Pharmazeut:innen in Büchern

Zehn Apothekerromane für das neue Jahr

28.12.2020, 11:00 Uhr

Nehmen Sie über die Feiertage auch gern ein Buch zu Hand? Vielleicht interessiert Sie eines der von uns vorgestellten Prosastücke über Apotheker:innen. (Foto: NinaMalyna / stock.dobe.com)

Nehmen Sie über die Feiertage auch gern ein Buch zu Hand? Vielleicht interessiert Sie eines der von uns vorgestellten Prosastücke über Apotheker:innen. (Foto: NinaMalyna / stock.dobe.com)


Haben Sie über die Feiertage, in denen weniger Besuche auf der Tagesordnung standen als üblich, Lust bekommen, etwas zu Lesen? Die Münchner Buchhändlerin Jana Prellberg und DAZ.online haben Ihnen zehn Buchtipps mit direktem Apothekenbezug zusammengestellt. 

Hella Moormann liegt in der Heidelberger Frauenklinik – mit Rosemarie Hirte als Bettnachbarin. Um sich die Zeit zu vertreiben, vertraut Hella der Zimmergenossin die abenteuerlichsten Geheimnisse an. Von Beruf Apothekerin, leidet sie unter ihrem Retter- und Muttertrieb, der daran Schuld ist, dass sie immer wieder an die falschen Männer gerät – und in die abenteuerlichsten Situationen: eine Erbschaft, die es in sich hat, Rauschgift, ein gefährliches künstliches Gebiss, ein leichtlebiger Student und ein Kind von mehreren Vätern sind mit von der Partie. Und nicht zu vergessen Rosemarie Hirte in der Rolle einer unberechenbaren Beichtmutter …

Der Apotheker Malone, verheiratet und Vater zweier Kinder, führt ein langweiliges, kleinbürgerliches Leben, das man weder glücklich noch unglücklich nennen kann, als ihm sein Arzt eröffnet, dass er nur noch ein gutes Jahr zu leben hat. Was bisher wichtig war, verliert über Nacht jegliche Bedeutung. Hat Malone genügend Zeit, sich von der Vergangenheit zu lösen und das Sterben zu akzeptieren?

Der Apotheker von Taxham, einer kleinen, beinahe unzugänglichen Ortschaft außerhalb Salzburgs, trifft zwei Personen: einen ehemals berühmten Skifahrer und einen einst gleichfalls berühmten Dichter. Mit ihnen begibt er sich auf eine Reise. Damit setzt die unerhörte Geschichte des Apothekers ein. Doch ist sie ein reines Abenteuer? Warum trennt sich der Apotheker in dem Ort jenseits der Grenze von seinen Gefährten? Warum setzt er sich den Gefahren der Steppe aus? Welche Rolle spielt jene Frau, die den Apotheker verführt und die auch er verfolgt? Sind seine Prüfungen Stationen einer Liebesgeschichte? Doch welcher Art kann diese Liebesgeschichte sein, wenn der Apotheker nach seiner Rückkehr unverändert sein Leben weiterführt?

Der Apotheker Philipp Kristeller – nebenbei bemerkt der Erfinder des berühmten Kristeller-Kräuterschnapses – lädt zum Jubiläum seiner Apotheke "Zum wilden Mann" seine Freunde ein. Auch Erzähler und Leser finden in den Apothekenräumen Unterschlupf und werden Zeugen, wie Kristeller ihnen zu hausgemachter Bowle die lang verschwiegene und rätselhafte Entstehungsgeschichte seiner Offizin schildert. Eine Erzählung über Schuld, in der nicht nur eine Apotheke, sondern auch Beziehungen am schnöden Mammon zerbrechen. Wilhelm Raabe, der auch den ersten Umweltroman schrieb, überrascht nicht nur mit der ungewöhnlichen Erzählperspektive, sondern übt auch für seine Zeit seltene Kritik am zweifelhaften Ruhm der Kolonialisten.

Pharmama ist Apothekerin in der Schweiz. Sie berichtet täglich auf ihrem Blog über ihren Arbeitsalltag. Ihre witzigsten und gleichzeitig absurdesten Anekdoten sind nun in Buchform erschienen. Pharmama schreibt über ältere Damen, die eine rot-weiße Kapsel vorzeigen und „die Gleiche in Grün“ möchten, oder Mütter, die Hustenbonbons mit Fieberzäpfchen verwechseln. Apothekenpersonal ist nun mal eine Mischung aus medizinischem Notdienst, wandelndem Lexikon und seelischem Mülleimer und muss dafür sorgen, dass der Hustensaft nicht in der Badewanne oder die Herztabletten in der Mikrowelle landen ...

Diesmal ist es der Apotheker Roemer Simon Minderhout, der im Mittelpunkt des Geschehens steht, und dessen kurze, heftige, um so unvergesslichere Liebe zu der Netzflickerin Hillegonda während der deutschen Besatzungszeit in den Niederlanden. Eine Liebe, die ihn 50 Jahre später auf eine beklemmende Weise einholt …

Hamburg 1898. Die 18-jährige Louise erträgt es kaum mehr: Ihr Mann Raoul Paquin, ein angesehener Apotheker in den Fünfzigern, ist in den vergangenen Wochen unausstehlich geworden. Dann wird eines Morgens Paquin tot im Badezimmer aufgefunden, an seinem Hals klafft eine Wunde. Hat sich der sichtlich verwirrte Mann die Kehle durchgeschnitten? Nachdem sich herausgestellt hat, dass Paquin vergiftet worden ist, beginnen die Spekulationen – alle im Umfeld des Apothekers scheinen verdächtig zu sein, auch die junge Witwe. Sie entlässt das aufsässige Personal und übernimmt die Leitung der Apotheke, während die Polizei nach dem Täter sucht ... 

Sie ist mehr als nur eine Apotheke: Die ehrwürdige Officina Profumo di Santa Maria Novella, inmitten der lebendigen Gassen und Plätze von Florenz, ist für ihre verführerischen Düfte berühmt. Hier liegt das Aroma von Kräutern, Potpourris und edlen Seifen in der Luft. Ein himmlischer Ort, an dem die junge Münchner Apothekers-Tochter Johanna auf den Spuren eines legendären Dufts zwei ungleichen Brüdern begegnet. Doch während Luca zaghaft um sie wirbt, hat sie ihr Herz längst an den stürmischen Sandro verloren – der einer anderen versprochen ist.

Eine brandgefährliche neue Designerdroge überschwemmt das Land, für die Verbreitung soll ein Tübinger Apotheker-Clan verantwortlich sein. BKA-Ermittler Tom Wenzel ermittelt undercover, um den Ring zu zerschlagen. Nach wochenlangen Recherchen hat er allerdings bis auf die Affäre mit einer Apothekerin nur wenig vorzuweisen. Doch als deren Ehemann tot in einer äußerst pikanten Situation aufgefunden wird, kommt Schwung in die Sache ...

Thüringen im 18. Jahrhundert: Als Klaras Vater, der Wander-Apotheker Martin, und ein Jahr darauf auch ihr Bruder spurlos verschwinden, gerät die Familie in größte Not. Die junge Klara macht sich beherzt auf den Weg zum Fürsten, um ihn um Hilfe zu bitten. Wie ihr Vater will auch sie auf der Wanderschaft Heilmittel verkaufen, um die Familie zu ernähren. Dieser Weg ist jedoch hart und gefahrvoll. Die größte Bedrohung kommt dabei aus der eigenen Familie: Ihr Onkel Alois ist hinter einem Schatz her, den ihr Vater angeblich versteckt hat, und Obrigkeit und Kirche bezichtigen die junge Frau sogar der Hexerei. Klara steht jedoch nicht allein. Da ist zum einen ihre findige Freundin Martha, und dann gibt es noch Tobias, der sie insgeheim bewundert und liebt.


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