DAZ-Adventsrätsel – Tag 21

Zum Sterben schön

Stuttgart - 21.12.2022, 07:00 Uhr

Die Queen Elizabeth Hall (im Bild blau erleuchtet) wurde zu Ehren von Queen Elizabeth II erbaut und benannt. (b/Foto: Claudio Divizia / AdobeStock)

Die Queen Elizabeth Hall (im Bild blau erleuchtet) wurde zu Ehren von Queen Elizabeth II erbaut und benannt. (b/Foto: Claudio Divizia / AdobeStock)


Heutzutage ist die Belastung mit Blei aus der Umwelt, etwa aus dem Boden oder der Luft, sehr gering. In früheren Zeiten wurde das Schwermetall ausgiebig eingesetzt, da die Gefahr einer Bleivergiftung noch nicht bekannt war. Wir blicken heute in die Geschichte und es gibt einige Beispiele, wie nützlich Blei war - aber auch wie giftig.

Die britische Königin Elizabeth die Erste (1533 bis 1603) ist wahrscheinlich an den Folgen einer chronischen Blei-Quecksilber-Vergiftung gestorben. Zwar regierte sie mit eiserner Hand, ihr Gesichtspuder enthielt aber Blei in Form von Bleihydroxidcarbonat (Bleiweiß). Um Pockennarben und später ihre Falten zu verdecken, trug sie eine bis zu zwei Zentimeter dicke Make-up-Schicht im Gesicht. 

Während der viktorianischen Zeit, in der sie lebte, war ein porzellanartiges Puppengesicht der letzte Schrei. Hätte es damals schon youtube gegeben, wären Elizabeths Make-up-Tutorials sicherlich von Erfolg gekrönt gewesen. Einmal die Woche wurde die kompakte zentimeterdicke bleihaltige Masse aus dem königlichen Gesicht entfernt. Die Beschreibungen ihres körperlichen Zustandes ließ heutige Forscher an eine chronische Bleivergiftung denken. Gerade in ihren letzten Tagen litt sie an Anämie, hatte starke Verdauungsprobleme, Krämpfe und ließ Anzeichen einer Depression erkennen. Doch Elisabeth war nicht das einzige Opfer bleihaltiger Alltagsgegenstände.

Bereits zur Zeit der Römer wurde das gut biegsame Blei für Schalen, Becher und Gefäße verwendet. Süßschmeckendes Blei(II)-acetat wurde Wein zugesetzt. Da ist es nicht verwunderlich, dass die ersten Beschreibungen einer Bleiintoxikation aus dem Römischen Reich stammen. Symptome akuter Bleivergiftung sind Schwindelgefühle, Krampfanfälle, Delirium, Bauchschmerzen, Verlangsamung von Bewegungsabläufen und andere. Da sich Plumbum in Knochen und Zähnen anreichern kann, sind auch chronische Bleivergiftungen möglich. Krankheitszeichen einer langanhaltenden Intoxikation sind Bleianämie, Ulcera in Magen und Duodenum sowie abdominelle Koliken. Noch im 20. Jahrhundert litten viele Maler an Bleivergiftungen durch die verwendeten Farben. Der deutsche Maler August Haake starb 1914 mit 25 Jahren während einer Magenoperation, die durch die jahrelange Verwendung von Bleiweiß nötig wurde.

Frage:

Spitzen Sie Ihren Bleistift, jetzt kommt die magische Frage: Wie viele Neutronen hat das Isotop 208Pb?

Die Antwort lautet:

126 Neutronen. 208Pb hat einen doppelten magischen Kern, da es die magische Protonenzahl 82 und die magische Neutronenzahl 126 aufweist. Damit ist 208Pb das schwerste stabile bekannte Isotop eines Elements.


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