Litsch geht zum Jahreswechsel in den Ruhestand

Carola Reimann wird Chefin des AOK-Bundesverbands

Berlin - 28.07.2021, 16:10 Uhr

20 Jahre gesundheitspolitische Erfahrung: Die Sozialdemokratin Carola Reimann wird im nächsten Jahr Chefin des AOK-Bundesverbands. (Foto: IMAGO / Henning Scheffen)

20 Jahre gesundheitspolitische Erfahrung: Die Sozialdemokratin Carola Reimann wird im nächsten Jahr Chefin des AOK-Bundesverbands. (Foto: IMAGO / Henning Scheffen)


An der Spitze des AOK-Bundesverbands steht ab dem kommenden Jahr eine Frau, die mit Gesundheitspolitik bestens vertraut ist: Carola Reimann, langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete und bis vor kurzem niedersächsische Ministerin für Soziales und Gesundheit, wird zum 1. Januar 2022 den Vorstandsvorsitz von Martin Litsch übernehmen. 

Wie der AOK-Bundesverband am heutigen Mittwoch mitteilt, hat sein Aufsichtsrat heute einstimmig per Wahl beschlossen, dass Carola Reimann im nächsten Jahr den Posten der Vorstandvorsitzenden übernimmt. Er folgte damit dem Vorschlag des Erweiterten Vorstands. Die promovierte Biotechnologin Reimann wird Nachfolgerin des amtierenden Verbands-Chefs Martin Litsch, der Ende des Jahres in den Ruhestand geht. Ihr Vertrag läuft sechs Jahre.

Die Sozialdemokratin Carola Reimann ist seit Jahren tief in der Gesundheitspolitik verwurzelt. Im Jahr 2000 zog sie erstmals in den Bundestag ein – zunächst als Nachrückerin. Später sicherte sie sich stets das Direktmandat in ihrem Wahlkreis Braunschweig. Im Bundestag war Reimann Mitglied des Gesundheitsausschusses. In der Legislaturperiode von 2005 bis 2009 bekleidete sie das Amt der gesundheitspolitischen Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. In den darauf folgenden vier Jahren war sie Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Gesundheit. 2013 wurde sie Vizevorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion – zuständig für Arbeit und Soziales, Frauen, Senioren, Familie und Jugend. 2017 zog es Reimann dann in die Landespolitik: Bis zum vergangenen Frühjahr war sie in Niedersachsen Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Im März zog sie sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt zurück, wie es damals hieß.

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Nun wechselt die 54-Jährige in das Lager der Krankenkassen. Beim AOK-Bundesverband freut man sich: „Sie war unsere Wunschkandidatin“, sagt der alternierende Aufsichtsratsvorsitzende der Arbeitgeberseite Volker Hansen. „Als erfahrene Gesundheitspolitikerin, die über 20 Jahre hinweg viele wichtige Positionen innehatte, verfügt sie über entsprechend viel Kompetenz, ist bestens vernetzt und kennt die Herausforderungen, besonders auch im Zusammenspiel zwischen Bund und Ländern.“

Knut Lambertin, alternierender Aufsichtsratsvorsitzender der Versichertenseite, ist ebenfalls überzeugt: „Es gibt wohl kaum jemand, der für diesen Job besser geeignet wäre als Carola Reimann. Gesundheit ist ihr Thema, und sie kennt es auch aus der regionalen Perspektive. Ihr gesundheitspolitischer Sachverstand, ihre beruflichen Stationen in Berlin und Hannover, ihre sozialpolitische Erfahrung qualifizieren sie hochgradig für diese Aufgabe an der Spitze der AOK-Gemeinschaft. Abgesehen davon ist es auch an der Zeit, dass der Verband von einer Frau geführt wird.“

Reimann freut sich ihrerseits auf ihre neue Aufgabe: „Es gibt viel zu tun, der Reformbedarf im deutschen Gesundheitswesen ist unübersehbar“, wird sie in der AOK-Pressemitteilung zitiert.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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2 Kommentare

Frau Reimann wird Chefin

von Pille62 am 04.08.2021 um 8:53 Uhr

............nach dem Kleingeld folgt die große Kohle.
Schon Brecht wußte zuerst kommt das Fre......!

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Hauptsache bergauf!

von Peter Pan am 29.07.2021 um 8:15 Uhr

Es lebe das Peter-Prinzip!

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