Sackler-Familie muss 6,5 Milliarden Dollar zahlen

Die Eigentümerfamilie des Arzneimittelherstellers Purdue Pharma hat sich mit 15 US-Bundesstaaten darauf geeinigt, insgesamt 7,4 Milliarden US-Dollar (7,1 Milliarden Euro) als Entschädigung für die von dem Konzern befeuerte Opioid-Krise zu zahlen, berichtet die Tagesschau. Purdue Pharma ist zufrieden: „Wir sind äußerst glücklich, dass eine neue Vereinbarung erzielt worden ist.“

Bereits zuvor war es zu einer Einigung gekommen, die jedoch im Juni 2024 durch den Supreme Court blockiert worden war. Damals lag die geforderte Summe noch mehr als eine Milliarde niedriger. Zudem sollte die Familie Sackler hier vor Zivilklagen geschützt werden, was der Supreme Court jedoch ablehnte, da die Sacklers keineswegs vom Bankrott bedroht seien.

Gemäß der neuen Vereinbarung verpflichtet sich die Eigentümerfamilie zur Zahlung von 6,5 Milliarden Euro innerhalb eines Zeitraums von 15 Jahren – 900 Millionen sollen von Purdue Pharma aufgebracht werden. Beteiligt an diesem Vergleich sind diverse regionale Institutionen und indigene Stämme. Sie verpflichten sich, auf weitere zivilrechtliche Klagen gegen die Sacklers und Purdue zu verzichten – nicht am Deal beteiligte Parteien können weiterhin gegen sie klagen.

Außerdem werden die Sacklers verpflichtet, den Vorstand ihres Unternehmens zu verlassen. Zukünftig soll dieser von den Bundesstaaten und anderen Gruppen ernannt werden.

Die Schadenersatzzahlungen sollen für „Programme zur Behandlung, Prävention und Heilung von Opioidabhängigkeit“ investiert werden, heißt es in einer Erklärung der Generalstaatsanwältin Letitia James. Die Sacklers hätten versucht, „auf Kosten gefährdeter Patienten Gewinne zu erzielen“, sagte James.

Purdue Pharma vertrieb seit den 1990er Jahren des Schmerzmittel Oxycontin, das viele Menschen in den USA in die Opioid-Abhängigkeit trieb – hunderttausende starben an Überdosen. Die Opioid-Krise hat sich bis heute weiter verschärft. Mittlerweile versorgen mexikanische Kartelle die Abhängigen mit Fentanyl. Laut Angaben der Drug Enforcement Association starben zwischen Juni 2023 und Juni 2024 75.000 Menschen in den USA an einer Opioid-Überdosis.