Ganirelix

Ganirelix 

ATC-Code

H: Systemische Hormonpräparate, exkl. Sexualhormone und Insuline

H01: Hypophysen- und Hypothalamushormone und Analoga

H01C: Hypothalamushormone

H01CC: Gonadotropin-Releasing-Hormonantagonisten

H01CC01: Ganirelix

Wirkungsmechanismus

Ganirelix ist ein Gonadorelin (GnRH)-Antagonist, der die Achse Hypothalamus-Hypophyse-Gonaden durch kompetitive Bindung an den GnRH-Rezeptoren der Hypophyse beeinflusst. Daraus resultiert eine schnelle, vollständige und reversible Suppression endogener Gonadotropine ohne initiale Stimulation, wie sie von GnRH-Agonisten induziert wird.

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Ganirelix wird zur Vermeidung eines vorzeitigen LH-Anstieges bei Patientinnen, die sich einer kontrollierten ovariellen Hyperstimulation (COH) unterziehen, verabreicht. Die kontrollierte ovarielle Hyperstimulation mit FSH kann an Tag 2 oder 3 der Menses begonnen werden. Orgalutran® (0,25 ml) sollte einmal täglich subkutan injiziert werden, beginnend am 6. Tag der FSH-Gabe. Der Beginn der Ganirelix-Behandlung kann bei nicht erfolgter Folikelreifung hinausgezögert werden, obwohl die klinischen Erfahrungen auf einem Beginn der Ganirelix-Behandlung am 6. Tag der FSH-Gabe basieren. Ganirelix sollte nicht mit FSH gemischt werden, beide Zubereitungen sollten jedoch annähernd zur selben Zeit, aber nicht an der selben Injektionsstelle verabreicht werden.

Die tägliche Behandlung mit Ganirelix sollte bis zu dem Tag fortgesetzt werden, an dem ausreichend Follikel entsprechender Größe vorhanden sind. Die endgültige Follikelreifung kann durch Gabe von humanem Choriongonadotropin (hCG) eingeleitet werden. Aufgrund der Halbwertszeit von Ganirelix sollte die Zeitspanne sowohl zwischen zwei Ganirelix-Injektionen als auch zwischen der letzten Ganirelix-Injektion und der HCG-Injektion 30 Stunden nicht überschreiten, da es sonst zu einem vorzeitigen LH-Anstieg kommen kann.

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegenüber Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) oder jedem anderen GnRH-Analogon.
  • Mittelschwere oder schwere Einschränkung der Nieren- oder Leberfunktion
  • Schwangerschaft und Stillzeit

Unerwünschte Wirkungen

Ganirelix kann an der Injektionsstelle eine lokale Hautreaktion (vorwiegend Rötung mit oder ohne Schwellung) hervorrufen. Die lokalen Reaktionen klingen üblicherweise binnen 4 Stunden nach der Anwendung ab. Häufige (> 1%) Nebenwirkungen, über die in den klinischen Studien berichtet wurde, waren Kopfschmerzen und Übelkeit. Gelegentliche (> 1%) Nebenwirkungen waren Schwindel, Asthenie und Unwohlsein. Andere Nebenwirkungen sind der kontrollierten ovariellen Hyperstimulation im Rahmen der ART zuzuschreiben, z. B. Bauchschmerzen, ovarielles Hyperstimulationssyndrom (OHSS), ektopische Schwangerschaft und Fehlgeburt.

Wechselwirkungen

Interaktionen zwischen Ganirelix und anderen Arzneimitteln wurden nicht untersucht.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Besondere Vorsicht ist angebracht bei Patientinnen mit Anzeichen und Symptomen einer akuten Allergie. Während oder nach der Ovarienstimulation kann ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom (OHSS) auftreten. Ein OHSS muss als intrinsisches Risiko der Gonadotropin-Stimulation betrachtet werden. Ein OHSS sollte symptomatisch, beispielsweise mit Bettruhe, intravenöser Gabe von Elektrolyt- oder Plasmaersatzlösungen und Heparin behandelt werden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Die Anwendung von Ganirelix während der Schwangerschaft und Stillzeit ist kontraindiziert.

Handelspräparat Orgalutran® 

Hersteller

Einführungsdatum

Zusammensetzung

1 Fertigspritze enthält 0,25 mg Ganirelix in 0,5 ml wässriger Lösung.

Hilfsstoffe: Essigsäure, Mannitol und Wasser für Injektionszwecke. Der pH-Wert kann mit Natriumhydroxid und Essigsäure eingestellt worden sein.

Sonstige Bestandteile

1 Fertigspritze (N 1), DM 138,54, PZN 1228841;

5 Fertigspritzen (N 1), DM 554,76, PZN 1228855

Indikation

Vermeidung eines vorzeitigen LH (luteinisierendes Hormon)-Anstieges bei Frauen, die sich einer kontrollierten ovariellen Hyperstimulation (COH) im Rahmen einer assistierten Reproduktionstechnik (ART) unterziehen.

Dosierung

Die kontrollierte ovarielle Hyperstimulation mit FSH kann an Tag 2 oder 3 der Menses begonnen werden. Orgalutran® (0,25 ml) sollte 1 mal täglich subkutan injiziert werden, beginnend am 6. Tag der FSH-Gabe.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) oder jedem anderen GnRH-Analogon, mittelschwere oder schwere Einschränkung der Nieren- oder Leberfunktion, Schwangerschaft und Stillzeit

Unerwünschte Wirkungen

Lokale Hautreaktion an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Asthenie, Unwohlsein.

Wechselwirkungen

Interaktionen zwischen Ganirelix und anderen Arzneimitteln wurden nicht untersucht.

Warnhinweise, Vorsichtsmaßnahme

Besondere Vorsicht ist angebracht bei Patientinnen mit Anzeichen und Symptomen einer akuten Allergie. Während oder nach der Ovarienstimulation kann ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom (OHSS) auftreten.

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