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Corona-Tests in den Apotheken
Via appelliert an Kanzlerin: Apotheken-Kompetenz nutzen!
Die Kanzlerin kann sich auch in der aktuellen Situation wieder auf ihre Apotheken verlassen, schreibt der Verband innovativer Apotheken (via) in einer Pressemitteilung vom gestrigen Donnerstag. Nachdem die Maskenausgabe erfolgreich in den Mitgliedsapotheken gestartet sei, sollte Merkel nun den nächsten Schritt wagen und Corona-Tests in Apotheken erlauben.
„Diszipliniert und zügig“ – so sei die Ausgabe der Masken gemäß Corona-Schutzmasken-Verordnung am vergangenen Dienstag in den via-Apotheken gestartet, so via-Vorstand Arndt Lauterbach laut einer Pressemitteilung des Verbands. „Ich schätze, dass unsere via Apotheken im Schnitt in den ersten Tagen pro Apotheke 5.000, Spitzenapotheken bis zu 20.000 Masken abgegeben haben. Dabei wurde zugunsten der Qualität oftmals der Einkaufspreis zweitrangig behandelt und wann immer verfügbar Masken aus deutscher Produktion abgegeben – und vorfinanziert!”
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Lauterbachs Fazit: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) konnte sich wie im Frühjahr auf ihre Apotheken verlassen. Doch was blüht den Offizinen, wenn sich ab 6. Januar 2021 auch Versender mit Sitz im EU-Ausland an der Masken-Ausgabe beteiligen dürfen? Nicht viel, meint Lauterbach. Versenden würden deutsche Apotheken auch – und wer wolle nach den positiven Erfahrungen umständlich den Coupon erst nach Holland schicken?
„Besser geht nicht!“, lobt Lauterbach seine Kolleg:innen und appelliert an die Kanzlerin: „Nutzen Sie diese Kompetenz für die flächendeckende Testung!“ Via stehe mit rund 300 Apotheken für den aktiven Dialog vor Ort als auch für bundesweite Modellprojekte bereit. „Diese Überregionalität und Unabhängigkeit können andere Organisationen nur schwerlich abbilden“, so der Vorstand. Auch die ABDA hatte sich in ihrer Stellungnahme zum Dritten Bevölkerungsschutzgesetz dafür ausgesprochen, dass Apotheken Antigen-Schnelltests auf das Coronavirus am Kunden anwenden dürfen sollten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigte sich bei einem ABDA-Talk offen für ein solches Konzept.
Merkel verwirrt Apotheker
In Sachen Masken-Ausgabe und Versand hatte Merkel am vergangenen Mittwoch für Verwirrung gesorgt – nicht nur unter den Apotheker:innen. Während einer Befragung im Deutschen Bundestag hatte sie erklärt, ab Januar würden Masken an Senioren und Risikopatienten versandt. Von wem, ließ sie dabei offen. Mit Blick auf lange Warteschlangen vor den Apotheken entgegen der Empfehlung, Kontakte zu vermeiden, sagte sie, man werde die Masken dann „anderweitig verteilen“.
Auch die Laienpresse hatte über ihre Äußerung berichtet. Wenig später konkretisierte das Bundesministerium für Gesundheit die Aussage der Kanzlerin. „Die Coronavirus-Schutzmasken-Verordnung wird nicht geändert“, teilte das Ministerium mit. „Es bleibt dabei, dass die Apotheken auch im kommenden Jahr eine begrenzte Zahl von FFP2-Masken an über 60-Jährige, sowie an Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Risikoschwangerschaften ausgeben. Verschickt werden müssen die Masken nicht. Vielmehr verschicken die Krankenkassen die Berechtigungsscheine.“
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