Nicht für Schwangere und Stillende

STIKO empfiehlt Nuvaxovid zur Grundimmunisierung ab 18 Jahren

Stuttgart - 03.02.2022, 14:45 Uhr

Wie die STIKO erklärt, zeigte Nuvaxovid in den Zulassungsstudien eine mit den mRNA-Impfstoffen vergleichbare Wirksamkeit. (Foto: Wirestock / AdobeStock)

Wie die STIKO erklärt, zeigte Nuvaxovid in den Zulassungsstudien eine mit den mRNA-Impfstoffen vergleichbare Wirksamkeit. (Foto: Wirestock / AdobeStock)


Die Ständige Impfkommission hat einen Beschlussentwurf vorgelegt, wonach sie für Personen ab 18 Jahren nun auch zwei Dosen des Corona-Impfstoffs von Novavax empfiehlt. Seit dem 20. Dezember 2021 ist der Impfstoff Nuvaxovid des Herstellers Novavax in der EU zugelassen. Verfügbar ist der proteinbasierte Impfstoff wahrscheinlich aber erst Ende Februar.

Viele mRNA-Impfskeptiker warten derzeit darauf, dass der COVID-19-Impfstoff vom Hersteller Novavax in Deutschland verfügbar wird. Es handelt sich bei dem Impfstoff mit dem Handelsnamen Nuvaxovid um einen Proteinimpfstoff mit einem Wirkverstärker (Adjuvans), also eine dritte Impfstofftechnologie neben den bereits zum Einsatz gekommenen Vektor- und mRNA-Impfstoffen. 

Die STIKO empfiehlt den Impfstoff seit dem heutigen Donnerstag zur Grundimmunisierung von Personen ab 18 Jahren – allerdings noch nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit. Der entsprechende Beschlussentwurf für eine neue COVID-19-Impfempfehlung ist in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren gegangen, teilte die STIKO mit. Die Grundimmunisierung besteht aus zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens drei Wochen.

Wie die STIKO in der aktuellen Empfehlung zum Impfstoff erklärt, enthält dieser „keine vermehrungsfähigen Viren und ist, wie alle anderen in Deutschland zugelassenen COVID-19-Impfstoffe, funktionell ein Totimpfstoff“. Ebenso wie bei allen anderen COVID-19-Impfstoffen kommt auch bei diesem dritten Typ das Spikeprotein als Impfantigen zum Einsatz. Dieses wird mithilfe eines Baculovirus in Insektenzellen hergestellt. Das hochgereinigte Spikeprotein wird dann mit einem Adjuvans auf Saponinbasis (Matrix M1-Adjuvans) versetzt, weil es sonst keine ausreichende Immunabwehr im Körper hervorrufen würde. Man spricht auch von einem Subunitimpfstoff, zu dessen Herstellung ein Verfahren angewendet wird, das dazu führt, dass sich die Spikeproteine spontan zusammenlagern und Partikel bilden, die in ihrer Struktur Viren ähneln (VLP = Virus-lile-Particles).

Seit dem 20. Dezember 2021 ist der Impfstoff des Herstellers Novavax in der EU schon zugelassen. Verfügbar wird er aber wohl erst Ende Februar. Die erste Lieferung von 1,75 Millionen Dosen soll ab dem 21. Februar zur Verfügung stehen, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit Verweis auf Firmenangaben im Januar sagte. Genaue Termine für weitere 3,25 Millionen Dosen, die gekauft wurden, stünden noch nicht fest, hieß es. Lauterbach hoffe auf Lieferung noch im Februar.

Wirksamkeit gegen Omikron noch unbekannt

Wie die STIKO erklärt, zeigte Nuvaxovid in den Zulassungsstudien eine mit den mRNA-Impfstoffen vergleichbare Wirksamkeit. Aussagen zur klinischen Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante könnten aktuell jedoch noch nicht getroffen werden.

Auch was die Nebenwirkungen angeht soll sich Nuvaxovid nicht von den bisherigen Corona-Impfstoffen unterscheiden: Er führe häufig zu lokalen und systemischen Impfreaktionen, die über wenige Tage anhalten können und ähnlich stark sind wie nach Impfung mit den anderen COVID-19-Impfstoffen, heißt es. Die Zulassungsstudien hätten keine Sicherheitsbedenken hinsichtlich schwerer unerwünschter Wirkungen nach Impfung ergeben. Allerdings stell die STIKO fest, dass die Datenlage zu Nuvaxovid noch limitiert ist.


Deutsche Apotheker Zeitung / dm
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