Stationär vor Versand

E-Rezepte gehören in die Präsenzapotheken – Noventi startet Kampagne

Berlin - 01.09.2022, 14:15 Uhr

Mit einer neuen Marketing-Kampagne setzt sich Noventi für die inhabergeführten Vor-Ort-Apotheken in Deutschland ein. (a / Foto: BullRun / AdobeStock, Noventi; Montage: daz.online)

Mit einer neuen Marketing-Kampagne setzt sich Noventi für die inhabergeführten Vor-Ort-Apotheken in Deutschland ein. (a / Foto: BullRun / AdobeStock, Noventi; Montage: daz.online)


Der Apothekendienstleister Noventi trommelt pünktlich zum Start des E-Rezept-Rollouts in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein dafür, elektronische Verordnungen in den Apotheken vor Ort einzulösen. Mit einer neuen Kampagne wolle man verhindern, dass die EU-Versender die Rezepte abgreifen und die inhabergeführten Apotheken letztlich „in die Röhre schauen“.

Das E-Rezept weckt Begehrlichkeiten: EU-Versender wie Shop Apotheke und DocMorris lauern bekanntlich darauf, dass die elektronischen Verordnungen ihnen ein weiteres Stück vom Rx-Kuchen bescheren. Seit Monaten positionieren sie sich in Werbekampagnen als digitale Alternative zu der „analogen“ Versorgung vor Ort – der Apothekerschaft bereitet das Sorge.

Vor-Ort-Apotheken statt Versandhandel

Anlässlich des heute anlaufenden E-Rezept-Rollouts in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein hält der Apothekendienstleister Noventi jetzt dagegen: Das Unternehmen kündigt in einer Pressemitteilung vom heutigen Donnerstag eine nationale Marketing-Kampagne an, mit der es sich für die inhabergeführten Vor-Ort-Apotheken in Deutschland einsetzt.

Auf dem Plakat wird eine Apothekerin zitiert, die sich darauf freut, dass die elektronischen Verordnungen künftig nicht im Ausland, sondern in ihren Filialen eingelöst würden. „Die E-Rezepte gehen nicht in den globalen Versandhandel, sondern in meine Zenbra-Apotheken nach Köln. Dafür sorgt mein apothekeneigener Partner“, lautet das Motiv-Zitat von Noventi-Kundin Stephanie Röhm, die in Köln die Zenbra Apotheke mit zwei Filialen betreibt. Geplant ist nach Angaben des Unternehmens, damit in den Fachmedien der Branche zu werben. Zudem soll das Motiv auf der Fachmesse Expopharm Mitte September in München auf einer 8,80 m hohen Bannerfläche zu sehen sein.

Sommer: E-Rezept darf nicht zulasten der inhabergeführten Apotheken gehen

Damit möchte Noventi darauf aufmerksam machen, dass von E-Rezepten künftig in erster Linie ausländische Konzerne profitieren könnten, heißt es in der Mitteilung. „Im Sinne des deutschen Gesundheitssystems und der Patienten sollten wir unbedingt verhindern, dass Verordnungen künftig in erster Linie bei ausländischen Versandhändlern eingelöst werden und inhabergeführte Apotheken in die Röhre schauen“, sagt der Noventi-Vorstandsvorsitzende Hermann Sommer. „Mit der absolut richtigen Einführung des E-Rezepts erreichen wir einen Punkt, an dem sich zeigen wird, wohin die Reise für die Vor-Ort-Apotheken hierzulande geht. Insofern sollte die Branche Hand in Hand mit der Politik arbeiten, damit das E-Rezept nicht zulasten der inhabergeführten Apotheken geht. Deutschland braucht eine flächendeckende Gesundheitsversorgung und damit auch ein engmaschiges Netz an Vor-Ort-Apotheken im ganzen Land. Dafür setzen wir uns als apothekereigenes Unternehmen ein.“

Die „Standort Deutschland-Kampagne“ wird auf mehreren Kanälen beworben (Print, Online, Social Media) und auch auf der Expopharm verlängert. So können die Besucherinnen und Besucher anhand der interaktiven E-Rezept-Journey am Noventi-Messestand den gesamten Prozess im Zusammenhang mit den elektronischen Verordnungen persönlich durchlaufen – von der Einlösung über den Warenwirtschaftscheck bis hin zur Abrechnungssimulation.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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