Bereits im Q4 2024

Sanofi will OTC-Sparte abgeben

27.10.2023, 15:00 Uhr

Der Pharmakonzern Sanofi will seine Consumer-Health-Care-Sparte abspalten. Foto: Adobe Stock/Ricochet64

Der Pharmakonzern Sanofi will seine Consumer-Health-Care-Sparte abspalten. Foto: Adobe Stock/Ricochet64


Erst 2016 hatte Sanofi das OTC-Portfolio von Boehringer übernommen. Nun will der französische Pharmakonzern es offenbar wieder loswerden und sich ganz auf Biopharmazeutika konzentrieren. 

Der französische Pharmakonzern Sanofi will seine Consumer-Health-Care-Sparte abspalten. Der Fokus soll fortan auf Biopharmazeutika liegen, teilte das Unternehmen am heutigen Freitag in Paris im Rahmen der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal mit. Am wahrscheinlichsten sei die Überführung in eine eigene börsennotierte Gesellschaft. Die Abspaltung könnte schon im vierten Quartal des nächsten Jahres vollzogen werden.

Sanofi hatte die OTC-Arzneimittel erst im Jahr 2016 von Boehringer übernommen – im Tausch gegen die Tierarzneimittel. Zahlreiche Marken aus dem Portfolio wurden aber schon wieder abgegeben. 2019 wurden beispielsweise die Marken Boxagrippal und Heumann-Tee an Angelini verkauft, im vergangenen Jahr gingen Silomat, Bronchoforton und Frubiase an Stada. Seit dem 1. Juli firmierte der Bereich Consumer Healthcare in Deutschland unter dem Namen A. Nattermann & Cie GmbH, blieb aber zunächst 100-prozentige Sanofi-Tochter. 

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Trotz lobender Worte der Analysten für den Plan sackte die Aktie im Handel am Freitag ab. Die Papiere verloren am Vormittag mehr als 15 Prozent. So plant der Konzern weitere Investitionen, die voraussichtlich im nächsten Jahr das Ergebnis negativ beeinflussen.

Mit der neuen Strategie will Sanofi sich fokussieren und in experimentelle Arzneimittel wie in der Krebsforschung investieren. Mithilfe von Sparmaßnahmen sollen in den nächsten zwei Jahren rund zwei Milliarden Euro dafür freigesetzt werden, so das Management. „Wir verstärken unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung“, erklärte Sanofi-Chef Paul Hudson laut Mitteilung. Damit unternehme Sanofi Schritte in Richtung eines reinen Biopharmaunternehmens und optimiere die Kostenstruktur weiter.

Auch mit den Zahlen zum abgelaufenen dritten Quartal konnte Sanofi nicht punkten. Der Ausblick für das laufende Jahr bleibt zwar unangetastet, sowohl Umsatz als auch Gewinn verfehlten allerdings die Erwartungen der Analysten.

Der Umsatz stieg im dritten Jahresviertel im Vergleich zum Vorjahr währungsbereinigt um 3,2 Prozent auf knapp 12 Milliarden Euro, der Gewinn je Aktie ging währungsbereinigt um 2,1 Prozent auf 2,55 Euro zurück. In beiden Fällen hatten sich Experten etwas mehr erhofft.


dpa-afx / jb
redaktion@daz.online


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