CHMP-Zulassungsempfehlung

Neuer Grippeimpfstoff Supemtek

Stuttgart - 22.09.2020, 16:45 Uhr

Mit Supemtek von Sanofi Pasteur kommt ein weiterer zellkulturbasierter Grippeimpfstoff auf den Markt. Das CHMP empfahl Supemtek im Septmber zur Zulassung. (m / Foto: janvier / stock.adobe.com)

Mit Supemtek von Sanofi Pasteur kommt ein weiterer zellkulturbasierter Grippeimpfstoff auf den Markt. Das CHMP empfahl Supemtek im Septmber zur Zulassung. (m / Foto: janvier / stock.adobe.com)


Der Humanarzneimittelausschuss der EMA empfiehlt einen neuen Grippeimpfstoff zur Zulassung: Supemtek von Sanofi Pasteur schützt vor vier Inlfuenzavirus-Subtypen. Hergestellt wird die Influenzavakzine in Zellkulturen, das antigene Hämagglutinin ist rekombinant.

Die Grippeimpfstoffe bekommen Konkurrenz. Das „Committee for Medicinal Products for Human Use“ (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat am 17. September 2020 die Zulassung eines weiteren zellkulturbasierten Grippeimpfstoffes empfohlen: Supemtek von Sanofi Pasteur schützt vor vier Grippevirusstämmen – Influenza A(H1N1), Influenza A(H3N2) und zwei Influenza B-Stämme. So die Europäische Kommission Supemtek die Zulassung erteilt, wird Supemtek nach Flucelvax® Tetra (EU-Zulassung Dezember 2018) der zweite zellkulturbasierte Grippeimpfstoff in Europa sein. Wobei Supemtek als Antigen ein rekombinantes Hämagglutinin enthält, somit – ungleich Flucelvax® Tetra – nicht das komplette Influenzavirus in Zellkultur hergestellt wird. Supemtek ist der erste Grippeimpfstoff mit rekombinantem Hämaggglutinin in Europa.

Der Impfstoff zur aktiven Influenzaprophylaxe enthält als Antigen rekombinantes Hämagglutinin und soll bei Erwachsenen zum Einsatz kommen. Hämagglutinin ist das primäre Ziel neutralisierender Antikörper, der Nachteil ist, dass sich Hämagglutinin rasch verändert, auch im Laufe der jährlichen Grippesaison. Das CHMP beschreibt den Nutzen von Supemtek, dass eine mindestens vergleichbare Immunreaktion gegen ein Influenzavirus induziert wird, wie durch ein zugelassener vierwertiger inaktivierter Grippeimpfstoff auf Eibasis.

Zu den häufigsten in den Zulassungsstudien beobachteten Nebenwirkungen bei Supemtek wurden Reaktionen an der Injektionsstelle mit Empfindlichkeit und Schmerz, Kopfschmerzen und Müdigkeit genannt. Bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 49 Jahren ist es dem CHMP zufolge auch zu Myalgien und Arthralgien gekommen.

Supemtek soll, wie alle injizierbaren Grippeimpfstoffe, als Fertigspritze auf den Markt kommen.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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