die Behandlung. In einer aktuellen Studie nahmen Forscher nun den Antikörper Fremanezumab unter die Lupe.
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Novorapid Flexpen bald wieder lieferbar
Das Präparat Novorapid® (Insulin aspart) zählt zu den am häufigsten verordneten Insulin-Analoga in Deutschland. Seit Februar müssen auf den Flexpen eingestellte Diabetiker jedoch um Nachschub bangen. Die schlechte Nachricht: Derzeit sind mancherorts gar keine Packungen mehr über den Großhandel zu beschaffen. Die gute Nachricht: Der Lieferengpass soll Ende Juni enden.
Erhöht Desogestrel das Risiko für Hirntumore?
Ein Meningeom ist ein meist gutartiger Tumor der Hirnhaut, der bei Beschwerden operativ entfernt wird. Bei hochdosiertem Cyproteronacetat und Präparaten, die Chlormadinon, Nomegestrol oder Medroxyprogesteronacetat enthalten, wurde in der Vergangenheit bereits vor einem erhöhtem Meningeom-Risiko gewarnt. Nun wurde auch Desogestrel von Forschern unter die Lupe genommen.
Endgültiges Aus für Ulipristalacetat 5mg
Das Präparat Esmya® mit Ulipristalacetat 5 mg zur Behandlung von Uterusmyomen ist ab sofort nicht mehr verfügbar, so eine Mitteilung des Herstellers.
Sehr geringes Risiko für Sehnervschädigung unter Semaglutid
Der Pharmakovigilanz-Ausschuss empfiehlt eine neue Nebenwirkung in die Produktinformationen von Semaglutid aufzunehemen. Patienten, die den GLP-1-Rezeptor-Agonisten anwenden, haben ein sehr geringes Risiko an einer nichtarteriitischen anterioren ischämischen Optikusneuropathie zu erkranken.
Bei „Abnehmspritze“ verhüten nicht vergessen
Patientinnen im gebärfähigen Alter wird während der Anwendung von GLP-1-Rezeptor-Agonisten dazu geraten, zu verhüten. Grund sind unter anderem tierexperimentelle Studien, die eine Reproduktionstoxizität gezeigt haben. Die britische Arzneimittelbehörde MHRA betont dies nun in einer Leitlinie zu den „GLP-1-Arzneimitteln“ und weist darauf hin, dass unter Tirzepatid zu bestimmten Zeitpunkten eine orale Kontrazeption nicht ausreichend wirksam ist.
Myalgien: Nicht nur Statine sind Übeltäter
Muskelbeschwerden durch Arzneimittel – da denken die meisten Pharmazeuten zuerst an Statine. Jedoch ist dies bei Weitem nicht die einzige Substanzklasse, die solche Beschwerden verursachen kann.
Antidepressive Statine?
Die Ergebnisse mehrerer Studien haben gezeigt, dass Statine nicht nur den Cholesterol-Spiegel senken, sondern auch sogenannte pleiotrope Effekte besitzen. Doch können sie auch antidepressiv wirken?
Was kennzeichnet die endokrine Orbitopathie?
Kürzlich hat die EMA die Zulassung von Teprotumumab (Tepezza) für die Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer endokriner Orbitopathie empfohlen. Bei wem tritt diese Erkrankung auf? Welche Symptome sind kennzeichnend? Und wie wirkt Teprotumumab?
Keine Angst mehr vor der Erdnuss?
Die Erdnussallergie zählt zu den häufigsten Nahrungsmittelallergien in westlichen Ländern und persistiert bei Erwachsenen meist lebenslang. Betroffene leiden unter der ständigen Angst vor unbeabsichtigtem Kontakt. Während orale Immuntherapien zur Desensibilisierung bei Kindern gut untersucht und inzwischen zugelassen sind, fehlt es bislang an belastbaren Daten zur Wirksamkeit bei Erwachsenen.
Lieferengpässe bei Infanrix und Twinrix - was sind die Alternativen?
Auf seiner Homepage informiert das Paul-Ehrlich-Institut darüber, welche Impfstoffe derzeit nicht lieferbar sind. Aktuell sind dort mit Infanrix und Twinrix Kinder zwei gängige Impfstoffe für Kinder aufgeführt – aber auch lieferbare Alternativen.
Rimegepant bald bestellbar
Migräne-Patienten können sich über eine neue Therapieoption freuen. Zum 1. Juni wurde der Wirkstoff Rimegepant (Vydura®) auf den deutschen Markt eingeführt. Der „neue“ Arzneistoff gehört zu den Gepanten und wird sowohl zur Akuttherapie als auch prophylaktisch eingesetzt.
Juckreiz nach Absetzen von Cetirizin
Antihistaminika sollen lästiges Jucken eigentlich lindern. Jetzt warnt die Food and Drug Administration (FDA) vor schwerem Juckreiz nach dem Absetzen von Cetirizin oder Levocetirizin nach längerer Anwendung. Das seltene Phänomen beeinträchtigt die betroffenen Personen teilweise erheblich in ihrer Lebensqualität.
Neue Coronavirus-Variante auf dem Vormarsch
Die neue SARS-CoV-2-Variante NB.1.8.1 breitet sich weltweit aus. Erste Analysen zeigen, dass Mutationen am Spike-Protein die Infektiosität erhöhen und die Immunflucht verstärken, jedoch ohne Hinweise auf schwerere Krankheitsverläufe. Die WHO bewertet das zusätzliche globale Gesundheitsrisiko durch NB.1.8.1 derzeit als gering; die vorhandenen COVID-19-Impfstoffe behalten ihre Wirksamkeit.
Rückwärts gedacht: aktuelle Impfstrategien
Moderne Herangehensweisen in der Entwicklung von Impfstoffen stellte Prof. Dr. Robert Fürst auf dem Pharmacon in Meran vor. Während die Reverse Vaccinology sich „von hinten“ an das optimale Impf-Antigen herantastet, sind moderne Adjuvanzien den altgedienten Aluminiumsalzen überlegen.
Jeder Zweite verwendet regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel
Die Verbraucherzentrale Bundesverband hat mehr als 2.000 Personen zu ihrem Einkaufsverhalten von und ihrem Wissensstand zu Nahrungsergänzungsmitteln befragt. Die Ergebnisse sind auch für die Beratung in der Apotheke interessant.
Lipid-Werte senken: vom Reparaturbetrieb zur Prävention
Prof. Dr. Ulrich Laufs erläutert im Gespräch mit der DAZ, warum der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur früheren Verordnung von lipidsenkenden Therapien wichtig war und welche Wirkstoffe bei kardiovaskulären Erkrankungen zukünftig eine Rolle spielen könnten.
Lipid-Werte: wer sollte sie wie weit senken?
Mit einer Neuerung der Arzneimittel-Richtlinie zum Jahresanfang sollen Patienten lipidsenkende Arzneimittel verordnet bekommen, die ein Risiko von mindestens 10% haben, innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Wie kann das kardiovaskuläre Risiko berechnet werden und welche Rolle spielen LDL und Co. dabei?
Welche Arzneimittel können Lungenerkrankungen induzieren?
Pharmakovigilanz-Daten aus Frankreich geben neue und umfangreiche Einblicke zu Arzneimitteln, die in seltenen Fällen zu Lungenerkrankungen führen können.
Leitlinie zur onkologischen Supportivtherapie aktualisiert
Die S3-Leitlinie zur supportiven Therapie bei onkologischen Patienten wurde aktualisiert. Sie bietet umfassende Informationen zur Prävention und Linderung von Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit einer Tumorerkrankung und Krebstherapie auftreten können und ist eine fundierte Hilfe bei der pharmazeutischen Beratung und Betreuung.
Bei JAK-Inhibitoren an Varizella-Zoster-Impfung denken!
Welche Impf-Empfehlungen gelten entsprechend der Vorgaben der Ständigen Impfkommission (STIKO) für wen gegen welche Infektionskrankheiten? Darüber sprach Prof. Dr. Thomas Weinke beim diesjährigen Pharmacon Meran. Ein Hinweis von ihm: Apothekenkundinnen oder -kunden, die JAK-Inhibitoren erhalten, sollten unbedingt auf eine Varizella-Zoster-Impfung hingewiesen werden.
Sandoz kündigt Produktions-Aus von Salbutamol-Sprays an
Im Gespräch mit der „Welt“ gibt Thomas Weigold, Deutschland-Chef von Sandoz, an, die Produktion von Salbutamol-Sprays in ein bis zwei Jahren auslaufen zu lassen. Die Umstellung auf ein umweltfreundlicheres Treibgas sei zu teuer. Drohen künftig wieder Lieferengpässe?
Weniger Indikationen für Azithromycin
Für das Breitbandantibiotikum Azithromycin besteht ein erhöhtes Risiko der Resistenzentwicklung. Daher hat der europäische Ausschuss für Humanarzneimittel die Anwendungsgebiete überarbeitet. Mehrere Indikationen wurden zur Streichung empfohlen.
Gefährliche Kombi: MTX und Metamizol
Unter Methotrexat können Ulzerationen im Mund und Fieber auf eine Intoxikation hinweisen, bei Metamizol steckt schlimmstenfalls eine Agranulozytose dahinter. Für diese Symptome sollten Apotheker ihre Patienten nicht nur bei Abgabe der Arzneimittel sensibilisieren, sondern selbst hellhörig werden, wenn Kunden Beschwerden äußern.
Langzeitfolgen einer Chemotherapie mit Kälte und Kompression vorbeugen
In einer Studie am Heidelberger
Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen wurde überprüft, ob Kälte und Kompression wirksam sind, um Taxan-induzierten Polyneuropathien bei Brustkrebspatientinnen vorzubeugen. Beides führte zu einer signifikanten Reduktion hochgradiger peripherer Neuropathien.
PPARγ-Agonist gegen Prostatakrebs?
Bei Prostatakarzinompatienten korreliert eine hohe PPARγ-Expression mit einer fortgeschrittenen Erkrankung und schlechterem Überleben. Ist der Transkriptionsfaktor ein potenzielles Target für Arzneimittel wie Pioglitazon?
SGLT-2-Hemmer gegen Hyperkaliämie?
Hyperkaliämie ist eine gefürchtete Nebenwirkung von RAAS-Inhibitoren – eine Dosisreduktion oder ein Therapieabbruch auf Kosten des Schutzes von Herz und Nieren sind oft die Folge. Ob die kombinierte Anwendung
eines RAAS-Hemmers mit einem
SGLT-2-Hemmer das Risiko für Hyperkaliämie senken kann, war Frage einer Kohortenstudie aus Kanada.
Kommt eine Impfung gegen Krebs oder platzt der Traum?
Wenn man an Impfstoffe gegen Tumore denkt, kommt einem vielleicht die Immunisierung gegen eine Infektion mit humanen Papillomaviren in den Sinn oder auch die Impfung gegen Hepatitis-B-Viren. Schließlich lassen sich dadurch mit recht großer Wahrscheinlichkeit ein Gebärmutterhalskrebs oder auch ein Leberzellkarzinom vermeiden. Alternativ zu den prophylaktischen Impfstoffen gegen eine Infektion gehen Forschungen inzwischen auch in Richtung einer therapeutischen Immunisierung, die beispielsweise bei Tumoren eingesetzt werden könnte.
Aciclovir bei adipösen Patienten richtig dosieren
Den Ergebnissen eines europäischen Risikobewertungsverfahrens folgend, ändern sich die Hinweise zur Dosierung von intravenösem Aciclovir bei adipösen Patienten. Die neuen Angaben sind weniger „one-size-fits-all“ und sollen so Fehldosierungen bei dieser Patientengruppe verhindern.
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