Grönemeyer-Cover

Singende Apothekerin schafft es in die RTL-Frühnachrichten

Berlin - 31.10.2022, 10:45 Uhr

Bühne frei: Mit ihrem Apotheken-Song erregt Doreen Wegner viel Aufmerksamkeit. (Screenshot: youtube.com #druckaufGKV / DAZ)

Bühne frei: Mit ihrem Apotheken-Song erregt Doreen Wegner viel Aufmerksamkeit. (Screenshot: youtube.com #druckaufGKV / DAZ)


Erhöhter Kassenabschlag, Bürokratie und mangelnde Honorierung – „Was soll das?“, fragt Apothekerin Doreen Wegner den Bundesgesundheitsminister in ihrer Apotheken-Version des gleichnamigen Grönemeyer-Hits. Jetzt werden auch die Publikumsmedien auf die singende Apothekerin aufmerksam: Der Fernsehsender RTL besuchte Wegner in ihrer Offizin und berichtete heute in den Frühnachrichten über die Nöte des Berufsstands.

Apothekerin Doreen Wegner lässt alles raus: In den vergangenen Jahren hat sich bei ihr viel Frust über die Gesundheitspolitik in Deutschland angestaut – nun hat sie ein Ventil gefunden. In ihrer Apotheken-Version des Grönemeyer-Hits „Was soll das“ wendet sie sich mit Blick auf die Erhöhung des Kassenabschlags an die Abgeordneten in Berlin und insbesondere Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): „Während der Pandemie haben wir viel getan, jetzt seid ihr dabei uns wegzusparen – was soll das?“

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Ihr kreativer Protest entfaltet nun eine ungeahnte Wirkung: Wegner wird nicht mehr nur von den Kolleginnen und Kollegen im Netz gefeiert – am Sonntag besuchte sie auch der Publikumssender RTL in ihrer Apotheke in Mecklenburg-Vorpommern, um mehr über die Hintergründe zu erfahren. Am heutigen Montagmorgen lief der Beitrag in den Sendungen „Punkt 6“ und „Punkt 8“. Mit so viel Aufmerksamkeit hatte Wegner nicht gerechnet. „Das ist alles wahnsinnig aufregend“, sagt sie im Gespräch mit der DAZ. „Es hat mich viel Mut gekostet, mich vor die Kamera zu stellen.“

Dennoch habe sie ohne zu zögern zugesagt. „Das ist eine tolle Chance, endlich Gehör zu finden“, betont die Apothekerin. Zur Unterstützung seien zwei Kolleginnen angereist, die ebenfalls im Beitrag zu sehen sind. „Ich wollte das so gut wie möglich machen. Wann bekommt man schon die Gelegenheit, so viele Menschen zu erreichen? Das konnte ich mir nicht entgehen lassen, auch wenn ich total nervös war“, berichtet Wegner. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte der Sender ebenfalls um ein Statement gebeten, der Minister wollte sich zum Apotheken-Song jedoch nicht äußern, wie es heißt.

„Wir müssen laut sein“

Nur drei Minuten ist der Beitrag lang – dennoch freut sich die Kollegin über das Interesse. Ohnehin habe sie in der vergangenen Woche viele positive Rückmeldungen zu ihrem Song bekommen. Auch der Kammervorstand aus ihrer Heimat Mecklenburg-Vorpommern habe ihr bereits gedankt und auf den Video-Link in einer Rundmail hingewiesen. Zudem erhalte sie viel Zuspruch von anderen Gesundheitsberuflern, denn über die Initiative #druckaufGKV verbreitet sich das Video rasend schnell unter den Leistungserbringern. „Wir müssen laut sein und auf uns aufmerksam machen“, meint Wegner. „Ich hoffe, jetzt hat auch der letzte Apotheker verstanden, dass es Zeit ist, sich nicht mehr alles gefallen zu lassen. Lasst uns jetzt endlich geschlossen auftreten und für unsere Interessen kämpfen – sonst drohen uns bald schon die nächsten Einschnitte.“

Hier finden Sie den Beitrag (ab Minute 10).


Christina Grünberg, Apothekerin, Redakteurin DAZ (gbg)
cgruenberg@daz.online


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