Corona-Monitor des BfR

Menschen sorgen sich um ihre Gesundheit – und passen besser auf

Stuttgart - 03.11.2020, 11:30 Uhr

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Mehr Menschen reduzieren aus Sorge um ihre Gesundheit ihre Kontakte und bleiben öfter zu Hause. (p / Foto: Marina Andrejchenko / stock.adobe.com)

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Mehr Menschen reduzieren aus Sorge um ihre Gesundheit ihre Kontakte und bleiben öfter zu Hause. (p / Foto: Marina Andrejchenko / stock.adobe.com)


Laut dem Corona-Monitor des BfR sorgen sich die Menschen mehr um ihre Gesundheit als noch vor zwei Wochen. Vielleicht aus diesem Grund haben sie – noch vor Inkrafttreten der neuen Corona-Maßnahmen – ihre sozialen Kontakte reduziert und sind eher zu Hause geblieben. Zwei Drittel der Befragten befürworten zudem ein Alkoholverbot und eine Sperrstunde. Auf weniger Verständnis stoßen abgesagte Veranstaltungen und das Schließen von Kulturbetrieben.

Seit vergangenem Montag gelten strengere Maßnahmen, um die Verbreitung des Coronavirus besser einzudämmen. Laut dem Corona-Monitor des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hat sich jedoch bereits vor Inkrafttreten der neuen Regeln ein vorsichtigeres Verhalten der Bevölkerung beobachten lassen. Seit März ermittelt das BfR in einer wiederkehrenden Umfrage an zufällig ausgewählten Personen die Risikowahrnehmung und die Akzeptanz von Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die telefonische Umfrage fand zunächst wöchentlich an 500 Personen statt, seit Juni befragt das BfR 1.000 Personen im Zwei-Wochen-Rhythmus.

Die letzte Umfrage vom 27. und 28. Oktober zeigt: Die Menschen machen sich – verglichen mit den Ergebnissen vor zwei Wochen (13. und 14. Oktober) – mehr Sorgen. 35 Prozent der Befragten befürchten Auswirkungen auf ihre sozialen Beziehungen (vs. 26 Prozent vor zwei Wochen). 27 Prozent und 25 Prozent sorgen sich um ihre körperliche und psychische Gesundheit. Bei der letzten Befragung benannten nur 19 und 12 Prozent diese Sorgen. Beunruhigt über die eigene wirtschaftliche Situation zeigt sich jeder Fünfte, hier war in den vergangenen Wochen kaum Dynamik zu beobachten (21 Prozent aktuell vs. 23 Prozent vor zwei Wochen).

Menschen sind vorsichtiger

Diese Befürchtungen spiegeln sich auch im Verhalten der Bevölkerung wider. Mehr Menschen reduzieren ihre Kontakte und bleiben öfter zu Hause. 76 Prozent der Befragten treffen ihre Familie und Freunde seltener, Mitte Oktober waren es mit 
65 Prozent der Befragten noch 11 Prozentpunkte weniger. Auch verlassen mit 
69 Prozent weniger Menschen ihr Zuhause, verglichen mit 59 Prozent in der Umfrage vor zwei Wochen. Hingegen sind andere Schutzmaßnahmen – wie das Bedecken von Mund und Nase (96 Prozent), Abstand halten (92 Prozent), gründliche Handhygiene (94 Prozent) – auf einem konstant hohen Niveau gewesen und geblieben. 5 Prozent mehr Menschen lassen sich Essen liefern (11 Prozent vs. 6 Prozent).

Verständnis für AHA-Regeln

Mit diesen Maßnahmen – Abstand, Maskenpflicht , Kontaktbeschränkungen – zeigt sich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung einverstanden. 96 und 92 Prozent der Umfrageteilnehmer hat Verständnis für die Abstandsregeln und die Maskenpflicht, immerhin noch 81 Prozent für die Kontaktbeschränkungen. An dieser Haltung hat sich in den letzten zwei Wochen kaum etwas geändert, Tendenz eher steigend. Fragt man hingegen, wie sehr das Absagen von Veranstaltungen auf Verständnis stößt und auch die Einschränkung des Kulturbetriebs, zeigt sich eine abnehmende Akzeptanz: 84 vs. 78 Prozent bei Veranstaltungen, 74 vs. 71 Prozent bei Kulturbetrieben. Zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) befürworten zudem ein Alkoholverbot, 59 Prozent eine Sperrstunde. Für diese letzten beiden Punkte gibt es bislang keine Vergleichswerte der Stimmung in der Bevölkerung, sie wurden Ende Oktober erstmalig erhoben.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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