In den Startlöchern

Wie können Apotheken am E-Rezept-Test teilnehmen?

Berlin - 28.01.2022, 09:15 Uhr

Um am E-Rezept-Test teilzunehmen, sind Apotheken auf die Unterstützung ihres WaWi-Herstellers angewiesen. (Foto: IMAGO / Future Image)

Um am E-Rezept-Test teilzunehmen, sind Apotheken auf die Unterstützung ihres WaWi-Herstellers angewiesen. (Foto: IMAGO / Future Image)


Technisch sind die Apotheken hierzulande gerüstet für das E-Rezept. Doch wie können sie jetzt schon bei den Testläufen mitmachen? Die Gematik stellt auf DAZ-Anfrage klar: Selbst anmelden geht nicht – die Betriebe müssen sich diesbezüglich an den Hersteller ihres Warenwirtschaftssystems wenden.

Mindestens 30.000 E-Rezepte sollen in der laufenden Testphase abgerechnet werden. Diese Messlatte gab die Gematik gestern in einer Pressemitteilung bekannt – allerdings ohne dafür einen konkreten Zeithorizont zu nennen.

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Klar ist: Um dieses Ziel beizeiten zu erreichen, muss das Projekt nun richtig in Schwung kommen. Zwischen dem Start der Testphase Mitte des Jahres 2021 und dem Jahreswechsel hatten lediglich 42 elektronische Verordnungen den gesamten Prozess durchlaufen. Apothekeninhaber:innen, die gern mitmachen und jetzt schon E-Rezepte in ihrem Betrieb bearbeiten möchten, gibt es einige. Doch um am Test teilnehmen zu können, sind sie auf die Initiative des Herstellers ihres Warenwirtschaftssystems angewiesen.

Denn dass Apotheken sich selbst dafür bei der Gematik anmelden, ist nicht vorgesehen. Die Teilnahme an der erweiterten Testphase stehe grundsätzlich allen Herstellern von Praxisverwaltungssystemen und Warenwirtschaftssystemen sowie allen Abrechnungszentren offen, die die E-Rezept-Funktionalitäten umgesetzt haben, erläutert die Gematik auf Anfrage der DAZ. „Diese Hersteller  können sich über https://www.gematik.de/anwendungen/e-rezept/testphase/ anmelden und profitieren vom direkten Austausch mit anderen Herstellern und der Gematik während dieser Phase. Apothekerinnen und Apotheker sind gebeten, sich mit Ihrem Systemhersteller in Verbindung zu setzen, ob ihre Apotheke als Pilot-Einrichtung infrage kommt.“

Die Zeit drängt

Anbieter, die bisher noch nicht so weit sind, sollten sich sputen. Denn neben den zur Testphase angemeldeten Herstellern und deren Pilotpraxen gibt es laut Gematik bereits weitere Ärzte und Zahnärzte, die schon von Ihren Systemherstellern ausgestattet wurden und E-Rezepte erstellen. „Apotheken sollten daher ohnehin von ihren Herstellern in den kommenden Wochen ‚E-Rezept-ready‘ gemacht werden.“

Inhaber:innen brauchen nach Gematik-Angaben nicht fürchten, aus technischen Gründen kein Geld zu bekommen. Der am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung zufolge haben die Krankenkassen zugesichert, eng mit den Apotheken zusammenarbeiten zu wollen, um Retaxierungen wegen technischer Fehler zu vermeiden. Zunächst war an dieser Stelle die Rede von „Formfehlern“ gewesen, diese Formulierung hat die Gematik inzwischen aber revidiert.


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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