Zu später Stunde in der Apotheke

Die „Lange Nacht des Impfens“ kommt gut an

Berlin - 07.10.2024, 13:45 Uhr

In rund 20 Berliner Apotheken konnte man sich am 1. Oktober zu später Stunde impfen lassen. (Foto: Ina Lucas)

In rund 20 Berliner Apotheken konnte man sich am 1. Oktober zu später Stunde impfen lassen. (Foto: Ina Lucas)


Am 1. Oktober fand in vielen Apotheken bundesweit die Lange Nacht des Impfens statt. Teilnehmende Apotheken und auch die Initiatorin, BVVA-Vorsitzende Heike Gnekow, zeigten sich mehr als zufrieden mit den Ergebnissen und wollen die Aktion zur Tradition werden lassen.

Am 1. Oktober haben Apotheken bundesweit zur „Langen Nacht des Impfens“ geladen. In den meisten teilnehmenden Apotheken wurden zwischen 18 und 22 Uhr Impfungen gegen COVID-19 und Influenza angeboten. 

Die Apothekerkammer Berlin informierte am vergangenen Freitag in einem LinkedIn-Post darüber, dass auch in der Hauptstadt rund 20 Apotheken teilgenommen haben. Kammerpräsidentin Ina Lucas sieht darin einen klaren Erfolg: „Es freut mich sehr, dass die Berlinerinnen und Berliner ihrer Apotheke vertrauen und das Angebot so zahlreich angenommen haben.“ Und nicht nur die „Stammkunden“ hätten zu später Stunde den Weg in die Apotheken gefunden, sondern auch Passanten, die auf die Aktion aufmerksam wurden. Für Lucas steht fest: „Eine so hohe Frequenz, bestärkt uns darin, diese Aktion auch im kommenden Jahr wieder durchzuführen.“ Allein in ihren vier Apotheken seien mehr als 100 Impfungen durchgeführt worden, teilte sie der DAZ mit.

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Initiiert wurde die Lange Nacht des Impfens erstmals im vergangenen Jahr vom Bundesverband der Versorgungsapotheker (BVVA). Diesmal unterstützte auch die ABDA die Aktion mit zur Verfügung gestellten Werbematerialien für die Apotheken. Mit dem zusätzlichen Angebot soll ein niedrigschwelliger Zugang zu Schutzimpfungen zum Beginn der Erkältungssaison eröffnet werden – auch für Personengruppen, die sonst keine Stammkunden in Apotheken sind. Zudem will man durch die wiederkehrende Aktion zum Herbstbeginn versuchen, das Thema Impfen im gesellschaftlichen Diskurs positiver zu besetzen.

Gnekow: Beweis für großes Vertrauen in Apotheken

Die 1. Vorsitzende des BVVA, Heike Gnekow, war die Ideengeberin. Gegenüber der DAZ machte sie deutlich, dass sie die Aktion als vollen Erfolg verbucht: „Ich bin immer noch überwältigt vom Ansturm und vom großen Medienecho, das viele Menschen in die Apotheken gebracht hat. Wir haben doppelt so viele Impfungen verabreicht, wie geplant und konnten daher viele Impfwillige auch spontan glücklich machen.“ Die positive Resonanz auf das Angebot zeige, welchen Stellenwert die Bürgerinnen und Bürger der Versorgungsqualität in den Apotheken beimessen: „Die Patient*innen lassen sich von uns in den Arm pieksen – einen höheren Vertrauensbeweis können wir gar nicht bekommen.“

Der Termin für die Lange Nacht des Impfens kann lokal festgelegt werden, erklärte Gnekow. Allerdings bot der gemeinsam mit einigen Apothekenkammern und -verbänden verbreitete bundesweite Aufruf für den 1. Oktober die Möglichkeit, die mediale Aufmerksamkeit auszuweiten.

Gnekow ist überzeugt davon, dass lokal organisierte Impfaktionen überall funktionieren könnten: „Die Menschen sind so dankbar für ein niedrigschwelliges Impfangebot. Das ist eine große Chance für uns als Vor-Ort-Apotheken, die wir alle gemeinsam nutzen sollten.“

Keine Konkurrenz für Arztpraxen

Befürchtungen, dass die Apotheken durch die Ausweitung des Impfangebots eine zunehmende Konkurrenz für die Arztpraxen darstellen könnten, versuchte Gnekow bereits im Vorfeld der Aktion zu entkräften: „Wir sind keine Konkurrenz zu den Arztpraxen, sondern ein ergänzendes Angebot, sagte sie im September gegenüber der DAZ.

Auch der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) machte im Vorfeld der Aktion bereits deutlich, dass gerade am Anfang der kalten Jahreszeit Maßnahmen zur Erhöhung der Impfquoten gegen COVID-19 und Influenza ergriffen werden müssen. Die Steigerung der Impfquoten sei ein wichtiges gesundheitspolitisches Ziel, sagte Laumann gegenüber dem Apothekerverband Westfalen-Lippe: „Ich begrüße daher, dass Apotheken ein zusätzliches Angebot zu den impfenden Ärztinnen und Ärzten anbieten.“

Auch die Berliner Kammerpräsidentin Lucas machte in ihrem Fazit zur Langen Nacht des Impfens deutlich, dass alle Versorgungsbereiche von dem erweiterten Angebot der Apotheken profitieren können: „Die Aktion zeigt, wie wichtig das noch relativ neue Impf-Angebot in den Apotheken vor Ort ist und zeigt deutlich, dass wir das Gesundheitssystem entlasten können und wollen.“


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


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