„Vampire-Cup 2022“

Pharmazie-Studierende organisieren Blutspende-Marathon zu Halloween

Stuttgart - 31.10.2022, 13:45 Uhr

Es ist Halloween – und damit wieder Zeit für den „Vampire Cup“ der Pharmaziestudierenden! (Bild: BPhD e.V.)

Es ist Halloween – und damit wieder Zeit für den „Vampire Cup“ der Pharmaziestudierenden! (Bild: BPhD e.V.)


Seit dem 26. Oktober und noch bis zum 9. November veranstaltet der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) deutschlandweit den „Vampire-Cup“. So soll auf den ständigen Mangel an Blutkonserven aufmerksam gemacht werden, und gerade junge Menschen sollen zu einer Spende motiviert werden

Mit dem „Vampire-Cup“ wollen die Pharmazie-Studierenden möglichst viel Blut sammeln beziehungsweise möglichst viele Menschen zum Spenden animieren. Der „Vampire-Cup“ ist ein jährlich stattfindender Blutspendemarathon, verbunden mit einem Wettbewerb. Bereits 2012 wurde der Vampire Cup durch die International Pharmaceutical Students‘ Federation (IPSF) ins Leben gerufen. Seit 2015 machen die deutschen Pharmaziestudierenden mit – sie sammeln in diesem Jahr seit dem 26. Oktober 2022 und noch bis zum 9. November 2022 Blutspenden. 

Wie funktioniert der Wettbewerb?

Die Gewinner des Wettbewerbs werden auf internationaler Ebene ermittelt. Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) tritt hier gegen die anderen nationalen Verbände von Pharmaziestudierenden an. Es gibt zwei Gewinnkategorien. Bei der ersten Kategorie wird die Anzahl der gesammelten Vollblutspenden durch die Anzahl der Pharmaziestudierenden im jeweiligen Land geteilt. Damit sollen auch kleine Staaten mit entsprechend wenig Einwohnern und Studierenden dieselben Chancen haben. In der zweiten Kategorie wird die Anzahl der größten gesammelten Blutmenge geehrt.

In Deutschland treten die Fachschaften gegeneinander an. Der Gesamtsieger bekommt den Wanderpokal – eine Fledermaus. Dabei wird nach einem „olympischen Punktesystem“ bewertet, in das sowohl die internationalen Kategorien von IPSF, als auch beispielsweise die Beteiligung der Pharmaziestudierenden bewertet wird. Nicht nur Vollblutspender, sondern auch Thrombozyten- und Plasmaspender dürfen am Wettbewerb teilnehmen, da diese ebenso einen wichtigen Beitrag zur Rettung von Menschenleben leisten.
In den letzten Jahren war die Resonanz der Bevölkerung sehr groß und es konnte in den Zeiträumen des „Vampire Cups“ an vielen Standorten sehr viel Blut gesammelt werden.

Wer kann am Vampire-Cup teilnehmen?

Studierende, aber auch alle anderen gesunden Menschen im Alter von 18 bis 68 Jahren (Erstspender bis 60 Jahre) können am „Vampire-Cup 2022“ teilnehmen, sofern sie die Anforderungen für die Blutspende erfüllen. In Coronazeiten ist die Versorgung mit Blutkonserven aufgrund der begrenzten Haltbarkeit mit einem Marathonlauf vergleichbar. Blutpräparate zur Transfusion wie Erytrozytenkonzentrate sind beispielsweise nur 42 Tage haltbar, weshalb es eine konstante Zahl an Spendenden geben muss.

Wo kann man am Vampire-Cup teilnehmen?

Informationen zur Teilnahme geben die örtlichen Fachschaften Pharmazie an den Universitäten. Außerdem findet man unter www.blutspenden.de/blutspendedienste/ auch Möglichkeiten zur Blutspende in der näheren Umgebung, falls man nicht in der Nähe einer Universitätsstadt lebt. Meist können aufgrund der Corona-Pandemie Blutspenden derzeit nur nach Terminvereinbarung erfolgen.

Wie verhält man sich nach der Blutspende?

Ob im Rahmen des „Vampire-Cups“ oder nach einer anderen Blutspende gilt es einige Regeln zu beachten. Blutspendern wird etwa ein halber Liter Blut entnommen. Dadurch wird der Blutdruck kurzzeitig gesenkt. Doch bereits nach 15 bis 20 Minuten erreicht der Kreislauf wieder ein normales Niveau. Auf sportliche Aktivitäten sollte kurz nach der Blutspende verzichtet werden. Die verlorene Flüssigkeit kann der Körper innerhalb von 24 Stunden wieder ausgleichen – vorausgesetzt der Spender trinkt ausreichend. Empfohlen werden hier Mineralwasser, Saftschorlen oder Kräutertees. Beim Blutspenden wird dem Körper aber nicht nur Flüssigkeit entnommen, sondern vor allem auch eine Menge Blutzellen. Dadurch sinkt der Eisenspiegel im Blut. Deshalb sollte der Spender mit einer großen Mahlzeit den Energieverlust durch die Blutspende wieder ausgleichen. Empfehlenswert ist eine eiweißreiche Mahlzeit mit einer Extraportion Eisen.

Schon am Tag nach der Spende kann der Körper wieder mehr belastet werden und auch dem Sportprogramm wieder nachgegangen werden, da der Flüssigkeitsverlust im Blut komplett ausgeglichen ist. Nach circa 48 Stunden werden die Eiweiße im Blut wieder aufgefüllt. Um die abgenommenen Blutzellen wieder zu ersetzen, benötigt der Körper nach der Spende ungefähr zwei Wochen. Am längsten hat der Körper mit dem Ausgleich des Eisenverlusts zu tun. Bei Frauen kann dieser Prozess im Körper bis zu zwölf Wochen dauern, bei Männern dauert er runde acht Wochen.

In der Nacht vom 31. Oktober auf 1. November wird in vielen Ländern Halloween gefeiert. Diese Tradition geht auf die Kelten zurück, die glaubten, dass in dieser Nacht die Toten auf die Erde kommen, um ihre Verwandten zu besuchen. Und so stellten sie Lichter auf, um ihnen den Weg zu erleichtern. 

Die Iren wandelten den Brauch ab, da sie Angst vor den Toten hatten. Mit gruseligen Masken wollten sie sie vertreiben. Aus dem „All Hallows Evening“ (Abend vor Allerheiligen) wurde die Halloween-Nacht. 

Im 19. Jahrhundert brachten irische Auswanderer den Brauch in die USA, seit rund 20 Jahren ist er auch wieder in Europa angekommen. Traditionell gehen Kinder von Haus zu Haus und rufen „Süßes oder Saures?“ („Trick or treat?“).

Mittlerweile ist Halloween neben den Traditionen für viele ein Anlass zum Feiern. Daher beginnen in vielen Städten die Partys bereits am Wochenende. Gerne wird sich dabei schaurig-schön verkleidet: als Skelett, Fledermaus oder Vampir, aber auch Blutflecken zählen zu den Klassikern. 

Wer nicht nur feiern, sondern auch Gutes tun möchte, kann also Halloween auch als Anlass für eine Blutspende betrachten.


Cornelia Neth, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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