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Pharmagroßhandel
Paula Piechotta besucht Noweda-Niederlassung
Berlin - 06.06.2023, 13:45 Uhr

Paula Piechotta mit Noweda-Mitarbeitern Jens Hähnel, Annett Montjoie, Jana Ehmer, sowie Phagro-Geschäftsfüher Thomas Porstner (v. l.). (Foto: Noweda)
Die anhaltenden Arzneimittel-Lieferengpässe belasten Patient:innen und Apotheken. Aber auch der Pharmagroßhandel ist beim Engpass-Management gefordert – wenn auch in weniger exponierter Stellung. Einen Einblick, was hinter den Türen der Großhandlungen geschieht, verschaffte sich nun die Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta (Grüne).
Auf Einladung des Bundesverbands des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) hat die Grünen-Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta die Noweda-Niederlassung im sächsischen Taucha besucht – ganz in der Nähe ihres Leipziger Wahlkreises. Wie die Apothekergenossenschaft mitteilt, tauschte sie sich vor Ort mit Jana Ehmer, Mitglied der Noweda-Geschäftsleitung und zuständig für den Arzneimitteleinkauf, und Phagro-Geschäftsführer Thomas Porstner aus. Denn auch den Großhandel stellen die Arzneimittel-Engpässe vor Herausforderungen.
Was zuletzt bei Antibiotika und speziell Kinderarzneimitteln zu erleben war, war laut Ehmer „nur die Spitze des Eisbergs“. Sie betont in der Pressemitteilung der Noweda, dass Lieferengpässe seit Jahren ein Problem seien – „und das muss dringend an der Wurzel gepackt werden“. Es gehe um substanzielle Probleme, etwa die europaferne Produktion, die Probleme entlang der gesamten Lieferkette oder das Kostenproblem der Hersteller. Kurzfristig solle die Politik zumindest den Ausschreibungsmechanismus der Rabattverträge reformieren. „Es wäre sicher zielführend, wenn für jeden Rabattvertrag mindestens drei Anbieter ausgewählt werden müssten, um das Ausfallrisiko zu senken“, so Ehmer. Auch sollte es besonders honoriert werden, wenn ein Anbieter wesentliche Bestandteile seines Angebots in Europa produziere.
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Porstner verwies darauf, dass auch der vollversorgende Pharmagroßhandel ein aufwendiges sowie zeit- und kostenintensives Engpassmanagement betreibe, um die Auswirkungen von Lieferengpässen für Patientinnen und Patienten zumindest abzumildern. „Eine beeindruckende Leistung, die anerkannt werden muss“, so Porstner.
Ehmer ergänzte: „Der Einkaufsprozess ist voll digitalisiert. Die Lieferengpässe zwingen uns allerdings zu einer aufwendigen Handarbeit. Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bemühen sich täglich unter Hochdruck darum, die benötigten Medikamente zu beschaffen und den Mangel zu verwalten.“ Wenn das Präparat jedoch nicht lieferfähig ist, sind auch dem Großhandel die Hände gebunden.
Piechotta selbst wird in der Noweda-Mitteilung nicht zitiert. Doch die Grünen-Abgeordnete, die vor allem als leidenschaftliche Haushaltspolitikerin auftritt und im Gesundheitsbereich lieber die Strukturen angeht, als mehr Geld locker zu machen, postete über Instagram ihre Eindrücke vom Unternehmensbesuch. Offenbar war der Austausch auch für sie informativ.
2 Kommentare
es fällt auf, daß
von norbert brand am 07.06.2023 um 9:35 Uhr
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.
von Anita Peter am 06.06.2023 um 17:35 Uhr
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