Referentenentwurf zum Engpassgesetz

Overwiening: Wir werden uns wehren

Berlin - 14.02.2023, 18:10 Uhr

ABDA Präsidentin Gabriele Regina Overwiening  hält  nichts vom Referentenentwurf für ein Lieferengpassbekämpfungsgesetz und kündigt Widerstand an. (Foto: ABDA)

ABDA Präsidentin Gabriele Regina Overwiening  hält  nichts vom Referentenentwurf für ein Lieferengpassbekämpfungsgesetz und kündigt Widerstand an. (Foto: ABDA)


Die ABDA ist mit dem heute bekannt gewordenen Referentenentwurf für ein Lieferengpassbekämpfungsgesetz nicht einverstanden: Präsidentin Gabriele Regina Overwiening fordert, die erleichterten Austauschregeln uneingeschränkt zu erhalten. Zudem dürften Apotheken nicht mit 50 Cent für ihre Problemlösung abgespeist werden.

Der Referentenentwurf für das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) sieht vor, dass die aus der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung bekannten erleichterten Austauschregeln bei nicht vorrätigen Arzneimitteln nur eingeschränkt erhalten bleiben. Immer wieder hatte die Apothekerschaft die gesetzliche Verstetigung der Regelungen gefordert – die größere Beinfreiheit hat sich in der Pandemie und angesichts der zahlreichen Lieferengpässe bewährt. Die Einsparungen der Krankenkasse durch Rabattverträge sind in den vergangenen knapp drei Jahren trotzdem weiter gestiegen. Doch künftig sollen die Erleichterungen nur noch für besonders versorgungsrelevante und -kritische Arzneimittel gelten, die das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zuvor in einer Engpassliste festgelegt hat. Apotheken sollen für Arzneimittel, die sie auf Grundlage dieser neuen Regelung austauschen, einen Zuschlag von 50 Cent erhalten. 

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ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening macht deutlich: Das reicht nicht. „Die grassierenden Lieferengpässe belasten die Patientinnen und Patienten sowie die Apotheken enorm“, betonte sie in einem Statement. „Die Apotheken lösen tagtäglich die Probleme, die andere verursacht haben – und das mit hohem personellen und zeitlichen Aufwand.“ Trotz der Engpässe sorgten sie für eine zuverlässige Versorgung der Patientinnen und Patienten. „Durch diesen unermüdlichen Einsatz entlasten die Apotheken vor Ort Arztpraxen und Notaufnahmen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag auch zum Erhalt des sozialen Friedens.“

Overwiening stellt klar, was die Apotheken erwarten: „Wir fordern zum einen die erleichterten, bewährten Austauschregeln für Arzneimittel uneingeschränkt aufrechtzuerhalten. Zweitens verlangen wir einen finanziellen Engpass-Ausgleich für unser Management der Lieferengpässe.“ Das ALBVVG verfehle beides. Hier müssten unbedingt Änderungen des Gesetzentwurfs folgen. „Die Apothekerinnen und Apotheker für die aufwändige Problemlösung mit 50 Cent abspeisen zu wollen, ist eine Herabwürdigung der Leistungen unserer Apothekenteams. Dagegen werden wir uns wehren.“  


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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4 Kommentare

ABDA-Präsidentin und wehren

von Wolfgang Steffan am 18.02.2023 um 10:24 Uhr

AchGott - die Apotheker und wehren !
Es wird protestiert werden, es werden "Brandbriefe" geschrieben- und es wird weiter gebuckelt. Brummelnd zwar,
aber immer weiter so. Kenne ich nicht anders von den Kolleginnen und Kollegen. Seit 40 Jahren. Das wissen auch die Politiker, daß "unsere" ABDA ein wasserköpfiger
Papiertiger ist.

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Schon

von Karl Friedrich Müller am 15.02.2023 um 21:01 Uhr

Aber nicht die ABDA, sondern die freie Apothekerschaft bereitet eine Aktion vor.
#DerletzteKittel
Ups.

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Keine Panik !

von gabriela aures am 14.02.2023 um 22:33 Uhr

Alles gut.
Erstens kommt Lauterbach damit nicht durch.
Zweitens grämt er sich dann im stillen Kämmerlein falls doch.
Drittens wird die ABDA als Abwehr Brandbriefe zum Download bereitstellen. Also dann so nach einer Abstimmung im neuen Arbeitskreis und der Vollversammlung.

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Ernst der Lage erkennen

von Dr Radman am 14.02.2023 um 19:43 Uhr

“Dagegen werden wir uns wehren.“ Ich bin mal gespannt!. Bitte diesmal was richtiges.. z.B . Aussetzung der Rahmenverträge. Ich bin mir sicher, diesmal haben Sie den Ernst der Lage erkannt !! .. hoffentlich!

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