Hilfreicher Publikumsjoker

Apotheken-Protesttag bei „Wer wird Millionär?“

Berlin - 24.10.2023, 12:45 Uhr

Eine Frage für das gesamte Publikum: Bei wem kam es im Juni zu einem bundesweiten Protesttag? (Screenshot: DAZ)

Eine Frage für das gesamte Publikum: Bei wem kam es im Juni zu einem bundesweiten Protesttag? (Screenshot: DAZ)


Eine Frage zum Apotheken-Protesttag vom 14. Juni hat es am Montagabend in die RTL-Show „Wer wird Millionär“ geschafft. Zwar wusste der Kandidat auf dem Stuhl nicht, welche Berufsgruppe an diesem Tag protestiert hatte, doch das gesamte Publikum half ihm: Immerhin 85 Prozent erinnerten sich an die bundesweiten Aktionen – oder tippten zumindest richtig.  

„Weil man bei ihnen nicht wirklich von einem ‚Streik‘ sprechen kann, kam es am 14.6. zum bundesweiten ‚Protesttag‘ der …?“ – DAZ-Leser:innen wissen dies natürlich ohne die Vorgabe von Antworten. Aber wie sieht es in der breiten Bevölkerung aus? Erinnert man sich noch an diesen für die Apotheken so wichtigen Tag? Zunächst einmal haben sich die Fragen-Erfinder der RTL-Show „Wer wird Millionär“ erinnert – und das Thema am Montagabend in die Sendung eingebracht.

Ein Bremer Polizist bekam sie als 4.000 Euro-Frage gestellt. Als mögliche Antworten wurden ihm präsentiert: Metzger, Apotheker, Mathelehrer oder Paketboten. Der Kandidat war sich unsicher. Lehrer, wenn sie verbeamtet sind, dürfen nicht streiken, überlegte er – entschied sich dann aber doch, lieber das gesamte Publikum zu befragen. Vermutlich hätte der junge Zahnarzt, der vor ihm dem Moderator Günther Jauch gegenüber saß und 500.000 Euro absahnte, hier noch keinen Joker gebraucht. Doch das Publikum war dem Polizisten eine würdige Hilfe. Niemand vermutete einen Metzger-Protest, 6 Prozent tippten auf die Mathelehrer und 9 Prozent Paketboten – 85 Prozent verbanden den 14. Juni jedoch mit den Apothekern.

Nach dem Einloggen – und der Bestätigung – erklärte Jauch noch, warum man nicht von einem Streik spricht: Weil dieser eigentlich eine Sache von Arbeitnehmern ist und sich gegen die Arbeitgeber richtet – doch hier gingen eben auch die selbstständigen Apotheker:innen protestieren. Zudem erläuterte er noch kurz und sachlich, dass den Apotheken ein Sicherstellungsauftrag obliege. All das ganz ohne hämische Zwischentöne. Etwas anderes hätte dem Moderator, der seit einiger Zeit für den EU-Arzneimittelversender Shop-Apotheke Werbung macht, allerdings auch nicht gut gestanden.

So lässt sich am Ende sagen: Es ist doch gut zu wissen, dass das Thema Apothekenprotest auch beim RTL-Publikum nicht vergessen ist. Auch wenn die Sendezeit mit nach 23 Uhr spät war – dass dem Kandidaten zuvor seit langer Zeit einmal wieder die Millionenfrage gestellt wurde, hatte die Zuschauerzahlen zeitweise auf bis auf 3,9 Millionen steigen lassen. Wahrlich keine schlechte Quote.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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