Kassenüberschüsse

TK will Versicherten Geld zurückzahlen

Hamburg - 18.09.2012, 14:43 Uhr


Die rund sechs Millionen Beitragszahler der Techniker Krankenkasse (TK) sollen wegen der günstigen Finanzlage Geld zurückerhalten. Diesen Vorschlag wolle der Vorstand dem Verwaltungsrat machen, bestätigte ein TK-Sprecher.

Die Höhe der Jahresprämie konnte der Sprecher noch nicht beziffern. Auch wer in den Genuss der Prämie kommen solle, werde erst bei der Sondersitzung entschieden. Nach Angaben des Internetportals der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) dürfte die Jahresprämie mindestens 100 Euro betragen. Die Ausschüttung muss versteuert werden. Insgesamt hat die TK 8,2 Millionen Versicherte.

Angesicht der Milliarden-Reserven, die bei den Krankenkassen aufgelaufen sind, hatte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) die Kassen immer wieder aufgefordert, an ihrer Versicherten Prämien auszuschütten. Er begrüßte daher das geplante TK-Angebot. „So können die Versicherten in Euro und Cent die Kassen und ihre Leistungen vergleichen“, sagte Bahr der FAZ.

Die TK machte deutlich, sie reagiere mit ihrem Plan nicht auf politischen Druck. Eine Prämienzahlung sei ein gesetzlich vorgesehener Weg, die Rücklagen seien bis zur gesetzlich zulässigen Höchstgrenze aufgefüllt.

Letzte Woche hatte der TK-Verwaltungsrat bereits beschlossen, das Bonusprogramm der Kasse attraktiver zu machen. Wer Vorsorgeleistungen in Anspruch nimmt, soll künftig bis zu 200 Euro bekommen. Heute sind es maximal 110 Euro. Weitere Optionen, wie Rücklagen der TK zum Nutzen der Versicherten eingesetzt werden können, wurden geprüft – und für die Zukunft nicht ausgeschlossen, hieß es letzte Woche noch.

Mit den Bonus-Zahlungen steht die TK relativ allein. Nur wenige kleine Betriebskrankenkassen nutzen diese Möglichkeit bislang. Die großen Versorgerkassen behalten ihr Geld hingegen lieber bzw. erweitern ihre Leistungen. „Uns ist ein attraktives Leistungsportfolio wichtiger als eine verhältnismäßig geringe Prämienausschüttung, die die Versicherten auch noch versteuern müssten“, sagte ein Sprecher der Barmer GEK. Im September beschloss diese Kasse ein individuelles Gesundheitskonto für Präventionsmaßnahmen und Zusatzleistungen.


dpa/DAZ.online