Apothekenplattformen: „Alles aus einer Hand“?

Apothekenplattformen im Internet wenden sich an Vor-Ort-Apotheken mit dem Versprechen, durch die Bereitstellung eines Angebots vielfältiger Vertriebsleistungen „aus einer Hand“ Wettbewerbsnachteile gegenüber marktstarken Versandapotheken auszugleichen. Allerdings schränken die „Kooperationskonzepte“ die Unabhängigkeit von Apothekerinnen und Apothekern nicht selten in pharmazeutischer, betrieblicher und ökonomischer Hinsicht ein, was mit dem geltenden Recht kollidieren kann. 

Beim ApothekenRechtTag online stellt Dr. Elmar Mand die ökonomischen und rechtlichen Grundlagen von Apothekenplattformen kurz dar. Anschließend beleuchtet er die Vorgaben zur Sicherung der Unabhängigkeit von Apothekerinnen und Apothekern in §§ 1, 7 und 8 Apothekengesetz (ApoG) und hinterfragt die Vereinbarkeit gängiger Plattform-Formate mit diesen Vorschriften. Auch die neu gefassten Zuweisungs- und Makelverbote (§ 11 Abs. 1 und Abs. 1a ApoG) werden vorgestellt und rechtliche Zweifelsfragen erörtert, die sich im Zusammenhang mit diesen Neuregelungen im Hinblick auf Apothekenplattformen stellen.

Der Referent Dr. Elmar J. Mand, LL.M. (Yale) ist Richter am Landgericht Bielefeld, unabhängiges Mitglied der Schiedsstelle nach § 128 Abs. 8 SGB V, Lehrbeauftragter und Mitglied der Forschungsstelle für Pharmarecht der Philipps-Universität Marburg und Experte/Gutachter auf dem Gebiet des Gesundheitsrechts mit Schwerpunkt Heilmittelwerberecht und Apothekenrecht. Er ist regelmäßiger Autor und Beirat bei der Zeitschrift Arzneimittel&Recht.