Apokix-Umfrage

Corona-Schnelltests bereiten Apotheken Probleme

Traunstein - 29.03.2021, 11:00 Uhr

Trotz des großen Interesses der Kund:innen an Schnelltests leiden die Apotheken unter einem massiven Rückgang der Kundenzahl. (x / Foto: PixelboxStockFootage / stock.adobe.com)

Trotz des großen Interesses der Kund:innen an Schnelltests leiden die Apotheken unter einem massiven Rückgang der Kundenzahl. (x / Foto: PixelboxStockFootage / stock.adobe.com)


Die Nachfrage nach Antigen-Schnelltests in den Apotheken steigt. Doch die Apotheken sind im Angebot von PoC-Tests noch zurückhaltend – dabei spielen vor allem Raum- und Personal­probleme, aber auch die Honorierung eine Rolle. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Apokix-Umfrage. Die Stimmung der Apothekenleiter:innen mit Blick auf die Geschäftslage sinkt zudem in den Keller.

Seit dem 8. März haben alle Bürger:innen Anspruch auf mindestens einen kostenlosen PoC-Antigen-Schnelltest pro Woche. Arztpraxen und Testzentren, aber auch Apotheken sind mögliche Anlaufstellen. Da ist es wenig erstaunlich, dass die Nachfrage nach PoC-Schnelltests in den Apotheken deutlich zugelegt hat. Ein Drittel der 159 Apokix-Teilnehmer:innen berichtet von einem starken Anstieg der Nachfrage im März gegenüber dem Vormonat, ein weiteres gutes Drittel von einem leichten Anstieg. Auch die Zahl der Apotheken, die selbst Tests durchführen, ist gewachsen – aber noch immer überschaubar: von 9 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen im Januar auf 17 Prozent im März. Zudem planen weitere 19 Prozent der Befragten, zukünftig Schnelltests anzubieten. Zum Vergleich: In Österreich führen mittlerweile rund zwei Drittel der öffentlichen Apotheken Antigen-Schnelltests durch.

Doch was hält die deutschen Apotheken davon ab, hier aktiv zu werden? 85 Prozent der Apokix-Teilnehmer:innen nennen Raumprobleme und 88 Prozent Personalprobleme als Grund. Mehr als 90 Prozent gaben zudem an, dass die angesetzte Vergütung zur Beschaffung und Durchführung der Schnelltests nicht kostendeckend sei. Umgekehrt sehen nur 6 Prozent der Befragten in 
den Schnelltests ein lukratives Zusatzgeschäft für ihre Apotheke. Aber auch das persönliche Infek­tionsrisiko spielt eine Rolle. 70 Prozent der Befragten geben an, dass das Apothekenteam Angst habe, sich bei der Testdurchführung anzustecken. Entsprechend fordern 95 Prozent, dass Apothekenmit­arbeiter:innen, die selbst Schnelltests durchführen, bevorzugt geimpft werden sollten.        

Eine Alternative zur Testung in der Apotheke sind die Schnelltests für Laien. Auch hier ist offenbar das Interesse größer als das Angebot: 70 Prozent berichten, dass ihre Apotheke die Nachfrage nach Laientests nicht decken kann.

Kundenzahlen brechen ein

Trotz des großen Interesses der Kund:innen an Schnelltests leiden die Apotheken unter einem massiven Rückgang der Kundenzahl: 31 Prozent der Befragten geben an, dass die Kundenfrequenz im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat stark und weitere 36 Prozent, dass sie leicht gesunken ist.

Da wundert es wenig, dass sich im März die Talfahrt der beiden Apokix-Konjunkturindizes weiter fortsetzt. So liegt der Index für die aktuelle Geschäftsentwicklung bei 70,6 Punkten nach 75,6 Punkten im Februar – vor einem Jahr und damit zu Beginn der Pandemie waren es 103,7 Punkte. Bei 100 Punkten halten sich positive und negative Einschätzungen die Waage. Noch schlechter sieht es bei den Erwartungen für die kommenden zwölf Monate aus: Der zugehörige Index liegt im März bei 50,8 Punkten nach 58,0 Punkten im Februar. 


Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

PoC -Test

von Heiser am 30.03.2021 um 10:51 Uhr

Guten Tag sehr geehrte Damen und Herren,
sagen Sie doch bitte die Wahrheit in Ihrem Artikel, das eben nicht nur an den Räumlichkeiten liegt sondern das die Tests nicht verkauft werden können weil sie im Zoll
fest stecken, was als solches schon selbst
eine große Schweinerei in sich birgt.
Es wird immer von der Macht der Presse gesprochen, dann handeln Sie auch so, benutzen Sie Ihre Macht und sagen es laut heraus das das der Zoll seine missbraucht und die Regierung es überhaupt zulässt das die Tests dort festgehalten wird.
Mit freundlichen Grüßen
Rudi Heiser

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