Giftspritze in Ohio/USA

Langwieriger Todeskampf durch neue Kombination

Berlin - 17.01.2014, 08:24 Uhr


Im US-Bundesstaat Ohio wurde ein verurteilter Mörder mit einem bislang nicht verwendeten Medikamentencocktail hingerichtet – mit der Folge, dass der Todeskampf des Häftlings außerordentlich lange dauerte. Seine Angehörigen wollen jetzt klagen. Ohio sucht nach einem Ersatz für die bislang verwendeten Präparate europäischer Pharmaunternehmen, die deren Gebrauch bei Hinrichtungen verboten haben.

Medienberichten zufolge dauerte es fast 25 Minuten, bis die Mischung aus dem Beruhigungsmittel Midazolam und dem Schmerzmittel Hydromorphon zum Tod führte. Währenddessen soll der 53-Jährige mehrmals nach Luft geschnappt und mindestens zehn Minuten Würgegeräusche von sich gegeben haben, während er die Hände zur Faust ballte. Seine Familie sei tief bestürzt über die Vorgänge bei der Exekution und gehe von einer Verletzung seiner Grundrechte aus, soll Anwalt John Paul Rion erklärt haben. Alle Bürger hätten das Recht, nicht auf grausame und unübliche Weise bestraft zu werden.

Dennis McGuire war vor 20 Jahren wegen Vergewaltigung und Ermordung einer schwangeren Frau zum Tode verurteilt worden. Er hatte sich erfolglos gegen die Vollstreckung des Urteils mit der neuen Medikamentenmischung gewehrt. Obwohl die tödliche Mischung in den USA bislang noch nicht zum Einsatz gekommen ist und keine Erfahrungswerte vorliegen, befand ein Bundesrichter in Ohio, es gebe keine Beweise für ein „substanzielles Risiko“, dass der Verurteilte „starke Schmerzen“ empfinden werde. Angehörige des Hingerichteten wollen den US-Staat nun verklagen.


DAZ.online