Gut beraten! Wissen am HV

Tipps für Kunden mit Spannungskopfschmerzen

Stuttgart - 09.02.2023, 09:16 Uhr

Neben der Papierform gibt es Kopfschmerztagebücher mittlerweile auch in digitaler Form. (Foto: thanmano / AdobeStock)
HV Theme badge

Neben der Papierform gibt es Kopfschmerztagebücher mittlerweile auch in digitaler Form. (Foto: thanmano / AdobeStock)


Kunden, die aufgrund von Spannungskopfschmerzen in die Apotheke kommen, kann man mit der Empfehlung von OTC-Schmerzmitteln akut helfen. Auf längere Sicht sind verschiedene Tipps wertvoll, um Kopfschmerzepisoden vorzubeugen bzw. sie besser einordnen zu können.

Hilfreiches Kopfschmerztagebuch

Um Kopfschmerzen besser zu „verstehen“, sind Kopfschmerztagebücher für Betroffene eine Hilfe. In analoger Form gibt es derartige Tagebücher bereits seit Langem und sie haben auch Eingang in Leitlinien gefunden. So empfiehlt die „Leitlinie zur Diagnose eines medikamenteninduzierten Kopfschmerzes“ das Führen eines Tagebuchs. Wer seinen Kunden in der Apotheke ein Tagebuch anbieten möchte, findet unter anderem eines zum Ausdrucken auf der Website der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (DMKG) (www.dmkg.de).

Kopfschmerztagebuch auch digital

Neben der Papierform gibt es Kopfschmerztagebücher mittlerweile auch in digitaler Form. Eine kostenlose App stellt z. B. die DMKG zur Verfügung. Sie fragt täglich das Auftreten von Kopfschmerzen ab. Eingetragen werden können unter anderem Stärke und Dauer der Schmerzen, weitere Beschwerden sowie die Medikation. Für den Besuch beim Arzt oder in der Apotheke können die Angaben in Form einer Zusammenfassung heruntergeladen und ausgedruckt werden.

Mit der Nutzung der App helfen Betroffene sich nicht nur selbst, sondern unterstützen auch die Kopfschmerzforschung in Deutschland. Denn die persönlichen Angaben fließen in anonymisierter Form in ein Kopfschmerzregister und werden wissenschaftlich ausgewertet. Die Daten aus dem Register sollen helfen, Kopfschmerzen in Zukunft besser verstehen und behandeln zu können.

Verhaltenstipps für Kopfschmerzpatienten

Ein Kopfschmerztagebuch ist insbesondere für Kunden, die häufiger unter Kopfschmerzen leiden, eine gute Empfehlung. Tipps, die auch bei nur gelegentlichen Schmerzen in der Apotheke mit auf den Weg gegeben werden sollten, sind:

  • Ausreichend trinken. Dehydrierung kann ein Grund für Kopfschmerzen sein.
  • Regelmäßige Mahlzeiten zu sich nehmen, um eine Unterzuckerung als Ursache für Kopfschmerzen auszuschließen.
  • Auf eine gute Schlafhygiene achten. Schlafmangel bzw. Verspannungen durch eine ungünstige Matratze oder ein ungeeignetes Kissen lösen Spannungskopfschmerz aus.
  • Stress reduzieren.
  • Regelmäßige Bewegung, vorzugsweise an der frischen Luft.
  • Alkoholkonsum einschränken.

Hausmittel gegen Kopfschmerzen

Darüber hinaus kann man Kopfschmerzpatienten mit Tipps zu Hausmitteln gegen Kopfschmerzen beraten. So kann ein Wärmekissen oder ein warmes Bad bei Kopfschmerzen helfen, die auf Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich zurückzuführen sind. Ein kühlendes Gelkissen ist eine Empfehlung gegen Kopfschmerzen nach längerer Bildschirmarbeit. Schmerzlindernd kann zudem Pfefferminzöl wirken, das auf die Schläfen aufgetragen wird. Auch eine Selbstmassage ist empfehlenswert. Das Massieren der Schmerzpunkte an den Schläfen oder an der Stirn reduziert den Druck und damit den Schmerz. Die Massage sollte für etwa 30 Sekunden andauern, dann sollte kurz pausiert werden. Der Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden.


Dr. Beatrice Rall, Redakteurin DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.