Aus der Praxis für die Praxis

„Pharmischtes“ liefert Arzneimittelinformation für die Palliativversorgung

Stuttgart - 25.05.2022, 07:00 Uhr

Mehr Arzneimittelsicherheit in der Palliativversorgung – das will „Pharmischtes“. (c / Foto: grafikplusfoto / AdobeStock) 

Mehr Arzneimittelsicherheit in der Palliativversorgung – das will „Pharmischtes“. (c / Foto: grafikplusfoto / AdobeStock) 


Aus der Praxis für die Praxis – das haben sich die Gründerinnen von „Pharmischtes“ zur Prämisse gemacht. Zwei bis dreimal im Jahr wollen die Apothekerin Constanze Rémi und die beiden Ärztinnen Christina Gerlach und Eva Katharina Masel in ihrer neuen Kolumne über Pharmakotherapie in der Palliativversorgung informieren. Mit ihrem Angebot, das digital verfügbar ist, wollen sie all jene erreichen, die in eine solche Arzneimitteltherapie involviert sind.

Für alle Berufsgruppen, die in der Palliativversorgung tätig sind, also Apotheker:innen, Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal, gibt es ein neues Informationsangebot – „Pharmischtes“. Es soll zwei bis dreimal im Jahr digital erscheinen und kompakt auf zwei bis drei Seiten über wichtige Aspekte und Neuigkeiten der Pharmakotherapie informieren. Ins Leben gerufen wurde es von einem multiprofessionellen internationalen Team bestehend aus der Apothekerin Constanze Rémi, die am Klinikum der Universität München das Kompetenzzentrum Palliativpharmazie leitet, sowie den beiden Ärztinnen Christina Gerlach, Oberärztin der Klinik für Palliativmedizin der Universität Heidelberg, und Eva Katharina Masel, Professorin für Palliativmedizin an der Universität Wien.

Es habe vor Jahren ein CIRS-Palliativ gegeben, berichtet Mitgründerin Constanze Rémi im Gespräch mit der DAZ. Das habe sich aber nie so richtig etabliert. Die Gründe sind in ihren Augen unter anderem, dass damals keine Apothekerin im Team war, um gemeldete Fälle zu Arzneimitteln aufzugreifen. Seitdem sei die Idee immer wieder einmal aufgebracht worden, das CIRS wieder aufzubauen und zum Beispiel Meldungen als Kolumne in der Zeitschrift der Gesellschaft für Palliativmedizin aufzubereiten, so die Apothekerin.

„Mit Originalartikeln erreichen wir viele nicht“

Das wird wohl auch kommen, aber in der Zwischenzeit ist Constanze Rémi bereits mit ihren beiden ärztlichen Kolleginnen aktiv geworden – das Ergebnis ist „Pharmischtes“. „Wir drei an Arzneimitteltherapie und vor allem an Sicherheit in der Arzneimitteltherapie interessierten Frauen haben festgestellt, dass viele, die tagtäglich die Versorgung stemmen, nur wenig wissenschaftliches Interesse haben“, so Rémi, „die erreichen wir mit Originalartikeln nicht.“ „Pharmischtes“ hingegen soll „schnell nebenher“ Infos zur Arzneimitteltherapie liefern und auf nette Art und Weise fortbilden – aus der Praxis für die Praxis.

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In der ersten Ausgabe gibt es einmal ein Update zur rektalen Applikation. Vor allem aber geht es um Metamizol. Neben einem Wirkstoff-Porträt wird ein Fallbericht, in dem Metamizol-Gabe zu einem Transaminasen-Anstieg führt, und ein daraus resultierender Rote-Hand-Brief von „Lotti Pharmazotti“ beleuchtet. 

Auch in den künftigen Ausgaben wird „Lotti Pharmazotti“ dann über Arzneimittelthemen „philosophieren“. Die Rubrik „Lotti Pharmazotti philosophiert“ ist das Herzstück von „Pharmischtes“. Das Porträt von „Lotti Pharmazotti“ wird im Wechsel jeweils von einem der Kinder der Palliativspezialistinnen gezeichnet.

Die erste Ausgabe gibt es hier zum Download.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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