Adexa-Umfrage zur Novellierung der AAppO

Zwei Semester mehr und eine Abschlussarbeit – was sagen Studierende dazu?

Berlin - 04.04.2023, 12:15 Uhr

In der Bibliothek sind Pharmaziestudierende jetzt schon häufig zu finden – zukünftig vielleicht noch mehr? (Foto: qunica.com / AdobeStock)

In der Bibliothek sind Pharmaziestudierende jetzt schon häufig zu finden – zukünftig vielleicht noch mehr? (Foto: qunica.com / AdobeStock)


Im Positionspapier zur Novellierung der Approbationsordnung ist vorgesehen, das Pharmaziestudium um zwei Semester zu verlängern und eine verpflichtende wissenschaftliche Abschlussarbeit einzuführen. Was halten Studierende, Pharmazeuten im Praktikum und Jungapprobierte davon? Das will die Apothekengewerkschaft Adexa jetzt in einer Umfrage wissen.

Lange hatte sich die ABDA geziert, die Approbationsordnung für Apotheker:innen anzufassen – letztlich gab sie dem wachsenden Druck jedoch nach: Auf Initiative der Bundesapothekerkammer trafen sich Interessenvertreter:innen aller Couleur an einem Runden Tisch, um ein Positionspapier zu erarbeiten, in dem sie ihre gemeinsame Vision des Pharmaziestudiums von morgen festhalten wollten. Mit dabei waren unter anderem der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD), die Hochschullehrenden, die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft und die Apothekengewerkschaft Adexa. 

Vor rund einem Jahr wurde das Ergebnis bekannt. Unter anderem sieht das Positionspapier eine Stärkung der Fächer Pharmakologie und Klinische Pharmazie vor, eine Verlängerung des Studiums zum zwei Semester und die Pflicht zum Verfassen einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit. Doch der Plan der BAK, die geeinte Pharmaziewelt mit einer Stimme sprechen zu lassen und so die eigene Position in den Gesprächen mit dem zuständigen Bundesministerium für Gesundheit zu stärken, ging nicht auf. Der BPhD lehnte das Positionspapier bei seiner Bundesverbandstagung Ende Mai 2022 ab. Die Studierenden bemängelten insbesondere die im Papier angelegte Erhöhung der Stoffdichte in diesem ohnehin schon sehr anspruchsvollen und zeitintensiven Studiengang. Es folgte eine leidenschaftliche Debatte beim Deutschen Apothekertag im September in München. 

Mehr zum Thema

Positionspapier zur Novellierung der Approbationsordnung

So soll das Pharmaziestudium der Zukunft aussehen

Novellierung der Approbationsordnung

Studierende lehnen Positionspapier ab

Die Adexa hatte sich zwar hinter das Papier gestellt, in einzelnen Punkten zeigte sich die Apothekengewerkschaft jedoch nicht ganz überzeugt von den Inhalten. „Das Problem ist vor allem die verpflichtende wissenschaftliche Arbeit für alle Studierenden, die im geforderten Zusatzsemester auch noch untergebracht werden müsste“, sagte Ulrike Hey, Leiterin der Adexa-Berufsgruppe Apotheker:innen, der DAZ. „Aus Sicht der Allgemeinpharmazie – und Adexa vertritt ja die Arbeitnehmer:innen, also die angestellten Apotheker:innen in öffentlichen Apotheken – würde es reichen, wenn Studierende im Staatsexamensstudiengang Pharmazie die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Arbeit wie bisher wahrnehmen könnten, also vorwiegend im PJ.“

Jetzt will sich die Adexa offenbar ein Bild machen, wie Pharmaziestudierende, Pharmazeutinnen und Pharmazeuten im Praktikum sowie Jungapprobierte zu diesem Punkt stehen. In einer aktuellen Umfrage erkundigt sich die Apothekengewerkschaft unter anderem, ob die angehenden und jungen Apotheker:innen das Einführen einer verpflichtenden wissenschaftlichen Abschlussarbeit begrüßen würden. Auch eine mögliche Verlängerung des Hochschulstudiums thematisiert die Umfrage: Gefragt ist, ob die Teilnehmenden dies befürworten und ob sie sich unter diesen Bedingungen ebenfalls für ein Studium der Pharmazie entschieden hätten. 

Hier gelangen Sie zur Umfrage.


Christina Grünberg, Apothekerin, Redakteurin DAZ (gbg)
cgruenberg@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

BPhD-Umfrage zur Novellierung der Approbationsordnung

Wie stehen Pharmaziestudierende zu einer möglichen Abschlussarbeit?

Positionspapier zur Novellierung der Approbationsordnung

Adexa zur BPhD-Kritik: Am Runden Tisch „so niemals formuliert“

BPhD-Umfrage zur Novellierung der Approbationsordnung

Zwei Semester mehr wären ok

Stimmen aus der Klinischen Pharmazie und der Pharmakologie zum BAK-Positionspapier

Konsens zur neuen Approbationsordnung wird begrüßt, aber ...

Neue Online-Umfrage für Studierende, PhiP und Jungapprobierte

Pharmaziestudium: Verlängerung und wissenschaftliche Arbeit?

1 Kommentar

2 Semester mehr und Abschlussarbeit

von Roland Mückschel am 04.04.2023 um 17:25 Uhr

Brauchen wir nicht.
Aber ne Promotion analog wie bei den Medizinern.
Da kommt Freude auf.

Ansonsten eher 50 % mehr Gehalt in der
Öffentlichen Apotheke.

So gehts.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.