Nur eine Neueröffnung 2022

Thüringen verliert zehn Apotheken

Berlin - 10.02.2023, 17:00 Uhr

In Thüringen macht sich der Apothekenrückgang vor allem auf dem Land und in weniger zentralen Stadtteilen bemerkbar. (x / Foto: IMAGO / Hanke)

In Thüringen macht sich der Apothekenrückgang vor allem auf dem Land und in weniger zentralen Stadtteilen bemerkbar. (x / Foto: IMAGO / Hanke)


Dass die Apothekenzahlen in der ganzen Republik im Sinkflug sind, ist kein Geheimnis. Jetzt hat auch die Apothekerkammer Thüringen die neuesten Zahlen für ihr Bundesland vorgelegt. Demnach versorgten zum Stichtag 31. Dezember 2022 nur noch 507 Apotheken die Thüringer Bürgerinnen und Bürger – zehn Betriebsstätten weniger als im Jahr zuvor.

Auch in Thüringen wird das Apothekennetz immer dünner. Im Jahr 2022 verzeichnete die Landesapothekerkammer eine einzige Neueröffnung – in Saalfeld. Elf Apotheken schlossen ihre Pforten hingegen dauerhaft. Somit ist im Freistaat im zwölften Jahr in Folge die Zahl der Apotheken gesunken. Insgesamt 507 Betriebsstätten sind es laut Kammer noch. Seit dem Jahr 2008 haben 17 kleine Orte in Thüringen ihre einzige Apotheke verloren, eine weiterer wird Ende März folgen.

Dabei wird ungefähr jede vierte Apotheke in Thüringen als Filiale geleitet. Dementsprechend werden die 507 Apotheken von nur noch 389 selbständigen Inhaberinnen und Inhabern geführt. „Das ist der niedrigste Wert seit 1991. Die erfolglose Suche nach Apothekerinnen und Apothekern als Nachfolger, eine überbordende Bürokratie und die sich verschärfenden Lieferengpässe sind derzeit die größten Herausforderungen oder eben auch Hindernisse für den Weg in die Selbstständigkeit“, erklärt Danny Neidel, Geschäftsführer der Landesapothekerkammer.

Dass Apothekerinnen und Apotheker an allen Ecken und Enden fehlen, ist kein neues Phänomen. Neidel verweist darauf, dass es nicht an Interessierten mangelt – die Pharmazie ist ein NC-Fach, für das es auch am Thüringer Studienstandort Jena weit mehr Bewerberinnen und Bewerber als Studienplätze gibt. Dennoch: Der Bedarf an Nachwuchs ist groß – nicht zuletzt, weil die Aufgabenfülle der Apotheken wächst.


Deutsche Apotheker Zeitung
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