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Ukrainische Arzneimittel – wie findet man das passende Präparat in Deutschland?

Stuttgart - 21.03.2022, 16:45 Uhr

In der Ukraine führen die Apotheken andere Fertigarzneimittel als in Deutschland. (c / Foto IMAGO / NurPhoto)

In der Ukraine führen die Apotheken andere Fertigarzneimittel als in Deutschland. (c / Foto IMAGO / NurPhoto)


Jeder kennt wahrscheinlich die Situation in der Apotheke, in der man ein Handy mit der Abbildung eines ausländischen Arzneimittels vor die Nase gehalten bekommt – und aufgrund einer Sprachbarriere kaum weitere Informationen erfragen kann. Um in der aktuellen Situation eine solche Recherche für geflüchtete Menschen aus der Ukraine zu erleichtern, stellt die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) jetzt zwei Listen mit polnischen und russischen Fertigarzneimitteln zur Verfügung.

Wie die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) in einer aktuellen Mitteilung erklärt, führt die Einreise flüchtender Menschen aus der Ukraine nach Deutschland zu einem verstärkten Bedarf an Arzneimitteln, „bspw. für Personen, die in der Ukraine eine medikamentöse Behandlung erhielten und denen nun die benötigten Arzneimittel nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung stehen“. Das geht aus einer E-Mail Korrespondenz zwischen dem Bundesministerium für Gesundheit und der ABDA hervor. Probleme könnten entstehen, wenn medizinisches Fachpersonal die aus der Ukraine mitgebrachten Arzneimittelpackungen nicht korrekt übersetzt und keine geeigneten deutschen Fertigarzneimittel auswählen kann, heißt es.

Weiter wird erläutert, dass der AMK, ABDA und ABDATA zwar keine belastbaren Daten zu gebräuchlichen ukrainischen Arzneimitteln vorliegen. „Nach derzeitiger Kenntnis werden in der Ukraine aber überwiegend russische und polnische Arzneimittel verwendet.“ Deshalb hat der ABDATA Pharma-Daten-Service jetzt die Datensätze polnischer beziehungsweise russischer Arzneimittel aus der ABDA-Datenbank recherchiert. 

Die daraus entstandenen Arzneimittellisten mit Angaben zu 

  • Fertigarzneimittelnamen,
  • Darreichungsform,
  • Wirkstoff(en) und
  • ATC-Code

können nun über die AMK abgerufen werden:

Die ABDATA-Listen polnischer sowie russischer Arzneimittel sind hier abrufbar und werden kontinuierlich bei Vorliegen neuer Informationen ergänzt. Bei der Umstellung der Medikation können auch die Dosisäquivalenztabellen der AMK hilfreich sein.


Deutsche Apotheker Zeitung / dm
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Ausländische Arzneimittel

von Klaus Götze am 21.03.2022 um 19:03 Uhr

Ja, ja Fachpersonal
War und ist doch für uns Apotheker kein Problem:
Falls Wirkstoff nicht sofort erkenntlich, Bilder von allen Packungsseiten und Beipackzettel schicken lassen, dann die Stoffliste studieren. Kommt man überhaupt nicht weiter, hilft auch die Dokumentation des Großhandels

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