Nationale Impfkampagne gerät ins Stocken

Bundesländer können ungenutzte COVID-19-Impfstoffe retournieren

Berlin - 30.07.2021, 15:15 Uhr

Der Bund ermöglicht es den Bundesländern, nicht benötigte COVID-19-Impfstoffdosen zurückzugeben. (s / Foto: IMAGO / ZUMA Wire)

Der Bund ermöglicht es den Bundesländern, nicht benötigte COVID-19-Impfstoffdosen zurückzugeben. (s / Foto: IMAGO / ZUMA Wire)


Zu Beginn der Corona-Impfkampagne war Impfstoff ein knappes Gut. Jetzt ist genug davon vorhanden, sodass jeder, der sich impfen lassen will, es auch zeitnah tun kann. Offenbar sind die Lagerbestände jedoch inzwischen so groß, dass es Retouren gibt. Zunächst beschränken sich diese jedoch auf jene Bestände der Länder, die die Verteilzentren noch nicht verlassen haben.

Vor dem Hintergrund einer nachlassenden Impfnachfrage geben erste Bundesländer ungenutzte Impfdosen an den Bund zurück. So wollen Hamburg und Berlin Zehntausende Impfdosen zurückführen. Andere Bundesländer prüfen noch oder beabsichtigen dies derzeit nicht. In einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt, hatte das Bundesgesundheitsministerium den Ländern die Möglichkeit eröffnet, „Impfstoffdosen, die in der nationalen Impfkampagne nicht mehr zum Einsatz kommen und deren Lagerhaltung eine Weitergabe an Drittstaaten im Rahmen von Spenden zulassen“, an das zentrale Lager des Bundes zurückzugeben.

Retouren wohl vorerst nicht auf Apothekenebene

Die Impfstoffe sollten noch mindestens zwei Monate haltbar sein. Wichtig für die Apotheken: Impfstoffe aus Arztpraxen sowie von Betriebsärzten sollen nicht an den Bund zurückgeführt werden können. Als erstes sollen COVID-19-Vakzine von AstraZeneca und Johnson & Johnson zurückgehen, die in Verteilzentren gelagert und diese seit Lieferung durch den Bund nicht verlassen haben. „Nur so kann die pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der COVID-19-Impfstoffe unter Einhaltung der erforderlichen Lagerungs- und Transportbedingungen sichergestellt werden“, heißt es in dem Schreiben aus dem BMG. Das dürfte bedeuten, dass das Einführen einer Retouren-Regelung auf Apothekenebene zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgesehen ist.

Mehr zum Thema

Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz

Apotheken sollen Impfstoffe für Impfaktionen beschaffen

Einzelne Bundesländer kündigen bereits an, diesbezüglich aktiv werden zu wollen. „Hamburg wird von dieser Möglichkeit Gebrauch machen“, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich. Es gehe um einen Lagerbestand von rund 6.000 Fläschchen mit rund 60.000 Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca. „Dieser Impfstoff ist noch mindestens drei Monate haltbar.“ Auch beim Vakzin von Johnson & Johnson gebe es einen Lagerbestand. „Hiervon haben wir gegenwärtig etwa 24.000 Dosen vorrätig.“ Das Mittel werde aber bei den mobilen Impfaktionen – etwa in Jobcentern – eingesetzt.



Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

… allerdings bislang nur aus den Verteilzentren

COVID-19-Impfstoffe können retourniert werden

Bund verzichtet auf Lieferung des Moderna-Impfstoffs

Vom Mangel zum Überfluss

Millionenfach bestellt und produziert – auch ohne Zulassung

Der „Run“ auf COVID-19-Impfstoffe

Johnson & Johnson-Impfstoff kommt nach Deutschland

Die Corona-News des Tages

Nächste Woche Gutachten zu Johnson & Johnson-Impfstoff

Die Corona-News des Tages

Experte: Gibt nicht den einen Risikofaktor für Impf-Komplikation

Die Corona-News des Tages

Bund-Länder-Impfgipfel

Die Corona-News des Tages

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.