Gemeinsam mit Angle Last Mile

Apocourier will Komplettlösung für den Botendienst anbieten

Stuttgart - 11.11.2022, 16:15 Uhr

Apocourier arbeitet nun mit dem Logistikunternehmen Angel Last Mile zusammen. (s / Foto: Apocourier/Angel)

Apocourier arbeitet nun mit dem Logistikunternehmen Angel Last Mile zusammen. (s / Foto: Apocourier/Angel)


Apocourier aus Gerlingen bei Stuttgart will sein Angebot ausweiten. Sah sich das Start-up mit seinen eigens entwickelten Transportboxen bislang als Bindeglied zwischen Vor-Ort-Apotheken, Kurierdiensten und Last-Mile-Netzwerken, will es künftig eine – nach eigener Aussage – kostengünstige, rechtssichere und GDP-konforme Full-Service-Lösung anbieten. Dazu arbeitet Apocourier nun mit dem Logistikunternehmen Angel Last Mile zusammen.

Die Zahl der Botendienste wird sich durch die Einführung des E-Rezepts vervielfachen – davon ist man beim Start-up Apocourier überzeugt. Fest macht man das zum Beispiel an der Entwicklung in Schweden. So werden in Stockholm mittlerweile mehr als 20 Prozent der rezeptpflichtigen Medikamente nach Hause geliefert, heißt es in einer Mitteilung.

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Darauf will man sich bei Apocourier einstellen und das aktuelle Angebot ausbauen. Derzeit bietet das Unternehmen mit Sitz in Gerlingen bei Stuttgart selbst keine Transport- oder Kurierleistungen an, sondern ein System mit einer speziellen Box in Kombination mit einer App, das es erlauben soll, jede Medikamentenlieferung im gesamten Prozess zu tracken und nicht nur den Boten zu steuern, sondern auch die Temperatur des Medikaments lückenlos zu überwachen. Damit sollen Apotheken rechtssicher auf bestehende Last-Mile-Logistik-Netzwerke zurückgreifen können. 

Künftig will Apocourier eine Komplettlösung anbieten, die laut eigener Aussage rechtssicher und GDP-konform ist und über die Apotheken ihren gesamten Botendienst organisieren können sollen – mit eigenen Boten oder externem Lieferdienst, mit einfachen Transportlösungen bis hin zu den Apocourier- Kühlboxen, die einen sicheren Transport im Temperaturfenster von 2 bis 8 °C für einen Zeitraum von bis zu 36 Stunden versprechen.

Partnerschaft mit Logistiker Angel Last Mile

Dazu hat Apocourier sich mit Angel Last Mile, eine Tochter der Fiege Logistik Stiftung, zusammengetan, die unter anderem Lösungen für die letzte Meile, den nationalen und internationalen Paketversand und die City-Logistik bietet.

Man habe die operative Zusammenarbeit vereinbart, heißt es. Unter der Marke Apocourier werden beide Partner gemeinsam den Apotheken eine kostengünstige Lösung für den Botendienst anbieten, informieren die Unternehmen. Beide Partner brächten Ihre Kompetenzen und Stärken so zusammen, sodass Apotheken und Endkunden gleichermaßen davon profitieren werden. So soll die Apocourier-Lösung erlauben, dass die Last-Mile-Auslieferung von Angel auch für den weisungsgebundenen Botendienst der Apotheken vor Ort genutzt werden kann. Man wolle den Botendienst als Komplettleistung zu einem Preis anbieten, zu dem die Apotheke diesen Service mit eigenen Mitteln nicht leisten könne – vor allem nicht bei erweiterten Lieferzeiten und -radien, so das Versprechen.

„Wir sehen den Bedarf für die Apotheken und wir bieten gemeinsam die Lösung“, sagt Axel Niessner, Geschäftsführer von Angel Last Mile. „In wenigen Jahren wird das E-Rezept das Muster 16 nahezu verdrängt haben. Und wenn das Papier nicht zu Fuß in die Apotheke gebracht wird, dann erwarten die Kunden, dass sie die Medikamente auch geliefert bekommen können.“ Folglich brauche die Apotheke einen in die eigenen Prozesse integrierten, kostengünstigen Lieferservice, um im Wettbewerb mit den Versendern die Nase vorn behalten zu können. Das Angebot der Zustellung bis an die Haustür rechne sich im Vergleich zur Auslieferung im Versandhandel, weil die Apotheke die günstige Logistik-Leistung von Angel mit der Botendienst-Gebühr in Höhe von 2,50 Euro kombinieren kann, erklären die Unternehmen in der Mitteilung.

Peter Menk wechselt in die Geschäftsführung

Gleichzeitig meldet Apocourier auch personelle Änderungen: Der ehemalige Pro-AvO-Geschäftsführer Peter Menk wechselt aus seiner bisherigen Rolle als Business Angel von Apocourier in die Geschäftsführung des Unternehmens.

Geplant ist der Start des Botendienst-Angebots im ersten Quartal 2023 in Hamburg und später in Berlin, bevor es an den bundesweiten Rollout geht. „Aktuell sind wir dabei, unsere Boxen-Lösung an die Erfordernisse der Massen-Logistik anzupassen“, erläutert Menk. „Zudem befinden wir uns in intensiven Gesprächen mit den Warenwirtschafts-Anbieten und den Plattformen und Shop-Anbietern, um den Botendienst möglichst nahtlos in die Prozesse der Apotheken zu integrieren.“


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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