Angepasster COVID-19-Impfstoff

Moderna-Vakzin ab 1. Oktober bestellbar

München - 26.09.2023, 16:50 Uhr

Marktchancen in Deutschland sind fraglich: der an die Omikron-Variante XBB.1.5 angepasste COVID-19-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna. (Abbildung: Moderna, Inc. | Voy_ager / AdobeStock | DAZ)

Marktchancen in Deutschland sind fraglich: der an die Omikron-Variante XBB.1.5 angepasste COVID-19-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna. (Abbildung: Moderna, Inc. | Voy_ager / AdobeStock | DAZ)


Der an die Omikron-Variante XBB.1.5 angepasste COVID-19-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna kann ab dem 1. Oktober bestellt werden, der Apothekenverkaufspreis soll bei 109,56 Euro liegen. Die Marktchancen in Deutschland sind allerdings fraglich, da der angepasste COVID-19-Impfstoff der Wettbewerber Biontech und Pfizer aufgrund einer Abnahmeverpflichtung des Bundes kostenlos zur Verfügung gestellt werden soll. 

Das US-Biotechunternehmen Moderna verfügt zwar über einen an die aktuelle XBB.1.5-Variante angepassten und durch die Arzneimittelbehörde EMA zugelassenen COVID-19-Impfstoff, inwieweit dieser sich auf dem deutschen Markt durchsetzen wird, ist jedoch fraglich. Denn das ebenfalls an die aktuelle Variante angepasste COVID-19-Vakzin von Biontech und Pfizer ist aufgrund einer Abnahmeverpflichtung des Bundes klar im Vorteil. Dieser zentral beschaffte Impfstoff wird nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vom Bund kostenlos zur Verfügung gestellt.

Auf einer Pressekonferenz sagte Bernhard Ultsch, Director Market Access und Policy Affairs von Moderna Deutschland nun, dass man diesbezüglich in Gesprächen mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) sei. Man erwarte eine verbindliche Handlungsempfehlung. Im Übrigen, so Ultsch, sei Moderna ein Partner für „pragmatische Lösungen“.

Keine echte Therapiefreiheit

Die KBV rät Ärzten vor diesem Hintergrund angesichts möglicher Regressforderungen wie berichtet gegenwärtig von Verordnungen des Moderna-Impfstoffs ab. Der Allgemeinarzt Jörg Schelling wies auf der Pressekonferenz darauf hin, dass aufgrund dieser Situation keine echte Therapiefreiheit gewährleistet sei. Selbst wenn Patienten einen anderen als den Biontech/Pfizer-Impfstoff bekommen wollten, würden ihn die Ärzte wohl nur auf Privatrezept verimpfen.

Moderna-Manager Ultsch erläuterte, dass der Impfstoff ab 1. Oktober in der Apothekensoftware bestellbar und voraussichtlich ab 26. Oktober verfügbar sein soll. Er werde als gebrauchsfertige 0,5 Milliliter-Einzeldosis-Durchstechflasche auf den Markt kommen. Der Herstellerabgabepreis soll 77,70 Euro betragen, der Apothekenverkaufspreis 109,56 Euro. 

Studie: Anstieg der Antikörper

Nach Angaben von Sarah Adams, Medical Director Moderna Germany, hat der angepasste Impfstoff in einer klinischen Phase 2/3-Studie als Booster einen signifikanten Anstieg der neutralisierenden Antikörper gezeigt, sowohl bei der XBB.1.5- als auch bei der XBB.1.16-Variante. Laut Adams handelt sich damit um den einzigen angepassten XBB.1.5-Impfstoff, für den klinische Daten im Menschen vorliegen.

Außerdem sei der Impfstoff auf die Variante BA.2.86, auch Pirola genannt, mit ähnlichen Resultaten getestet worden. Zudem sei eine Co-Administration mit einem Influenza-Impfstoff möglich, so Adams. 


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.