DAZ.online-Umfrage zur COVID-19-Impfung

Apothekenpersonal: Fast 80 Prozent wollen sich schnellstmöglich impfen lassen

Stuttgart - 12.01.2021, 09:15 Uhr

Insgesamt gaben 1.477 Teilnehmer:innen ihre Stimme ab. Davon waren 1.212 Apotheker:innen. 85 Prozent davon wollen sich so schnell wie möglich gegen COVID-19 impfen lassen, während knappe 15 Prozent noch zögern. (Foto: imago images / Agencia EFE)

Insgesamt gaben 1.477 Teilnehmer:innen ihre Stimme ab. Davon waren 1.212 Apotheker:innen. 85 Prozent davon wollen sich so schnell wie möglich gegen COVID-19 impfen lassen, während knappe 15 Prozent noch zögern. (Foto: imago images / Agencia EFE)


Dass dem Gesundheitspersonal bei der Entscheidung für oder gegen eine COVID-19-Impfung eine Vorbildfunktion zukommt, ist kein Geheimnis. DAZ.online wollte deshalb von seinen Leser:innen erfahren, ob sie sich so bald wie möglich gegen COVID-19 impfen lassen? Die Ergebnisse der DAZ.online-Umfrage zeigen Unterschiede zwischen den Berufsgruppen und: Wer zögert, wartet vor allem noch auf bessere Daten.

Gegen Corona wollten sich im vergangenen Dezember in Deutschland rund 73 Prozent der Ärzte und knapp 50 Prozent der Pfleger in Deutschland impfen lassen, darüber hatte das „Deutsche Ärzteblatt“ berichtet. Diese Zahlen seien aber schon längst überholt, sagte kürzlich eine Sprecherin der DIVI (Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Wir sind da der Auffassung, dass sich da seit dem Impfstart einiges getan hat.“ 

Und das Apothekenpersonal? Wie es um dessen Impfbereitschaft bestellt ist, wollte DAZ.online von seinen Leser:innen erfahren. Ergibt sich hier ein ähnlicher Unterschied zwischen den einzelnen Berufsgruppen Apotheker:in, PTA und PKA wie bei den Ärzten, Ärztinnen und Pfleger:innen?

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Zunächst haben deutlich weniger PTA, PKA oder sonstige Berufsgruppen aus den Apotheken an der DAZ.online-Umfrage teilgenommen als Apotheker:innen. 80 PTA gaben an, sich so bald wie möglich gegen COVID-19 impfen lassen zu wollen. 45 verneinten dies (64 versus 36 Prozent). Von den PKA waren 17 zur schnellen Impfung bereit, während 26 dies verneinten (39,5 versus 60,5). Personal, das weder zu den Apotheker:innen, PTA noch PKA zählt, gab 38 Stimmen für eine schnelle Impfung ab, während 59 dagegen stimmten, (39,2 versus 60,8).

Insgesamt gaben 1.477 Teilnehmer:innen ihre Stimme ab. Davon waren 1.212 Apotheker:innen. 85 Prozent davon wollen sich so schnell wie möglich gegen COVID-19 impfen lassen, während knappe 15 Prozent noch zögern. Auch wenn die anderen Berufsgruppen neben den Apotheker:innen mit keinem repräsentativen Anteil bei der Abstimmung vertreten waren, so zeigen sich also doch Unterschiede.

Warum zögern?

Insgesamt stimmten somit rund 20 Prozent gegen eine möglichst schnelle Impfung ab. Das entspricht absolut 310 Stimmen. Interessant ist dieser Absolutwert, weil bei der folgenden Frage „Wenn Sie bezüglich der Corona-Impfung noch zögern – warum?“ 453 Stimmen abgegeben wurden. Man könnte das so interpretieren, dass mehr Menschen Gründe sehe, um bei der Corona-Impfung zu zögern, sich aber dennoch für eine möglichst schnelle Impfung entscheiden. Die meisten davon (55, 63 Prozent) möchten bei der Impfung lieber nicht unter den Ersten sein, weil ihnen die Daten noch zu unsicher sind. Rund 16 Prozent halten ihr Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf als sehr niedrig, während 14,6 Prozent Zweifel hegen, dass die Impfung unsere Situation wirklich verbessern wird. 7 Prozent gaben aber schließlich auch an, grundsätzlich skeptisch gegenüber Impfungen zu sein. Weitere 6,62 Prozent halten ihr Zögern eher für emotional bestimmt und weniger rational zu begründen.

Ein Leserkommentar einer Krankenschwester unter der Umfrage zeigt, dass auch manchen, die sich für eine möglichst schnelle Impfung entscheiden, die Entscheidung nicht unbedingt leicht fallen muss: „Fühle mich mehr oder weniger dazu ‚genötigt‘ mich als KS impfen zu lassen, da ich nicht verantworten möchte, ohne Impfung Patienten anzustecken ... mit Impfung kann das allerdings auch passieren, aber dann spreche ich mich ‚frei‘, denn mehr als mich an die Regeln zu halten und mich impfen zu lassen ... geht nicht.“


Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

mal so am Rande...

von Benjamin Schäfer am 12.01.2021 um 12:23 Uhr

Ich bin mitlerweile soweit, dass ich freiwillig auf mein Geschlecht als Mann verzichten würden, um nicht immer durch solche Wortakrobatik vom eigentlichen Inhalt abgelenkt zu werden. Es gibt im Leben auch sowas wie Ästhetik. Dürfen wir bitte etwas davon behalten oder ist der Wunsch nach einem halbwegs lesbarem Text auch Ausdruck der Unterdrückung durch das Patriarchat?

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Auftrag erfüllt ... dank „Apothekenpersonal“ ...

von Christian Timme am 12.01.2021 um 10:06 Uhr

Dem aufmerksamen Leser fallen ein paar „Falten“ an dem mit „Lenor“ gewaschenen Kittel auf ...

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