Bundestagswahl 2021 – Teil 1: CDU

„Politik verschließt sich keinen guten Ideen“

16.07.2021, 17:50 Uhr

Michael Hennrich möchte den Apothekern auch in der nächsten Legislaturperiode erhalten bleiben – Karin Maag hat ihr Mandat bereits niedergelegt und ist jetzt ein der Unparteiischen beim G.-BA.  (Fotos: michael-hennrich.de | gba.de) 

Michael Hennrich möchte den Apothekern auch in der nächsten Legislaturperiode erhalten bleiben – Karin Maag hat ihr Mandat bereits niedergelegt und ist jetzt ein der Unparteiischen beim G.-BA.  (Fotos: michael-hennrich.de | gba.de) 


Für die Belange des Berufsstandes haben Karin Maag und Michael Hennrich stets ein offenes Ohr. Doch trotzdem wurden die beiden CDU-Bundestagsabgeordneten und Mitglieder des Gesundheitsausschusses immer wieder auch aus der Apothekerschaft heraus kritisiert: Kein Rx-Versandverbot, eine Digitalisierungspolitik im Turbo-Modus und dann waren da 2019 noch Hennrichs Klimaschutz-Visionen und die Idee, dass auch Apotheker und Großhändler ihre Arbeitsweisen grundlegend ändern sollten. Was davon könnte in der nächsten Legislaturperiode zum Thema werden und welche „offenen Baustellen“ bei den Apotheken sieht die CDU darüber hinaus?

Die aktuelle Legislaturperiode neigt sich ihrem Ende. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, könnte die Union laut aktuellen Umfragewerten auf ein solides Ergebnis blicken und mit rund ein Drittel der Stimmen sowie einem (oder mehreren) Koalitionspartner(n) weiterhin in Regierungsverantwortung bleiben.

Das Bundesgesundheitsministerium war in den vergangenen acht Jahren CDU-geführt. Im Gesundheitsausschuss gehören 15 der 42 Mitglieder der Unionsfraktion an. Darunter die gesundheitspolitische Sprecherin Karin Maag aus Stuttgart sowie Michael Hennrich aus dem benachbarten Wahlkreis Nürtingen. Sowohl Maag als auch Hennrich waren bei den Arzneimittel- und Apothekenthemen bisher die ausgewiesenen Experten und gewissermaßen die Gallionsfiguren der Union. Im Gespräch mit der DAZ blicken die beiden CDU-Politiker auf die vergangene Legislaturperiode und erläutern, wie es nach der Bundestagswahl am 26. September apothekenpolitisch weitergehen könnte.

Weiter ohne Karin Maag, Michael Hennrich möchte den Apothekern erhalten bleiben

Allerdings ganz sicher ohne Karin Maag – denn die Stuttgarterin legte bekanntlich zum 1. Juli ihr Bundestagsmandat nieder, um seitdem als unparteiisches Mitglied beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) tätig zu sein. Maag folgte auf die Ärztin und ehemalige Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) Elisabeth Pott, die sich Ende Februar aus persönlichen Gründen aus ihrer laufenden sechsjährigen Amtszeit zurückgezogen hatte.

Michael Hennrich möchte den Apothekern dagegen auch in der nächsten Legislaturperiode erhalten bleiben, doch die Bundestagswahl 2021 könnte für ihn deutlich herausfordernder werden als die Wahlen zuvor. Seit 2002 gehört er dem Deutschen Bundestag an. Weil er über die CDU-Landesliste nicht abgesichert ist, strebt er in seinem Wahlkreis wieder das Direktmandat an. Doch das könnte in diesem Jahr schwieriger werden: „Man hat ja erlebt, dass sich in Baden-Württemberg die Stimmenanteile sehr massiv verändert haben. Es sieht zwar jetzt besser aus. Aber man kann Stand heute nicht sicher sagen, dass ich dem nächsten Deutschen Bundestag angehören werde“, stellt Hennrich direkt zu Beginn des Gesprächs klar: „Ich muss um mein Direktmandat kämpfen.“



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


4 Kommentare

Herr Hennrich

von conny am 17.07.2021 um 12:01 Uhr

Oh , er muss um sein Direktmandat kämpfen. Das ist ja eine sehr beunruhigende Sache, weil warum sollte man Herr Hennrich wählen. Mir ist er nur als Untergebender und Bewunderer von Herrn Spahn ein Begriff..

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Herzensanliegen

von Thomas Eper am 17.07.2021 um 8:59 Uhr

Sehr geehrter Herr Hennrich, unser "Herzensanliegen" ist das Apothekensterben (fast täglich schließt eine Apotheke!) wegen dem eingefrorenen Honorar!
RxVV steht im Koalitionsvertrag; somit ganz klar umsetzbar.

Das Apothekensterben gefährdet die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln. Das sollte Ihr "Herzensanliegen" sein! Daran wird das VOASG nichts ändern. Nur eine angemessene Honorarerhöhung, so ähnlich wie bei den Ärzten!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

.

von Anita Peter am 17.07.2021 um 6:59 Uhr

"Michael Hennrich möchte den Apothekern erhalten bleiben"

Ist das eine Drohung? Möchte er den Apothekern noch erhalten bleiben um endlich den AVP Opfern zu helfen , oder um wieder Koalitionsverträge zu brechen?
Herzensangelegenheit...... ich kipp gleich unter den Tisch bei soviel Heuchelei....

PS: Wenn die Kassen so leer sind, bekommen die Ärzte dann auch die nächsten 10 Jahre keine Honorarerhöhung?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Ausreden!?

von Thomas Eper am 17.07.2021 um 8:49 Uhr

Mich würde auch mal die Begründung interessieren, warum wir keine Honoraranpassung bekamen, als die Kassen Milliardenüberschüsse hatten. Die Ärzte bekamen in den letzten 17 Jahren ca. +50%, die Apotheken +3%.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.