Lage in Deutschland

Ebola-Patient in Leipzig ist tot

Leipzig/Berlin - 14.10.2014, 15:09 Uhr


Der an Ebola erkrankte UN-Mitarbeiter, der im Klinikum St. Georg in Leipzig behandelt wurde, ist vergangene Nacht gestorben. Der 56-Jährige wurde am letzten Donnerstag mit einem Spezialflugzeug von Liberia aus nach Leipzig geflogen. Bislang wurden insgesamt drei Helfer auf internationale Anfrage hin zur Behandlung nach Deutschland gebracht. Derzeit ist nach Angaben der Bundesregierung aber kein neuer Fall konkret absehbar. Die Angst vor einem Ausbruch in Deutschland ist groß.

Während der Ebola-Patient in Frankfurt weiterhin behandelt wird, ist der Patient in Hamburg nach mehrwöchiger Behandlung inzwischen geheilt. Deutschland ist nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums auf die Aufnahme von bis zu 50 Ebola-Patienten vorbereitet.

Vor dem Ausbruch der Erkrankung in Deutschland fürchtet sich laut einer Umfrage gut jeder Zweite (58%). Die Befragung hat das Marktforschungsinstitut YouGov unter 1107 Personen in Deutschland im Auftrag der Central Krankenversicherung durchgeführt. Zudem zweifeln 45 Prozent der Befragten daran, dass Deutschland im Falle eines Krankheitsausbruches für den Ernstfall gut gerüstet sei. Aus Angst vor einem Ebola-Ausbruch fordern laut dem privaten Krankenversicherer knapp 70 Prozent ein Reiseembargo für Westafrika.

Dass Ebola versehentlich eingeschleppt wird, hält Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) allerdings für sehr unwahrscheinlich. „In unserem eigenen Land besteht nach Einschätzung aller Experten nur eine sehr, sehr geringe Wahrscheinlichkeit überhaupt, dass es zu einer Ebola-Erkrankung über Einreise eines Erkrankten kommen kann.“ Dennoch bereite man sich auf solche Fälle vor. Deutschland habe dafür sieben Behandlungszentren mit Isolierstationen und vier spezialisierte Flughäfen.

Auch in den Bundesländern werden weitere Vorsorgemaßnahmen getroffen. Gegen mögliche Ebola-Fälle rüstet sich unter anderem Niedersachsen in den Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge. Am kommenden Donnerstag beraten die Gesundheitsminister und andere Vertreter aus der EU darüber, ob die getroffenen Maßnahmen gegen Ebola ausreichen. Diskutiert werden soll vor allem über Ankunftskontrollen. An dem Treffen in Brüssel wird auch Gröhe teilnehmen.


dpa/DAZ.online


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