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Honorar-Gutachten
Bild: Apotheker kassieren 1,1 Milliarden Euro zu viel
Das ominöse Honorar-Gutachten ist weiterhin unbekannt, auch einen Veröffentlichungstermin gibt es nach wie vor nicht. Nun berichtet aber die Bild-Zeitung, dass ihr eine Version des Gutachtens vom 13. November 2017 vorliegt. Demnach sollen die Apotheker etwa 1,1 Milliarden Euro zu viel Geld erhalten.
Die Bild-Zeitung vom heutigen Donnerstag enthält eine Schlagzeile, die die Apotheker keinesfalls begeistern dürfte. Mit Bezug auf das Honorar-Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) titelt die Bild: „Apotheker kassieren 1,1 Milliarden Euro zu viel“. Die Zeitung bezieht sich auf eine Version des Gutachtens vom 13. November. Diese Version könnte inzwischen allerdings aktualisiert worden sein. Denn das Statistische Bundesamt hatte gegenüber DAZ.online bereits bestätigt, dass das BMWi ihm das Gutachten vorgelegt habe, um die Zahlen zu überprüfen. Zu welchen Schlüssen Destatis bei dieser Prüfung gekommen ist, ist bislang unbekannt.
Laut „Bild“ ist insbesondere das Fixhonorar der Apotheker zu hoch angesetzt. Die Zeitung schreibt: Der Zuschlag stehe laut Gutachten „in keinem Verhältnis zur geleisteten Arbeit“ der Apotheker. Interessant ist aber auch: Dem Bericht zufolge sollen die Pharmazeuten für Nacht- und Notdienste bislang zu wenig Geld erhalten. Gemeint ist damit die Notdienstpauschale, also die 16 Cent, die die Pharmazeuten pro abgegebener Packung extra erhalten, um sie in den Notdienstfonds abzuführen.
ABDA: Dann könnten wir den Laden dicht machen
Gegenüber DAZ.online wollte die ABDA die aktuellen Gerüchte um das Gutachten nie kommentieren, der Bild-Zeitung hat ABDA-Präsident Friedemann Schmidt nun aber ein Statement gegeben. Der ABDA-Präsident erklärt, dass die Apotheker auf 20 Prozent ihres Einkommens verzichten müssten, wenn die von Bild veröffentlichten Zahlen stimmten. Und: „Dann könnten wir den Laden dicht machen, dann gäbe es keine vernünftige Arzneimittelversorgung mehr in Deutschland.“
Wie belastbar die Zahlen aus der Bild-Zeitung sind, ist aber unklar. Nach Informationen von DAZ.online haben sich Vertreter des BMWi und des Bundesgesundheitsministeriums am gestrigen Mittwoch getroffen, um die Auswertung des Statistischen Bundesamtes zu diskutieren und zu beschließen, wann das Gutachten veröffentlicht werden soll.
Seit Wochen ist unklar, wann das Papier das Licht der Welt erblicken soll. Eigentlich war ursprünglich von September 2017 die Rede, dann wurde Mitte November als Termin angepeilt. Aber auch dieser Termin musste gerissen werden, eine BMWi-Sprecherin erklärte gegenüber DAZ.online, dass man „dieses Jahr“ noch veröffentlichen wolle.
Einige Mitgliedsorganisationen der ABDA waren zuletzt unruhig geworden und hatten eigene Vorschläge als Reaktion auf das Gutachten vorgestellt. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe hatte beispielsweise ein Modell präsentiert, nach dem die Apotheker einen Teil ihres Fixums an einen neuen Fonds abführen. Aus diesem Fonds sollen Apotheker für geleistete Dienstleistungen und Gemeinwohlaufgaben Geld schöpfen können.
15 Kommentare
Fachkräftemangel
von Dr. Stephan Hahn am 01.12.2017 um 9:39 Uhr
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BMWi Gutachten
von Peter Kaiser am 01.12.2017 um 9:11 Uhr
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BMWi Gutachten
von Peter Kaiser am 01.12.2017 um 8:48 Uhr
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Endlich
von Sven Larisch am 01.12.2017 um 8:24 Uhr
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Bild
von Alexander Zeitler am 01.12.2017 um 2:23 Uhr
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Apotheker kassieren...
von Bernd Küsgens am 30.11.2017 um 19:15 Uhr
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Das Ende des RX-Versandverbotes
von Torben Schreiner am 30.11.2017 um 12:55 Uhr
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AW: RX-Versandverbot
von Holger am 01.12.2017 um 8:51 Uhr
Voll daneben
von Christoph Gulde am 30.11.2017 um 12:37 Uhr
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Faktor Zeit
von Hubert Kaps am 30.11.2017 um 11:43 Uhr
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AW: Faktor Zeit
von Christian Redmann am 30.11.2017 um 15:33 Uhr
AW: Forderungen
von Holger am 01.12.2017 um 9:11 Uhr
Monatelang gerechnet
von T. La Roche am 30.11.2017 um 10:27 Uhr
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AW: Monatelang gerechnet
von Bernd Jas am 30.11.2017 um 11:26 Uhr
Laden dicht machen.
von Peter Bauer am 30.11.2017 um 9:18 Uhr
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