Keine konkrete Lieferankündigung von BioNTech/Pfizer

COVID-19-Impfstoff für Kleinkinder doch noch nicht bestellbar

Stuttgart - 24.10.2022, 13:00 Uhr

Die Ständige Impfkommission (STIKO) will für Corona-Impfungen von Kleinkindern unter fünf Jahren zügig eine Entscheidung treffen. (x / Foto: Photographee.eu / AdobeStock)

Die Ständige Impfkommission (STIKO) will für Corona-Impfungen von Kleinkindern unter fünf Jahren zügig eine Entscheidung treffen. (x / Foto: Photographee.eu / AdobeStock)


Bei der Kommunikation zur nächsten Coronaimpfstoff-Bestellung ist es offenbar zu einem Missverständnis gekommen. Vergangene Woche hatte es geheißen, dass für die KW 44 erstmals auch die COVID-19-Impfstoffe für Kinder im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren bestellt werden könnten. Doch jetzt erklärt die ABDA auf Nachfrage, dass die erstmalige Bestellmöglichkeit von Comirnaty für Kleinkinder am Dienstag, wie ursprünglich angekündigt, entfällt.

Vergangene Woche hat die DAZ berichtet, dass bei der nächsten COVID-19-Impfstoff-Bestellung am morgigen Dienstag ein neuer Impfstoff bestellt werden kann: Comirnaty® für Kinder von sechs Monaten bis vier Jahren. Er wäre dann in der Kalenderwoche 44 ausgeliefert worden. In einem Rundschreiben hatte der Deutsche Apothekerverband (DAV) über die Bestellmodalität des neuen Impfstoffs von Pfizer/Biontech informiert. Doch hier kam es offenbar zu einem Missverständnis. 

Wie die ABDA der DAZ auf Nachfrage erläutert, wird es vorerst keine Bestellmöglichkeit für diesen Impfstoff geben. Das Bundesministerium für Gesundheit habe erklärt, dass noch keine konkrete Lieferankündigung seitens Biontech/Pfizer kommuniziert wurde. „Die erstmalige Bestellmöglichkeit von Comirnaty® Kinder (6 Monate bis 4 Jahre) am Dienstag, 25. Oktober 2022, wie ursprünglich angekündigt, entfällt somit“, heißt es.

Auch auf der Webseite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) heißt es, dass der Kleinkinderimpfstoff von Biontech/Pfizer noch nicht bestellbar ist. Es sei noch offen, ab wann der Impfstoff in Deutschland ausgeliefert wird und Arztpraxen ihn bestellen können.

STIKO berät über Impfempfehlung für Kinder unter fünf Jahren

Währenddessen meldete die Nachrichtenagentur dpa am vergangenen Sonntag, dass die Ständige Impfkommission (STIKO) plane, für Corona-Impfungen von Kleinkindern unter fünf Jahren zügig eine Empfehlung für Eltern und Ärzte auszusprechen. Mit einem Ergebnis der Beratungen sei „zeitnah in den nächsten Wochen zu rechnen“, sagte das STIKO-Mitglied Fred Zepp, Kindermediziner an der Universität Mainz, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag). Die STIKO sehe „bisher bei kleinen Kindern keine hohe Krankheitslast durch die Omikron-Variante“. Da sich viele Kinder bereits mit Omikron infiziert hätten, seien sie „durch die Kombination von Einmalimpfung und Infektion in diesem Herbst und Winter zunächst gut geschützt“, sagte Zepp den Zeitungen.

Am heutigen Montag heißt es nun zudem, dass die zweite Corona-Boosterimpfung nach Angaben der Ständigen Impfkommission auch weiterhin nur Über-60-Jährigen und Menschen mit Vorerkrankungen empfohlen werden soll. Es sei derzeit keine Ausweitung der bestehenden Corona-Impfempfehlungen geplant, sagte der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens der Deutschen Presse-Agentur. Dazu gebe es keinen Anlass. „Denn es zeigt sich, dass die Impfung keinen längerfristigen Schutz vor einer Corona-Infektion bietet, allerdings wohl vor einem schweren Verlauf“, sagte der Ulmer Virologe. Es sei nicht denkbar, die breite Öffentlichkeit regelmäßig impfen zu lassen, um Infektionen zu vermeiden. Jeder werde sich absehbar immer mal wieder infizieren.

Zur Entwicklung der aktuellen Corona-Infektionslage sagte Mertens, diese sei sehr schwer vorherzusagen. Er rechne aber mit einem Anstieg der Infektionszahlen bis Dezember. Derzeit gebe es wieder eine Corona-Erkrankungswelle, die Kliniken aber vor allem wegen Personalengpässen auch infolge von Ausfällen vor Probleme stelle. Mertens rechnet zudem zu einem gewissen Maß mit Nachholinfektionen bei der Grippe.


Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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