Mehr Sicherheit bei Präsenzveranstaltungen

Universität Heidelberg bietet Studierenden hauseigene Gurgel-Tests an

Stuttgart - 26.02.2021, 07:00 Uhr

Im April beginnt an den Universitäten das zweite Sommersemester seit Beginn der Pandemie. Können Gurgel-Tests wie in Heidelberg die Sicherheit bei Präsenzveranstaltungen erhöhen? (Foto: zigres / stock.adobe.com)

Im April beginnt an den Universitäten das zweite Sommersemester seit Beginn der Pandemie. Können Gurgel-Tests wie in Heidelberg die Sicherheit bei Präsenzveranstaltungen erhöhen? (Foto: zigres / stock.adobe.com)


Um Laborpraktika und Präsenzprüfungen im kommenden Semester zu ermöglichen, will die Universität Heidelberg Studierenden und Mitarbeitenden einen Corona-Gurgeltest zur Verfügung stellen und auch die Kosten übernehmen. Den Test entwickelten Forscher am Zentrum für Molekulare Biologie an derselben Einrichtung.

Noch ist an vielen Universitäten unklar, wie sich das kommende Sommersemester 2021, das zweite innerhalb der SARS-CoV-2-Pandemie, gestalten wird. Vielerorts wurden im vergangenen Jahr Laborpraktika als Lehrvideos umgesetzt, teilweise wurden Blockpraktika mit kleinerer Studierendenzahl organisiert – eine logistische Herausforderung. 

Am vergangenen Mittwoch erteilte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die ersten Sonderzulassungen für Corona-Laientests. Mehrere Dutzend weitere Hersteller warten auf ein grünes Licht der Bundesoberbehörde. Möglicherweise könnte der richtige Umgang mit diesen Tests das Infektionsrisiko senken, wenn Menschen, zum Beispiel am Arbeitsplatz oder in der Lehre, zusammenkommen.

Am 17. Februar teilte die Universität Heidelberg in einer Pressemitteilung mit, dass sie die Sicherheit von Präsenzveranstaltungen, die trotz der Pandemie stattfinden, mithilfe von Tests erhöhen will. Bereits im Frühjahr 2020 entwickelten Forscher:innen vom Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) einen solchen Laientest. Im Laufe des vergangenen Jahres konnten die Wissenschaftler:innen den Test zusammen mit einer Gruppe des Center for Integrative Infectious Disease Research des Universitätsklinikums Heidelberg weiter verbessern.

Die Probe wird über eine Kochsalz-Gurgellösung entnommen. Die Ergebnisse werden in einer Teststation, die ebenfalls am ZMBH angesiedelt ist, innerhalb von 8 Stunden ausgewertet. Nach einer enzymatischen Reaktion wird die RNA von SARS-CoV-2 kolorimetrisch nachgewiesen.

Die Universität Heidelberg möchte Teilnehmenden von Präsenzveranstaltungen den Zugang zu eben diesem Test ermöglichen – und dafür auch die Kosten übernehmen. Neben den üblichen Hygienemaßnahmen soll der Gurgeltest dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu senken. Dabei handelt es sich um ein freiwilliges Angebot. Möchten sich Studierende oder Mitarbeitende der Universitäten testen lassen, müssen sie ihr Kit online registrieren. Die Kontaktangaben werden verschlüsselt und die Ergebnisse pseudonymisiert übermittelt. Positive Testergebnisse müssen durch einen PCR-Test validiert werden. Der Test ist bisher nur für Forschungszwecke zugelassen und noch nicht nach einer Zulassung durch das BfArM kommerziell erhältlich (Stand 25. Februar 2021).


Marius Penzel, Apotheker und Volontär
redaktion@daz.online


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