DAV-Frühinformationen

Arzneimittelausgaben der Kassen erneut leicht gestiegen

Berlin - 02.05.2023, 13:45 Uhr

11 Millionen Euro mussten die Apotheken wegen des erhöhten Abschlags zahlen. (Foto Schelbert / DAZ)

11 Millionen Euro mussten die Apotheken wegen des erhöhten Abschlags zahlen. (Foto Schelbert / DAZ)


Im März 2023 hat die Gesetzliche Krankenversicherung 2,3 Prozent mehr für Arzneimittel ausgegeben als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Auch die Zahl der Rezepte ist angestiegen, und zwar um 7,6 Prozent. Eine Zahl, die die Apothekerschaft besonders interessieren dürfte: 11 Millionen Euro fehlten im Monat März in den Kassen der Apothekeninhaber:innen wegen des erhöhten Abschlags.

Etwa 4,27 Milliarden Euro hat die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) laut Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) im März 2023 für Arzneimittel (ohne Impfstoffe) ausgegeben – das ist ein Anstieg von etwa 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Einsparungen durch die Rabattverträge sind allerdings noch nicht mit eingerechnet. Auf das gesamte Jahr 2022 beliefen sich diese für die GKV laut vorläufigen Berechnungen auf 5,5 Milliarden Euro – 8 Prozent mehr als 2021. Die Zahl der Rezepte nahm laut DAV um 7,6 Prozent zu. Wegen des erhöhten Abschlags mussten die Apotheken eine Mehrbelastung von 11 Millionen Euro schultern.

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Durchschnittlich wuchsen die GKV-Arzneimittelausgaben im 1. Quartal 2023 demnach um 3,2 Prozent und die Rezeptzahlen um 8,2 Prozent. Grund hierfür ist die erhöhte Zahl an Atemwegserkrankungen. Zudem gibt es wieder mehr Infektionskrankheiten als während der Corona-Pandemie. Dennoch liegt die Zahl der Rezepte noch immer unter dem Stand vor der Pandemie.

Auch für Impfstoffe gab die GKV im März (+9,5 Prozent) und insgesamt im 1. Quartal (+6,3 Prozent) mehr aus. Wie schon im vergangenen Jahr hing der Anstieg laut DAV mit einer vermehrten Abgabe von Gürtelrose-Vakzinen zusammen, auch wenn die Zuwachsraten geringer als 2022 ausfielen.


Matthias Köhler, Redakteur DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Zahlen ins Verhältnis setzen

von Rainer W. am 02.05.2023 um 15:14 Uhr

Auch bei Apotheken sind alle Kosten gestiegen, im Schnitt deutlich mehr als 2,3 %.

Ein Inflationsausgleich der Apotheken würde eine Erhöhung des Apothekenhonorars um 50% bedeuten. Damit wären die meisten Betriebe für die nächsten 3 Jahre wieder wirtschaftlich zu betreiben. Diese Erhöhung würde die Krankenkassenausgaben um weniger als 1% erhöhen, gleichzeitig aber einen ganzen Berufsstand retten.

In der Zeit haben die Kassen ihre Verwaltungsausgaben mehr als verdoppelt, ohne spürbaren Nutzen für den Patienten.

Wo ist unser neuer Pressesprecher, der solche Misstände in die Öffentlichkeit trägt?

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