Lieferengpass

Kein Liefertermin für Wobenzym – was steckt dahinter?

Stuttgart - 18.10.2022, 07:00 Uhr

Die COVID-19-Pandemie beeinträchtigt auch die Lieferfähigkeit von Enzym-Präparaten. (Packshot: Mucos Pharma)

Die COVID-19-Pandemie beeinträchtigt auch die Lieferfähigkeit von Enzym-Präparaten. (Packshot: Mucos Pharma)


So manches Apothekenteam hat diese Frage zuletzt vielleicht des Öfteren gehört: Wissen Sie schon, wann es wieder Wobenzym gibt? Leider gibt es darauf derzeit keine zufriedenstellende Antwort. Die DAZ hat beim Hersteller nachgefragt. 

Auf der Homepage von Wobenzym sind derzeit prominent einige Hinweise zur Verfügbarkeit von Wobenzym® und Phlogenzym Mono® platziert. Dort ist zu lesen, dass es leider bei beiden Arzneimitteln zu Engpässen komme, „da einige der Rohstoffe aufgrund der COVID-19-Pandemie aktuell nicht in der von uns geforderten Menge verfügbar sind“. Für dieses Problem habe man mittlerweile zwar sogar Lösungen gefunden, heißt es, doch einen Liefertermin kann die Firma weiterhin nicht nennen. Man sei aktuell „im Prozess der behördlichen Zustimmung“ und „zuversichtlich“, dass man das Produkt baldmöglichst wieder zur Verfügung stellen könne.

Wann genau das sein wird, wollte die DAZ von der Mucos Pharma GmbH (gehört zur Nestlé Gruppe – Nestlé Health Science) erfahren. Doch: „Einen konkreten Liefertermin können wir zur Zeit nicht nennen“, heißt es in einer schriftlichen Antwort. Man müsse bei der Herstellung von Wobenzym® „vor allem bzgl. der sehr empfindlichen Enzyme auf allerhöchste pharmazeutische Qualität achten“, heißt es zur Erklärung. Und „dieser hohe Qualitätsanspruch“ stelle Mucos Pharma „vor dem Hintergrund der aktuellen COVID19-Problematik vor große Herausforderungen bei der Rohstoffbeschaffung“. Die globalen Zulieferer sollen durch die Auswirkungen der Pandemie teilweise langfristige Ausfälle in ihren Produktionslinien erleiden – verursacht durch lokale Restriktionen und Lockdowns. „Eine in den vergangenen Monaten stark gestiegene Nachfrage nach Wobenzym® sowie der Enzymtherapie im In- und Ausland“ erschwere die Situation zudem zusätzlich. 

Damit führt die Pandemie nicht zum ersten Mal zu Lieferproblemen bei Arzneimitteln und das Ende solcher Auswirkungen bleibt schwer absehbar. 


Deutsche Apotheker Zeitung / dm
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

fragwürdig

von Michael Nell am 18.10.2022 um 8:30 Uhr

Das Präparat ist in seinem Nutzen aufgrund mangelnder Evidenz aus meiner Sicht als fragwürdig einzuschätzen. Daher sind die Lieferschwierigkeiten im Gegensatz zu anderen Wirkstoffen verschmerzbar.

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