DAZ.online-Podcast

Cannabisverkauf in separaten Apotheken-Stores?

Münchingen - 11.11.2021, 17:50 Uhr

Warum sich Apothekerin Melanie Dolfen für die Abgabe von Cannabis für den Freizeitkonsum in Apotheken einsetzt, erklärt sie im DAZ.online-Podcast mit Peter Ditzel. (c / Fotos: privat)

Warum sich Apothekerin Melanie Dolfen für die Abgabe von Cannabis für den Freizeitkonsum in Apotheken einsetzt, erklärt sie im DAZ.online-Podcast mit Peter Ditzel. (c / Fotos: privat)


Wenn die Politik Cannabis legalisieren möchte, dann sollte der Verkauf über separate Apothekenräume oder Cannabis-Stores mit pharmazeutischem Personal erfolgen. Dafür spricht sich Apothekerin Melanie Dolfen von der Bezirksapotheke in Berlin Mitte aus.

Melanie Dolfen ist Inhaberin von zwei Apotheken in Berlin, der Bezirksapotheke in Berlin am Alexanderplatz und der Bezirksapotheke Friedrichshain. Einer der Schwerpunkte ihrer Bezirksapotheke am Alexanderplatz ist Medizinal-Cannabis. Bereits seit 2013 hat diese Apotheke Erfahrung mit der Abgabe von Cannabis: Die Bezirksapotheke erhielt bereits damals eine Ausnahmeerlaubnis, um Cannabis zur Anwendung im Rahmen einer ärztlich begleiteten Selbsttherapie zu erwerben. Seit dieser Zeit versorgt die Bezirksapotheke Patientinnen und Patienten mit Medizinal-Cannabisblüten, patientenindividuellen Kapseln und Tropflösungen aus Cannabisextrakten.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion zur Legalisierung von Cannabis für den Freizeitkonsum fordert Apothekerin Dolfen, auch diese Cannabis-Abgabe in die Hände von Apothekerinnen und Apothekern zu legen. In einer Presseerklärung spricht sie sich dafür aus, dass Apotheken hierfür separate Räume oder Cannabis-Stores einrichten sollten, in denen pharmazeutisches Personal die Cannabis-Produkte verkauft. Dolfens Anliegen ist es, diese beiden Bereiche von Medizinal-Cannabis und Cannabis für den Freizeitkonsum räumlich zu trennen. „Pop und Apotheke passen nicht“, lässt sie in der Pressemitteilung wissen und bringt das Problem plastisch auf den Punkt: „Hier berät eine Apothekerin einen Tumorpatienten, daneben besprechen Partypeople die Reize von Bakerstreet? Und kurz nach Mitternacht steht eine Schlange halb-stoned am Bereitschaftsschalter?“ Dieses Szenario möchte sie nicht in der Apotheke haben, aber dennoch die Cannabis-Abgabe in Apothekerhänden wissen. Warum sie sich für die Abgabe von Cannabis für den Freizeitkonsum in Apotheken einsetzt, erklärt sie im DAZ.online-Podcast mit Peter Ditzel.


Peter Ditzel (diz), Apotheker
Herausgeber DAZ / AZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses

Medizinalcannabis: Künftig nur noch in Ausnahmefällen?

Regulatorische Rahmenbedingungen, um den Gesundheitsschutz zu gewährleisten

Cannabis zu Genusszwecken aus der Apotheke?

Backen für den Kunden kostet kanadische Apothekerin nicht nur den Job

Keine Kekse aus Cannabis

Verband der Cannabis versorgenden Apotheken

„Prävention kann am besten in der Apotheke stattfinden“

Stellungnahme zu Referentenentwurf

ABDA lehnt Cannabisgesetz ab

Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses könnte Erstattungsfähigkeit infrage stellen

Medizinalcannabis-Versorgung in Gefahr?

Zulassungen sind angestrebt – doch was macht sie so schwierig?

Wo bleiben die Cannabis-Fertigarzneimittel?

Cannabis soll weiter legalisiert und Zugang erleichtert werden

Die Schweiz zeigt sich liberal

1 Kommentar

Cannabis Verkauf Dolfen / Ditzel

von Volker Müller am 13.11.2021 um 11:44 Uhr

Man darf sich Gedanken machen, doch wieviele Apotheken können so etwas räumlich umsetzen. Kollege Ditzel hat da schon vorsichtig nachgefragt. Beim Impfen, dem Testen gibt es die selben Probleme. Könnte dies zu 4 oder 5 Klassen Apotheken führen. Wollen wir dies ? Überlegungen die wir nicht zur Seite schieben dürfen. Wo impfen die Kollegen die dies heute schon anbieten ? Hinter der Theke gibt es den Datenschutz. Ein Fremder hat dort nichts verloren, selbst die Warenabgabe durch den Überbringer (Postler ) geht nicht.
Einen schönen Sonntag Ihr Volker Müller

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.