Schutzmaskenpflicht in Deutschland

FFP2- und OP-Masken: Vorsicht beim Online-Kauf

Dillingen/Stuttgart - 26.01.2021, 15:15 Uhr

Unseriöse Online-Händler nutzen die Corona-Pandemie für ihre Geschäfte mit mangelhaften Schutzmasken. (x / Foto: imago images / Rene Traut)

Unseriöse Online-Händler nutzen die Corona-Pandemie für ihre Geschäfte mit mangelhaften Schutzmasken. (x / Foto: imago images / Rene Traut)


Verschärfte Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie bedeuten in einigen Bundesländern Maskenpflicht in der Öffentlichkeit. Damit steigt auch die Nachfrage nach FFP2- und anderen medizinischen Gesichtsmasken. Das ruft so manchen Online-Händler auf den Plan, Billigmasken in hohen Stückzahlen und minderer Qualität anzubieten. Der TÜV-Verband ruft deshalb zur Vorsicht beim Kauf von Schutzmasken im Internet auf.

In vielen Bundesländern gelten mittlerweile verschärfte Regeln beim Tragen von Masken. Die einfache Maske tut es nicht mehr, stattdessen sind zum Beispiel FFP2-Masken oder OP-Masken in ausgewiesenen Innenstadtbereichen, im Einzelhandel und ÖPNV vorgeschrieben. Damit verbunden ist naturgemäß eine gestiegene Nachfrage. Viele Verbraucher:innen scheuen die Kosten und suchen günstige Angebote nach entsprechenden Schutzmasken auch im Internet. So mancher Online-Händler wittert dabei das große Geschäft mit Sonderangeboten.

Vielfach erfüllen die angebotenen Masken jedoch nicht die Voraussetzungen einer geeigneten Schutzmaske. Der TÜV-Verband (VdTÜV) warnt deshalb in einer Pressemitteilung vor dem Online-Kauf von Schutzmasken. Viele Angebote seien unseriös, da sei Vorsicht geboten. „In Online-Shops werden immer wieder mangelhafte Schutzmasken angeboten, die nicht den vorgeschriebenen Normen für die jeweilige Produktgruppe entsprechen“, sagt André Siegl, Experte für Arbeits- und Gesundheitsschutz beim TÜV-Verband (VdTÜV).

„Mangelhafte OP-Masken oder FFP2-Masken haben in der Regel eine deutlich verringerte Schutzwirkung und können die Gesundheit zusätzlich gefährden, wenn bei der Herstellung beispielsweise schadstoffbelastete Materialien oder Klebstoffe verwendet worden sind“, so Siegl. „Verbraucher sollten deshalb genau darauf achten, bei wem sie was kaufen.“ Der TÜV rät zudem, einen genauen Blick ins Impressum, die Produktbeschreibung und in die Kundenbewertungen zu werfen. Dort erhalte man erste Hinweise darauf, ob Online-Shops vertrauenswürdig seien und ob die Schutzmasken die notwendigen Kriterien erfüllten.

Details über den Händler prüfen

Verbraucher:innen sehen sich mittlerweile mit einem enormen Angebot an Masken konfrontiert, mit unterschiedlichen Modellen, kodierte Kennzeichnungen auf den Produkten und immer wieder Meldungen über fehlerhafte Ware von windigen Anbietern. Hochwertige Schutzmasken zu einem vernünftigen Preis zu kaufen, stellt Verbraucher:innen damit vor einige Herausforderungen.

„Apotheken oder Drogerieketten beziehen Schutzmasken in der Regel über ein etabliertes Netz seriöser Großhändler“, erklärt Siegl. „Kunden können also erst einmal davon ausgehen, dass die angebotenen Produkte qualitativ hochwertig sind.“ Diese Annahme ließe sich nicht auf jeden Online-Händler übertragen. Im Internet sei es für unseriöse Händler leichter, mangelhafte Ware in Umlauf zu bringen, sich kritischen Nachfragen zu entziehen und die Rücksendung zu erschweren, heißt es in der Presseinformation des VdTÜV. Verbraucher:innen sollten zunächst einen genauen Blick auf Unternehmensangaben, persönliche Ansprechpartner:innen und Kontaktadressen werfen. Eine seriöse und vertrauenswürdige Verkaufsquelle veröffentliche Kontaktinformationen und die Adresse des Firmensitzes. Wenn diese Angaben fehlen, sei Vorsicht geboten. Außerdem sollten neben Vorkasse noch andere Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden. Sichere Online-Shops könnten Verbraucher:innen auch an Gütesiegeln wie „Trusted Shop“ und „s@fer-shopping“ erkennen.



Robert Hoffmann, Redakteur DAZ.online
redaktion@daz.online


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