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Grippeimpfstoff-Nasenspray FluMist
Sich selbst gegen Grippe impfen
In den Vereinigten Staaten kann man sich nun selbst gegen Grippe impfen – mit FluMist, einem bereits zugelassenen Grippeimpfstoff in Form eines Nasensprays, das die FDA jetzt zur Selbstverabreichung genehmigt hat.
Grippeimpfung leicht gemacht: In den USA hat die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA den ersten Grippeimpfstoff zur Selbstverabreichung zugelassen. Auch Pflegepersonal darf FluMist künftig verabreichen. Neu ist der Grippeimpfstoff nicht, FluMist gibt es seit 2003 in den Vereinigten Staaten, zunächst lediglich für Fünf- bis 49-Jährige, seit 2007 zusätzlich für Kinder ab zwei Jahren. Die FDA beschränkt die Selbstverabreichung jedoch auf Erwachsene. Kinder zwischen zwei und 17 Jahren sollten den nasalen Grippeimpfstoff nach wie vor nicht selbst anwenden, das Impfen sollte eine Betreuungsperson übernehmen. Für die Anwendungserweiterung hatte eine Studie untersucht, ob die Gebrauchsanweisung von FluMist für eine sichere Verabreichung des Impfstoffs durch Patienten und Betreuende geeignet ist.
„Die heutige Zulassung des ersten Grippeimpfstoffs für die Selbstverabreichung oder die Verabreichung durch einen Betreuer bietet eine neue Möglichkeit, einen sicheren und wirksamen Impfstoff gegen die saisonale Grippe zu erhalten, der für Einzelpersonen und Familien möglicherweise bequemer, flexibler und leichter zugänglich ist“.
Einfache Grippeimpfung als Nasenspray
FluMist war als Grippeimpfstoff schon immer ein Exot: Zulassungsinhaber AstraZeneca hat die Influenzavakzine als Nasenspray konzipiert und nicht – wie „klassische“ Impfstoffe – als intramuskuläre Injektion. Zudem handelt es sich bei FluMist um eine Lebendvakzine, die attenuierte Grippeviren – zwei Influenza-A-Stämme (H1N1) und (H3N2) und einen Influenza-B-Stamm (Victoria) – enthält. In Deutschland gibt es den nasalen Grippeimpfstoff ebenfalls, AstraZeneca vermarktet die Vakzine nur unter einem anderen Namen: Fluenz. Zugelassen ist sie für Kinder ab 24 Monaten bis zum vollendeten 18. Lebensjahr. Eine Zulassungserweiterung für Erwachsene wäre auch für Deutschland denkbar. AstraZeneca teilte der Deutschen Apotheker Zeitung mit, das Unternehmen sei mit den EU-Behörden bereits im Austausch darüber, welche Daten beziehungsweise Evidenz für eine Zulassungserweiterung für Erwachsene benötigt würden.
In der bevorstehenden Grippesaison 2024/25 ist Fluenz der einzige Grippeimpfstoff, der die Empfehlung der WHO (Weltgesundheitsorganisation), der EMA und STIKO zur trivalenten Influenzavakzine bereits erfüllt, die anderen hierzulande verfügbaren Grippeimpfstoffe beinhalten noch eine vierte Komponente (Yamagata B). In den Vereinigten Staaten hingegen gibt es auch für den kommenden Grippewinter bereits ausschließlich Dreifachgrippeimpfstoffe.
Auch unterscheiden sich die Empfehlungen zur Grippeimpfung in den USA von denen in Deutschland. Die CDC (Centers for Disease Control and Prevention) raten in den Vereinigten Staaten bereits ab einem Alter von sechs Monaten zur jährlichen Grippeimpfung. Die deutsche STIKO (Ständige Impfkommission) hingegen empfiehlt den kindlichen Influenzaschutz lediglich Kindern mit erhöhtem Erkrankungsrisiko.
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Die Möglichkeit zur Selbstverabreichung entbindet FluMist nicht von der Verschreibungspflicht. Nach wie vor benötigen Menschen mit Grippeimpfwunsch ein Rezept, sie können sodann jedoch entscheiden, ob sie sich von einem „Gesundheitsdienstleister“ – zum Beispiel Ärzt*in oder in der Apotheke – impfen lassen möchten, sich selbst impfen oder von einer Betreuer*in (mindestens 18 Jahre).
FluMist Home: Online bestellen und liefern lassen
Einfacher soll es den Impflingen auch gemacht werden, den Impfstoff zu erhalten. AstraZeneca plant für die Grippesaison 2025/26, dass FluMist über „FluMist Home“ direkt nach Hause geschickt wird. Bei diesen dann möglich werdenden Online-Bestellungen beantwortet der Impfling einen kurzen medizinischen Fragebogen. Ein*e Apotheker*in prüft, ob sich FluMist für diese Person individuell zum Grippeschutz eignet, verordnet in diesem Fall das Nasenspray und versendet es dann an den zu Impfenden.
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