Kinder

Mobbingopfer leiden häufig ein Leben lang

21.08.2013, 11:56 Uhr


Wer als Kind Opfer von Mobbing-Attacken war, hat es auch im späteren Leben schwer. Er oder sie hat als Erwachsener überdurchschnittlich häufig soziale, finanzielle und gesundheitliche Probleme.

Das zeigte jetzt eine Studie der Universität Warwick in den USA. Darin wurden 1.420 Personen beobachtet, die gemobbt wurden, selber mobbten, auf die beides oder keins von beiden zutraf. Untersucht wurden sie im Alter zwischen neun und 16 Jahren und später im Erwachsenenalter zwischen 24 und 26 Jahren. Fünf Prozent der Teilnehmer waren Täter, 21,6 % Opfer, weitere 4,5 % waren sowohl Opfer als auch Täter.

Nach den Ergebnissen der Studie hatten Personen, die als Kind gemobbt worden waren, später Schwierigkeiten, langfristig Arbeits- und Freundschaftsbeziehungen aufrecht zu erhalten. Auch hatten sie als Erwachsene häufiger schwere Erkrankungen. Ihr Risiko, an einer schweren Krankheit wie Asthma bronchiale, Diabetes mellitus oder Krebs zu leiden, regelmäßig zu rauchen oder eine psychische Krankheit zu entwickeln, war sechsmal so hoch wie das anderer Teilnehmer.

Besonders schwer betroffen waren Menschen, die erst Opfer waren und dann selbst zu Tätern wurden. So scheint Mobbing die Ausprägung antisozialen Verhaltens zu fördern.

Wegen dieser gravierenden Auswirkungen dürfe Mobbing nicht länger als harmloser, fast unvermeidbarer Teil des Heranwachsens betrachtet werden, wie der Studienleiter Dieter Wolke erklärte.

Literatur: Wolke, D., et al.: Impact of bullying in childhood on adult health, wealth, crime, and social outcomes. Psychological Science, 19. August 2013


Dr. Bettina Hellwig