Asthma und COPD

Wie hoch ist das Risiko für schwere COVID-19-Verläufe?

Stuttgart - 14.01.2021, 09:15 Uhr

Pneumologen entwarnen bei Asthma, Fallserien wiesen bereits im Frühjahr 2020 darauf hin, dass Patienten mit Asthma kein höheres Risiko für schwere COVID-19-Verläufe hätten, das gelte selbst für schwere Asthmatiker unter Biologika-Therapie. (Foto: imago images / Science Photo Library)

Pneumologen entwarnen bei Asthma, Fallserien wiesen bereits im Frühjahr 2020 darauf hin, dass Patienten mit Asthma kein höheres Risiko für schwere COVID-19-Verläufe hätten, das gelte selbst für schwere Asthmatiker unter Biologika-Therapie. (Foto: imago images / Science Photo Library)


Asthmatiker haben kein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe. Asthma könnte sogar protektiv wirken, ein schützender Effekt wird auch für inhalative Corticosteroide in niedriger bis mittlerer Dosis vermutet. Patienten mit schwerem Asthma sollten nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin von oralem Prednisolon auf ein Biologikum wie Benralizumab, Dupilumab, Mepolizumab, Omalizumab oder Reslizumab umgestellt werden. Was ist bei COPD?

Patienten mit chronischen Erkrankungen der Atemwege und der Lunge sollen nach der Coronavirus-Impfverordnung des Bundesgesundheitsministeriums in der dritten Gruppe geimpft werden, sie werden mit „erhöhter Priorität“ geimpft (nach Gruppe 1 mit „höchster Priorität und Gruppe 2 mit „hoher Priorität“). Die Ständige Impfkommission (STIKO) berücksichtigt in ihrer „STIKO-Empfehlung zur COVID-19-Impfung“ Patienten mit Asthma und COPD in Stufe 4 (von insgesamt 6 Stufen), sie hätten nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ein „moderat erhöhtes“ Sterberisiko durch COVID-19.

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Diese recht späte Priorisierung mag verwundern, schließlich manifestiert sich SARS-CoV-2 hauptsächlich in der Lunge, und Patienten mit Vorerkrankungen von Lunge und Atemwegen sind nicht selten gerade deswegen beunruhigt. Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat gemeinsam mit dem Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner vor kurzem in einer Stellungnahme ihre Risikoabschätzung bei Patienten mit chronischen Atemwegs- und Lungenerkrankungen, unter anderem Asthma und COPD, veröffentlicht.

Asthma kein unabhängiger Risikofaktor für schwere COVID-19-Erkrankung

Die Pneumologen entwarnen bei Asthma, Fallserien wiesen bereits im Frühjahr 2020 darauf hin, dass Patienten mit Asthma kein höheres Risiko für schwere COVID-19-Verläufe hätten, das gelte selbst für schwere Asthmatiker unter Biologika-Therapie [z. B. Benralizumab (Fasenra®), Dupilumab (Dupixent®), Mepolizumab (Nucala®), Omalizumab (Xolair®), Reslizumab (Cinqaero®)]. „Somit wird aufgrund der umfangreichen aktuellen Datenlage davon ausgegangen, dass Asthma (aller Schweregrade) kein unabhängiger Risikofaktor für schwere COVID-19-Verläufe ist“, schreiben die Experten der DGP.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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